Trotz Belastungen 25.10.2013 09:20:31

BASF schafft deutliches Gewinnplus im dritten Quartal

Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn legte um 15 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro zu. Zu verdanken war dies vor allem höheren Ergebnisbeiträgen der Chemiesparten Functional Material & Solutions und Performance Products, die von Einsparungen profitierten. Beim Vergleich mit dem Vorjahr kommt den Ludwigshafenern auch zugute, dass 2012 von Rückstellungen für ein aktienbasiertes Vergütungsprogramm für Führungskräfte belastet war. Das wirtschaftliche Umfeld blieb dagegen auch im dritten Quartal schwach und sorgte kaum für Rückenwind.

Bei den Erlösen kam der Konzern trotz gestiegener Absatzmengen kaum voran. Die Umsätze kletterten nur um 1,5 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro. Ungünstige Wechselkurse verhinderten eine stärkere Zunahme. Unter dem Strich verdiente BASF mit gut einer Milliarde Euro 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahlen waren etwas besser als Analysten erwartet hatte.

Die Jahresprognosen, die mehr Umsatz und ein höheres Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen vorsehen, bestätigte BASF. Für den Rest des Jahres zeigte sich der Konzern dennoch vorsichtig. Das Unternehmen erwartet keine Belebung des globalen Wirtschaftswachstums im vierten Quartal. BASF rechnet auch weiter mit ungünstigen Währungseffekten, die Umsatz und Ergebnis belasten sollten.

Dem schwachen Geschäftsumfeld will BASF wie bislang mit Maßnahmen zur Portfoliooptimierung begegnen und den Konzern weiter restrukturieren und profitabler machen. Im Zeitplan liegt BASF beispielsweise mit dem Sparprogramm "STEP", mit dem die Kostenbasis im Konzern ab 2015 im Vergleich zu 2011 jährlich um rund 1 Milliarde Euro gedrückt werden soll. In diesem Jahr will BASF 300 Millionen Euro einsparen. Gleichzeitig will BASF den Ausbau der Geschäfte in Wachstumsmärkten fortsetzen.

Ausgezahlt haben sich die Sparanstrengungen bereits im Geschäftsbereich Functional Materials & Solutions, in dem BASF unter anderem die Geschäfte mit Lacken, Katalysatoren und Bauchemikalien gebündelt hat. Hier profitiert BASF mittlerweile von der fast abgeschlossenen Restrukturierung der Bauchemikaliendivision. Zudem kommt dem Konzern unter anderem die hohe Nachfrage nach Fahrzeugkatalysatoren zugute. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) legte im Quartal um 30 Prozent auf 300 Millionen Euro zu.

Kosteneinsparungen wirkten sich auch in der Sparte Performance Products positiv aus, in der so unterschiedliche Produkte wie Pigmente, Chemikalien für Körperpflegemittel oder Papierchemikalien und Additive für die Kunststoffherstellung zusammengefasst sind. Das bereinigte Betriebsergebnis übertraf den Wert des Vorjahres mit 376 Millionen um 9 Prozent. Die Sparte wird derzeit weiter restrukturiert. So soll etwa das Pigmentgeschäft profitabler werden.

Im Geschäft mit Basischemikalien (Sparte chemicals) hat sich das Bild erwartungsgemäß noch nicht aufgehellt. Die Sparte musste einen deutlichen Gewinnrückgang um 7 Prozent auf 527 Millionen Euro hinnehmen. Das Geschäft leidet unter einer schwachen Nachfrage und dem Preisdruck in Asien.

Unerwartet deutlich um 15 Prozent auf 422 Millionen Euro fiel der bereinigte Betriebsgewinn im Öl- und Gasgeschäft. Hier belastete vor allem der Margendruck im Gashandelsgeschäft. Zudem drückte eine geringere Ölproduktion in Libyen infolge eines Streiks an Exportterminals den Gewinn. Gegenläufig entwickelten sich die Erlöse der Sparte: Höhere Mengen im Gashandelsgeschäft und mehr Umsatz dank der vom norwegischen Ölkonzern Statoil erworbenen Öl- und Gasfelder in der Nordsee führten zu einem deutlichen Umsatzanstieg.

Im Pflanzenschutzgeschäft, der kleinsten Sparte, wurde das Ergebnis von höheren Investitionen und negativen Währungseffekten belastet und verbesserte sich nur marginal um 1 Prozent auf 172 Millionen Euro.

Mit den Quartalszahlen schlug sich BASF besser als Dow Chemical. Am Vortag hatte der US-Konkurrent zwar über eine Gewinnanstieg berichtet. Der war aber niedriger als von Analysten erwartet. Der US-Konzern profitierte unter anderem von einem guten Pflanzenschutzgeschäft. Auch Dow Chemical muss sparen. Der Konzern durchläuft derzeit ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm mit Personalabbau und will insgesamt 2,5 Milliarden Dollar einsparen. Unter anderem sollen Randgeschäfte veräußert und Anlagen geschlossen werden.

Ein solides Wachstum hat dagegen der US-Chemiekonzern DuPont im dritten Quartal vorgelegt und damit die Markterwartungen übertroffen. Unter anderem zeigte das Geschäft mit Materialien für die Solarindustrie einen deutlichen Gewinnanstieg. Auch der US-Konzern befindet sich in der Restrukturierung und will weniger abhängig vom klassischen Chemiegeschäft werden. Das Autolackgeschäft hat das Unternehmen bereits 2012 für fünf Milliarden Dollar an den Finanzinvestor Carlyle verkauft. Die deutschen Wettbewerber Bayer und Evonik werden am 31. Oktober ihre Quartalszahlen vorlegen. LANXESS folgt am 12. November

   DJG/hoa/jhe

 Dow Jones Newswires

Von Heide Oberhauser-Aslan

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