09.09.2016 16:38:49

MÄRKTE EUROPA/US-Börsen belasten - Eon vor Uniper-Start im Blick

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. Die schwächere Eröffnung an der Wall Street drückt auch hier die Kurse nach unten. In den USA hatte der Präsident der Boston-Fed, Eric Rosengren, vor zu lange niedrigen Zinsen gewarnt und belastet damit die US-Kurse. In Europa fehlt es dagegen nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an Impulsen. Viele Händler erklärten bereits nach dem EZB-Entscheid die Woche für gelaufen. Die EZB hatte die Märkte enttäuscht, weil sie keine Ausweitung der Anleihenkäufe über den kommenden März hinaus beschlossen hat. Allerdings hat sie die Türen für eine solche Ankündigung nun für die Dezember-Sitzung offen gelassen. Der Dax fällt um 0,6 Prozent auf 10.609 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent nach auf 3.063 Punkte.

Bruchlandung für Konjunktur Unterstützung für weitere EZB-Maßnahmen kommt erneut von Konjunkturseite. So brachen die deutschen Exporte im Juli um 10 Prozent zum Vorjahr ein. Ähnliches aus Frankreich, wo die Industrieproduktion überraschend zurückging. Sie fiel um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, während Volkswirte mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet hatten. "Mit einer Bruchlandung beginnt der Außenhandel das zweite Halbjahr. Sowohl die Absatzmärkte in der EU als auch außerhalb weisen deutliche Einbußen der Nachfrage auf", so Anton Börner, Präsident des deutschen Außenhandelsverbands BGA.

Banken weiter Hauptgewinner nach EZB-Entscheid Kursgewinner in Europa sind erneut die Bankenwerte, nachdem die befürchtete Zinssenkung der EZB ausgeblieben ist. Noch niedrigere Zinsen hätten weiter auf die ohnehin schmalen Gewinnmargen gedrückt. Der Sektor-Index legt um 0,7 Prozent zu. Credit Suisse steigen um 2,5 Prozent, Societe Generale um 1,7 Prozent und UBS um 1,8 Prozent. Größter Gewinner im Sektor sind Deutsche Bank mit 4,7 Prozent Plus. Im Handel wird auf einen Bericht im Manager Magazin verwiesen, dass möglicherweise ein Vergleich mit den US-Behörden wegen umstrittener Hypothekengeschäfte anstehe. "Damit hätte die Bank ein Prozess-Risiko weniger", so ein Händler. Auch ohne klare Quellenlage in dem Berichten würden daher zumindest Leerverkäufe in der Aktie eingedeckt.

   Bei den Versicherern legen Munich Re um 1,4 Prozent zu. Vor der Erneuerungsrunde in Monte Carlo für die Prämien im Rückversicherungsgeschäft hat Barclays die Aktien auf "Übergewichten" hochgestuft. Weiter gesucht sind auch Autowerte, die von zuletzt sehr dynamischen Verkaufszahlen in China profitierten. Der Sektor notiert 0,2 Prozent im Plus.

Eon und Uniper - so läuft es am Montag Mit Spannung schaut man im DAX auf Eon. Hier wird nach Börsenschluss die Tochter Uniper abgespalten, ab Montag werden rund 53 Prozent des konventionellen Kraftwerkgeschäfts an den Börsen gelistet. Dafür wird Uniper für einen Tag in den DAX und den Euro-Stoxx-50 aufgenommen; der DAX wird dann 31 Titel haben und der Euro-Stoxx-50 kurzzeitig 51 Werte.

   Am Montagabend wird Uniper dann wieder den Indizes entnommen, wobei im DAX etwa 70 Prozent des Verkaufserlöses index-technisch in EON reinvestiert werden und etwa 30 Prozent in alle 30 DAX-Titel. Dem DAX-Index folgende Fonds werden sich dann von ihren Uniper-Aktien trennen müssen. Tiefere Kurse sehen Händler dann als Kaufgelegenheit. Die Analysten von Jefferies sehen eine Bewertung von 11 Euro je Uniper Aktie als gerechtfertigt an, billigen dem Wert für Montagabend aber auch deutlich niedriger Kurse zu. Der Kurs von Eon legt um 0,3 Prozent zu.

Bayer biegt bei Monsanto-Übernahme auf Zielgerade ein Auch Bayer stehen im Blick, nachdem eine erfolgreiche Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto zunehmend optimistisch gesehen wird. Der US-Sender Fox Business News berichtet, die Verhandlungen hätten deutliche Fortschritte gemacht, und der Deal könnte bereits kommende Woche über die Bühne gehen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg prüft Bayer nun den Verkauf seines Dermatologiegeschäfts für mehr als 1 Milliarde Euro. Bayer hatte das Gebot für Monsanto in dieser Woche leicht auf 127,50 Dollar erhöht, eine weitere Erhöhung gilt als möglich. Der Bayer-Kurs fällt um 1,4 Prozent.

   Beiersdorf notieren 1,5 Prozent tiefer, nachdem Berenberg die Beobachtung der Aktien mit einer Verkaufsempfehlung gestartet hat. Lufthansa steigen indes um 1,8 Prozent und setzen damit ihre Erholung mit dem Sektor fort. Das die Lufthansa im August etwas weniger Passagiere befördert hat als im Vorjahresmonat belastet nicht. Auch Air-France-KLM legen um 2,8 Prozent zu.

   In der zweiten Reihe ziehen Schaeffler um 2,4 Prozent an. Ein der Holdinggesellschaft IHO gewährtes Darlehen über rund 1,7 Milliarden Euro wurde zurückgezahlt und komplett zur Schuldentilgung genutzt. Gut kommt zudem an, dass der nun erreichte finanzielle Spielraum für kleine strategische Übernahmen genutzt werden soll. Im TecDax gewinnen Nordex mit einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs 5,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.062,66 -0,68 -20,88 -6,27 Stoxx-50 2.883,87 -0,69 -19,93 -6,98 DAX 10.608,90 -0,62 -66,39 -1,25 MDAX 21.403,80 -1,25 -270,91 3,03 TecDAX 1.751,17 -0,42 -7,40 -4,35 SDAX 9.344,19 -1,03 -97,54 2,70 FTSE 6.795,80 -0,92 -62,90 8,87 CAC 4.504,99 -0,82 -37,21 -2,85

Bund-Future 163,90 -0,72 5,69

DEVISEN zuletzt +/- % 8:10 Uhr Do, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1207 -0,65% 1,1281 1,1274 +3,2% EUR/JPY 115,4171 +0,17% 115,2221 114,69 -21,2% EUR/CHF 1,0954 -0,08% 1,0963 1,0928 +0,7% EUR/GBP 0,8454 -0,19% 0,8465 1,1808 +14,8% USD/JPY 103,00 +0,86% 102,12 101,73 -12,3% GBP/USD 1,3255 -0,53% 1,3325 1,3313 -10,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,65 47,62 -2,0% -0,97 +8,8% Brent/ICE 48,96 49,99 -2,1% -1,03 +13,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.330,81 1.338,35 -0,6% -7,54 +25,5% Silber (Spot) 19,35 19,55 -1,0% -0,20 +40,0% Platin (Spot) 1.069,45 1.083,75 -1,3% -14,30 +20,0% Kupfer-Future 2,09 2,10 -0,3% -0,01 -2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   September 09, 2016 10:08 ET (14:08 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 08 AM EDT 09-09-16

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