Börsenblogger-Kolumne |
17.02.2016 15:00:00
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Deutsche Bank - Juhu, wir sind zahlungsfähig!
Aber in diesem noch jungen Börsenjahr scheint wenig normal zu sein. Bemerkenswert an den ersten sechs Börsenwochen war vor allem der Kurssturz im Bankensektor. Die Sorgen vor einer neuen Krise veranlassten den deutschen Branchenprimus Montagsabends zu dem skurrilen Schritt, per Ad-hoc-Mitteilung mitzuteilen, dass sie dem baldigen Zinszahlungstermin sogenannter CoCos gerecht werden kann. "CoCos, was ist das?", dachten wohl viele Anleger. Dahinter verbirgt sich ein beliebtes Finanzierungsinstrument von Banken. Grundsätzlich sind die Contingent Convertible Bonds Anleihen mit festen Zinszahlungen.
Die Besonderheit der CoCos: Banken können sie teilweise dem Eigenkapital zurechnen und im Krisenfall die Zinszahlungen kürzen. Sollte die Kapitalausstattung der Bank besonders stark leiden, werden CoCos automatisch in Eigenkapital umgewandelt. Das heißt Anleger halten dann statt Anleihen Aktien. Im Fall der Deutschen Bank will man nun neues Vertrauen generieren und andere Anleihen (keine CoCos) zurückkaufen.
Immerhin fast 5 Milliarden Euro will man dafür in Frankfurt locker machen. Wir dürfen gespannt sein. Die positive Kursentwicklung spricht zunächst einmal für den Erfolg dieser Maßnahme. Doch eines sollte man auch klar sagen: Viele Banken in Europa stehen derzeit vor der Herausforderung, sich neu aufzustellen. Während die Deutsche Bank ihr Investmentgeschäft in Zukunft deutlich weniger wichtig nehmen will, ist die Konkurrenz von der Commerzbank schon einen Schritt weiter.
Der Umbau zu einer Immobilienfinanzierungs- und Mittelstandsbank scheint bei den Gelben erfolgreich sein. Der jüngste Milliardengewinn spricht jedenfalls für sich. In Österreich ist dieser Umbauprozess, wie auch in anderen EU-Staaten, voll im Gange. Wie erfolgreich dieser sein wird, steht in den Sternen. Bankaktien dürften daher auch in Zukunft noch zu spekulativsten Papieren am Markt zählen. Aber Es gibt ja noch jede Menge andere spannende Branchen. Dazu mehr in der nächsten dieboersenblogger.de-Kolumne.
Christoph Scherbaum und Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de, dem größten deutschsprachigen Börsenblog (ganz neu: dieboersenblogger.at). Die mehrfach preisgekrönte Seite wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten ins Leben gerufen und hat sich seither in der deutschsprachigen etabliert. Inhaltlich beschäftigt sich dieboersenblogger.de mit allen Themen rund um die Börse. Inzwischen schreibt ein Dutzend Autoren täglich über Aktien, Geldanlage und Finanzen.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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