26.08.2019 14:35:42

Stadtwerke fordern strenge Auflagen für E.ON bei innogy-Übernahme

ESSEN (dpa-AFX) - Mehrere Stadtwerke und Regionalversorger haben die EU-Kommission aufgefordert, die Übernahme der RWE-Tochter innogy (innogy SE) durch den Essener Energieriesen E.ON(EON SE) zu untersagen. Zumindest müssten die Wettbewerbshüter Eon strenge Auflagen machen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Appell. Die Regionalversorger befürchten, dass E.ON nach der innogy-Übernahme "Kampfpreise anbieten, kleinere Konkurrenten verdrängen und so den Markt verschließen" könnte.

E.ON-Chef Johannes Teyssen hatte solche Bedenken wiederholt zurückgewiesen. Der Wettbewerb sei "in keiner Weise gefährdet". Jeder Verbraucher könne unter rund 100 Anbietern auswählen. Die EU-Kommission prüft derzeit die von E.ON und RWE geplante Neuaufteilung ihrer Geschäftsfelder.

E.ON will das Netz- und Vertriebsgeschäft der RWE-Tochter innogy übernehmen. Im Gegenzug soll RWE die komplette Ökostromerzeugung von innogy und E.ON erhalten. Das Ergebnis der Prüfungen durch die EU-Kommission erwartet E.ON im September. Den RWE betreffenden Teil der Vereinbarung hat die Wettbewerbsbehörde bereits genehmigt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet.

Die sich an Brüssel wendenden Regionalversorger verlangen unter anderem, dass E.ON die Energie-Discountmarke "E - wie einfach" und "E-primo" verkaufen und sich von allen Beteiligungen an Stadtwerken trennen muss. Bei den Strom- und Gasnetzen dürfe E.ON auf keiner Ebene mehr als ein Drittel des jeweiligen Gesamtmarktes erreichen.

Zu den Unterzeichnern des "gemeinsamen Standpunkts" gehört mit Mainova aus Frankfurt einer der größten regionalen Energieversorger in Deutschland. Getragen wird der Appell unter anderem auch von den Leipziger Stadtwerken, der Aachener Stawag und dem hessischen Regionalversorger Entega./hff/DP/fba

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