Börsenblogger-Kolumne 21.06.2017 12:32:38

Amazon und die Revolution im Einzelhandel

Kolumne

Lange Jahre mussten Amazon-Anleger sich mit steigenden Umsätzen und roten Zahlen begnügen. Doch seit einiger Zeit verdient Amazon richtig Geld. Vor allem die Geschäfte im Cloud-Bereich (AWS) laufen gut. Aber selbst im Handel hat Amazon inzwischen die Kosten im Griff. Unabhängig davon hat Amazon durch das teure Wachstum der letzten Jahre etwas geschafft, was das Ziel vieler Unternehmen sein müsste: Die weltweite Dominanz in ihrem Sektor.

Egal wo auf der Welt - wer Online-Handel meint, sagt Amazon und umgekehrt. Doch Amazon ruht sich auf seinen erreichten Lorbeeren keineswegs aus. Nachdem der Online-Handel umgekrempelt wurde, ist jetzt der stationäre Handel an der Reihe. Das mag zunächst überraschen, denn Amazon hat dieses Segment ja quasi durch seine Tätigkeit zu einem Teil überflüssig gemacht. Aber es macht Sinn.

Noch immer gibt es viele Lebensbereiche, in denen Amazon nicht oder nur schwer punkten kann. Der größte ist der Bereich des Lebensmittelhandels. Mit AmazonFresh hat das Unternehmen dabei eine Lösung parat, welche die Belieferung mit Lebensmitteln ermöglicht. Doch damit gibt sich Amazon nicht zufrieden. Nun will das Unternehmen Whole Foods Market übernehmen - für stolze 13,7 Mrd. US-Dollar.

Whole Foods Market ist der größte Bio-Händler der Welt, aber hierzulande dennoch unbekannt. In den USA ist Whole Foods Market längst eine große Nummer. Allein dort werden über 400 Filialen betrieben. Ein Milliardengeschäft - nicht nur in den USA.

Amazon sichert sich durch diese Übernahme den Zugang zu einer kaufkräftigen Käuferschicht. Ob zukünftig dann in einer Amazon-Ecke bspw. Eigenmarken des Konzerns oder speziell beworbene Produkte angeboten werden oder ob Whole Foods Market zu einem Vollsortimenter umgebaut wird, ist noch Zukunftsmusik.

Unser Fazit: Amazon jedenfalls zeigt, dass es dem Unternehmen Ernst ist mit der Gestaltung des Handels der Zukunft. Sehr zur Freude der Aktionäre, die vor kurzem erstmalig Kurse von 1.000 US-Dollar sahen.

Christoph Scherbaum und Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de, dem größten deutschsprachigen Börsenblog (ganz neu: dieboersenblogger.at). Die mehrfach preisgekrönte Seite wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten ins Leben gerufen und hat sich seither in der deutschsprachigen etabliert. Inhaltlich beschäftigt sich dieboersenblogger.de mit allen Themen rund um die Börse. Inzwischen schreibt ein Dutzend Autoren täglich über Aktien, Geldanlage und Finanzen.


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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