12.12.2014 16:41:50
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ROUNDUP: RWE verunsichert mit neuer Dividendenpolitik - Keine feste Ausschüttung
ESSEN (dpa-AFX) - Beim angeschlagenen Energiekonzern RWE wächst die Unsicherheit. Am Freitag beunruhigte das Unternehmen Anleger mit einer unklaren neuen Dividendenpolitik. Vom kommenden Geschäftsjahr an werde sich die Ausschüttung nicht mehr alleine am sogenannten nachhaltigen Nettoergebnis orientieren, teilte das Unternehmen am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung an. Damit blieb zunächst unklar, ob RWE künftig wieder mehr oder weniger an seine Aktionäre zahlt. "Vorstand und Aufsichtsrat messen der Dividende auch künftig große Bedeutung zu", hieß es in der Mitteilung.
An der Börse setzte die RWE-Aktie nach der Ankündigung ihre Talfahrt fort, kam dann aber wieder zurück. Zuletzt lag das Papier 2,8 Prozent im Minus.
Für dieses Jahr will der Konzern weiter 40 bis 50 Prozent des sogenannten nachhaltigen Nettogewinns ausschütten. Damit ist eine neuerliche Kürzung der Dividende weiter möglich. Der Konzern rechnet damit, dass der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn von 2,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr in diesem Jahr auf 1,4 bis 1,2 Milliarden Euro sinken wird. Wegen der Krise und des geplanten Konzernumbaus hatte RWE die Dividende für 2013 bereits auf einen Euro halbiert und damit eine Ausnahme von seiner bisherigen Dividendenpolitik gemacht. Die Zahlung lag deutlich unter der angestrebten Quote.
UNKLARE FORMULIERUNGEN
Nachhaltigkeit, Kontinuität und Augenmaß sollten künftig wichtige Kriterien für die Dividende sein, erklärte der Konzern. Dem solle auch dadurch Rechnung getragen werden, dass beim Dividendenvorschlag die Ausschüttung des Vorjahres berücksichtigt werde. Eine Festlegung auf eine Mindestdividende gebe es nicht, hieß es. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass RWE künftig seinen Aktionären eine feste Ausschüttung versprechen könnte. Stattdessen sollen für den Dividendenvorschlag nun weitere Kriterien wie der Mittelzufluss, die Verschuldungssituation und die Ertragslage berücksichtigt werden. Auch die Investitionen werden künftig eine Rolle spielen.
"Mit der breiteren Ausrichtung unserer Dividendenpolitik sehen wir uns besser gewappnet für die künftigen Chancen, aber auch Herausforderungen
im Energiesektor", sagte Vorstandschef Peter Terium. "Die neue Berechnungsgrundlage hat einen stärkeren Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtlage unseres Unternehmens."
KOMMUNEN AUF RWE-DIVIDENDE ANGEWIESEN
Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass vor allem die kommunalen Aktionäre bei RWE keine weitere Kürzung der Ausschüttung hinnehmen wollten. Rund ein Viertel der RWE-Aktien gehört finanziell oft stark gebeutelte Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Die RWE-Dividende ist für sie eine wichtige Einnahmequelle.
Vorstandschef Terium hatte zuletzt für einen härteren Sanierungskurs geworben und dabei auch von Aktionären und Mitarbeitern Beiträge verlangt. Der Konzern ist wegen der Energiewende ins Trudeln geraten. Die Gewinne brechen ein. So leidet die konventionelle Stromerzeugung von RWE weiter unter den wegen des Booms der erneuerbaren Energien unter Druck stehenden Preisen im Großhandel. Im vergangenen Jahr schrieb der Konzern unter dem Strich sogar erstmals seit 60 Jahren einen Verlust. Angesichts der rasanten Talfahrt sind die Schulden von zuletzt 31 Milliarden Euro zu einem bedrohlichen Problem geworden./enl/das
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