Oracle enttäuscht mit Gewinn und Umsatz

   Von März bis Mai verdiente Oracle mit 3,65 Milliarden US-Dollar 4,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Je Aktie belief sich der Gewinn auf bereinigter Basis auf 0,92 Dollar. Von FactSet befragte Analysten hatten hier mit 0,95 Dollar gerechnet. Allein Währungsverluste in Venezuela sorgten für ein Minus von zwei Cent je Aktie. Der Umsatz kletterte um 3,4 Prozent auf 11,32 Milliarden Dollar. Hier hatten Analysten im Vorfeld auf 11,48 Milliarden Dollar getippt.

   Oracle selber hatte sich für das im Mai abgelaufene Quartal ein Umsatzwachstum zwischen 3 und 7 Prozent auf die Fahnen geschrieben. Im traditionellen Geschäft mit Software-Lizenzen wurden 3,77 Milliarden Dollar umgesetzt, so viel wie im Vorjahr.

   Im vergangenen Jahr hatte Oracle die Anleger bereits des Öfteren enttäuscht. Sowohl der Konzern aus dem kalifornischen Redwood Shores als auch der Konkurrent aus Walldorf haben an dem Umbruch der Branche hin zu Miet-Software aus dem Internet zu knabbern. Das sogenannte Cloud-Geschäft bietet zwar reichlich Wachstumsmöglichkeiten, zunächst müssen Oracle und SAP dort aber massiv investieren, um mit reinen Cloud-Spezialisten wie Salesforce.com mithalten zu können. Das wiederum drückt auf die Marge.

   Zudem fließen die Umsätze bei Cloud-Anwendungen erst später. Denn bei webbasierter Software werden nur dann Gebühren fällig, wenn das Cloud-Produkt tatsächlich genutzt wird. Im Unterschied dazu wird fest installierte Software bereits beim Kauf bezahlt bzw. es fallen Lizenzgebühren für die Nutzungsrechte an.

   DJG/DJN/brb/raz

   Dow Jones Newswires