Börsenblogger-Kolumne 14.03.2016 15:28:13

Volkswagen: Gut gemeint ist nicht gut gemacht!

Kolumne

Offenbar wollte sich das Volkswagen-Management mit einer Einmalzahlung in dreistelliger Millionenhöhe bei den US-Umweltbehörden freikaufen. Zugleich war man offenbar so dreist, selbst in dieser Zeit weiter zu tricksen. Ob tatsächlich Beweismittel und Unterlagen verschwinden gelassen wurden, wird sich erst noch zeigen. Doch am Ende ist eines klar:

Volkswagen war sich seit langem der Probleme mit den Dieselmotoren bewusst und wollte sie aus dem Weg räumen. Die Aktionäre hätte der Erfolg eines solchen Deals mit den US-Behörden sicher gefreut. Doch zu einem solchen Deal waren die US-Behörden letztendlich nicht bereit. Stattdessen suchten diese den Weg in die Öffentlichkeit. Das weitere Geschehen ist bekannt. Bei Volkswagen wurden Aktienwerte im Milliardenvolumen vernichtet. Es zeigt sich:

Gut gemeint, ist nicht gut gemacht. Das Vorgehen der Konzernführung unter Martin Winterkorn dürfte für viele andere Unternehmen ein warnendes Beispiel darstellen. Wann immer in den USA entsprechende Ermittlungen laufen werden, dürften die Unternehmen deutlich kooperativer sein. Am Ende werden hiervon auch die Aktionäre wieder profitieren, denn dann kommt es überhaupt nicht erst zu solchen Skandalen.

Solche Nachrichten von Aktiengesellschaften sind wohl übrigens auch dafür (mit)verantwortlich, dass die Aktienquote so niedrig ist und von Aktienkultur zu sprechen niemand wagen möchte - sowohl in Deutschland, als auch in Österreich.

Zwar treiben die Nullzinsen immer mehr Menschen aus den althergebrachten Sparprodukten, aber am Aktienmarkt kommen sie nicht an. Stattdessen landen viele Anleger bei mehr oder minder ertragreichen Fonds. Doch gerade die vielgepriesenen Mischfonds haben im Rahmen der jüngste Marktturbulenzen gezeigt, dass sie das Vertrauen der Anleger nicht verdienen.

Letztlich bleibt es jedem Anleger selbst überlassen sein (Aktien-)Portfolio zusammenzustellen. Auf Unternehmen aus mehreren Ländern und Branchen zu setzen dürfte dabei recht einfach sein. Ein Blick auf eine langfristig ausgerichtete solide Dividendenpolitik einerseits und Zukunftsperspektiven andererseits sollten den Kriterienkatalog abrunden. Anleger, die das beherzigen, halten dann auch einen Fall Volkswagen aus.

Christoph Scherbaum und Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de, dem größten deutschsprachigen Börsenblog. Die mehrfach preisgekrönte Seite wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten ins Leben gerufen und hat sich seither in der deutschsprachigen etabliert. Inhaltlich beschäftigt sich dieboersenblogger.de mit allen Themen rund um die Börse. Inzwischen schreibt ein Dutzend Autoren täglich über Aktien, Geldanlage und Finanzen.


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Christoph Scherbaum und Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de, dem größten deutschsprachigen Börsenblog (ganz neu: dieboersenblogger.at). Die mehrfach preisgekrönte Seite wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten ins Leben gerufen und hat sich seither in der deutschsprachigen etabliert. Inhaltlich beschäftigt sich dieboersenblogger.de mit allen Themen rund um die Börse. Inzwischen schreibt ein Dutzend Autoren täglich über Aktien, Geldanlage und Finanzen.


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