Christian Scheid-Kolumne 26.02.2020 10:14:46

RWE Express Aktienanleihe Protect: Warmer Geldregen

Kolumne

Mit einem Plus von 44,2 Prozent belegt RWE Rang drei in der 2019er-Perfor-mancerangliste des Deutschen Aktienindex DAX. Bis Anfang Oktober betrug der Zuwachs sogar mehr als 53 Prozent, ehe der Titel in eine Konsolidierungsphase eintrat. Doch vor wenigen Tagen ist neuer Schwung in den Kurs gekommen. Grund: Der Energiekonzern wird im Zuge des Kohleausstiegs insgesamt rund 2,6 Mrd. Euro Entschädigung erhalten. Das ist deutlich mehr als am Markt erwartet. Die Analysten von Goldman Sachs beispielsweise hatten die Entschädigungssumme lediglich auf rund 1,5 Mrd. Euro geschätzt.

Das US-Investmenthaus sieht RWE überdies als möglichen Übernahmekandidaten. RWE gehöre wie der britische Versorger SSE und EDP aus Portugal zu den Unternehmen, die in einem Marktumfeld mit geringem Risiko hohe Gewinne erzielen könnten. Der Börsenwert dieser Unternehmen sei klassischerweise allerdings relativ gering, heißt es in einer Studie der Bank. Daher hat Goldman Sachs das Kursziel von 32 auf 32,50 Euro angehoben.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Mit dem Sprung über 29 Euro hat die RWE-Aktie ihr 2019er-Hoch geknackt. Angesichts dessen könnte eine neue Express Aktienanleihe Protect von UniCredit onemarkets interessant sein (ISIN DE000HVB44J3). Das Papier ist mit einem Kupon von 4,0 Prozent p.a. ausgestattet, der unabhängig von der Kursentwicklung der RWE-Aktie an den jährlichen Beobachtungstagen gezahlt wird. Daneben besteht die Chance auf Rückzahlung zum Nennwert, erstmals nach einem Jahr. Dazu muss der Basiswert mindestens 100 Prozent des Ausgangsniveaus erreichen. Andernfalls geht es in die Verlängerung.

Am Laufzeitende kommt die Barriere bei 65 Prozent ins Spiel. Schließt die Aktie darauf oder darüber, erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert. Ansonsten bekommen Anleger RWE-Aktien ins Depot gebucht. Dabei können hohe Verluste die Folge sein. Aufgrund des Risikopuffers von 35 Prozent ist das Wertpapier zeichnenswert.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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