Christian Scheid-Kolumne 02.08.2014 12:30:00

ATX-Zertifikate: AT&S enttäuscht Analysten

Kolumne

Bei im Vorjahresvergleich stabilen Umsätzen ist der Gewinn um 14,6 Prozent auf 7,6 Millionen Euro gestiegen. Während der Leiterplattenhersteller in den Segmenten Automotive, Industrial und Medizintechnik Umsatzsteigerungen verzeichnete, ist es AT&S im Bereich Mobile Devices gelungen, den teilweise erheblichen Nachfragerückgang bei einzelnen Kunden zu kompensieren. "Aufgrund der branchenüblich starken Nachfrage speziell bei mobilen Endgeräten im zweiten Kalenderhalbjahr gehen wir von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung aus", erklärte AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer.

Die Analysten konnte der Manager nicht überzeugen: Beispielsweise hat Close Brothers Seydler die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" herabgestuft. Das Kursziel liegt weiter bei 11,50 Euro. Die Experten betonen zwar, dass das erste Jahresviertel traditionell eher schwach ist und die folgenden Quartale dann stärker werden. Da AT&S jedoch mit voller Kapazität arbeite, seien die weiteren Wachstumsmöglichkeiten begrenzt. Zudem habe der Kurs in den vergangenen Monaten bereits um 25 Prozent zugelegt. Das limitiere das weitere Aufwärtspotenzial. Eine weitere Herabstufung gab es von den Analysten der Deutschen Bank. Das Frankfurter Geldhaus setzt das Kursziel bei zehn Euro an.

Auch an der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Nach der Rallye bis auf rund 10,50 Euro in den vergangenen Wochen ging es in den Tagen nach der Zahlenbekanntgabe um mehr als zehn Prozent nach unten. Der Aufwärtstrend ist zwar noch nicht gebrochen. Doch der ursprüglich im Herbst möglich erscheinende Aufstieg in den ATX dürfte nun erst einmal vertagt werden.

Anleger sind daher gut beraten, wenn sie einen Gang zurückschalten. Ein Discount-Zertifikat (ISIN: AT0000A129F8) von der Raiffeisen Centrobank (RCB) wirft im Jänner 2015 einen Ertrag von 5,1 Prozent ab, wenn die Aktie bei 9,00 Euro oder darüber steht. Mit einem Put-Optionsschein (ISIN: AT0000A18HJ3) von der RCB können Anleger auch auf einen anhaltenden Kursverfall spekulieren. Um mit dem Papier einen Gewinn zu erzielen, muss die Aktie am Laufzeitende im Jänner 2016 aber tiefer als 7,90 Euro stehen.


Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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