30.09.2008 10:03:00

XETRA-START/Weniger schlimm als befürchtet - CoBa unter Druck

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem erneuten "Schwarzen Montag" an Wall Street in Folge der Ablehnung des Rettungspakets für den US-Finanzsektor durch das Repräsentantenhaus ist der deutsche Aktienmarkt mit deutlichen Verlusten in den Dienstag gestartet. Angesichts der vergleichsweise geringen Verluste bei den Indexschwergewichten aus als eher defensiv geltenden Branchen ist der von manchen Händlern befürchtete Sturzflug der Kurse allerdings bislang ausgeblieben.

   Die großen Verlierer sind hingegen die heimischen Finanzwerte sowie die Papiere aus konjunktursensitiven Sektoren. "Nachdem sich das Überschwappen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft immer deutlicher abzeichnet, lautet das große Thema nunmehr Rezession", sagt ein Marktteilnehmer.

   Bis 9.57 Uhr gibt der Dax 1,6% oder 93 Punkte auf 5.715 nach und liegt damit oberhalb der Unterstützung bei 5.710 Zählern. In der zweiten Reihe sinkt der MDAX um 1,2% bzw 83 Stellen auf 6.738. Für den TecDax geht es um 1,6% oder 10 Punkte auf 665 nach unten.

   Größter Verlierer im DAX sind Commerzbank (Coba), die sich um 9,6% auf 9,90 EUR verbilligen und damit ihre herben Kursverluste des Vortags fortsetzen. Hier hält nach dem Beinahe-Zusammenbruch der Hypo Real Estate die Sorge um die Entwicklung bei der Tochtergesellschaft Eurohypo an. Für ThyssenKrupp geht es vor dem Hintergrund der sich auf breiter Front eintrübenden makroökonomischen Aussichten um 3,4% auf 20,04 EUR nach unten. Deutsche Bank werden von den Anlegern in die Sippenhaft für die Finanzwerte genommen und geben 3,4% auf 48,95 EUR nach.

   Stabilisiert wird die Kursentwicklung des deutschen Leitindex durch die relative Stärke der Werte aus defensiven Sektoren. Deutsche Telekom ziehen um 0,7% auf 10,37 EUR an. RWE verlieren lediglich 0,5% auf 66,15 EUR. Metro verbilligen sich von guten Zahlen des Wettbewerbers Tesco für das zweite Quartal getragen um 0,4% auf 35,19 EUR.

   Stärkster Gewinner unter den Standardwerten aus dem DAX sind mit Hypo Real Estate und Infineon die derzeit zwei großen Sorgenkinder des deutschen Aktienmarkts. In technischer Gegenreaktion auf den Einbruch vom Vortag geht es für Hypo Real Estate um 15,6% auf 4,09 EUR nach oben. Infineon ziehen um 8,2% auf 3,96 EUR an.

   Gestützt wird die Erholung bei den Papieren des Münchener Halbleiterherstellers auch durch eine Telefonkonferenz am Montag, in deren Rahmen Infineon bestätigt hat, dass der Geschäftsverlauf im dritten Quartal den Erwartungen entspreche. Dabei liege die Entwicklung bei den Produkten für die Automobilindustrie am unteren Ende der Prognose, im Geschäft mit Telekommunikationshalbleitern befinde man sich hingegen am oberen Ende der Zielsetzung.

DJG/jej/flf (END) Dow Jones Newswires

   September 30, 2008 04:00 ET (08:00 GMT)

   Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 00 AM EDT 09-30-08

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