27.03.2017 15:01:43
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MÄRKTE USA/Gescheiterte Trump-Gesundheitsreform belastet die Wall Street
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die US-Regierung mit dem Versuch, das Gesundheitssystem zu reformieren, gescheitert ist, machen sich nun Sorgen über die Umsetzbarkeit weiterer angekündigter Maßnahmen von Präsident Donald Trump breit. Dies sorgte an den Börsen weltweit für Abgaben und dürfte auch der Wall Street einen Wochenstart mit negativen Vorzeichen bescheren. Das Scheitern wirft die Frage auf, inwieweit Trump der Lage sein wird, andere Wahlversprechen in die Tat umzusetzen. Dazu gehört vor allem die geplante Steuerreform, die von der Wirtschaft und den Investoren mit Spannung erwartet wird, aber auch eine umfassende Deregulierung.
Sollte der Dow-Jones-Index die Sitzung erneut mit einem Minus beenden, wäre dies der achte Handelstag in Folge und damit die längste Verluststrecke seit dem Jahr 2011. "Es gibt sehr ernsthafte Zweifel, ob Trump es schaffen wird, seine politischen Versprechen umzusetzen", sagt Analystin Dianne Lob von AB. "Das Motto für dieses Jahr dürfte damit wohl 'Unsicherheit' lauten", ergänzt die Teilnehmerin. Doch zeigen sich Analysten auch zuversichtlich, dass eine Konsensbildung beim Thema Steuern deutlich einfacher werden könnte.
Das Scheitern von Trump könnte durchaus etwas Positives haben, sollte die Regierung über eine Lernkurve verfügen, so Dirk Gojny, Stratege bei der National-Bank. Wenn die Steuerreform besser vorbereitet werde, könnte sie durchaus erfolgreich durch die Kammern des Parlaments gebracht werden. Allerdings werde diese dann ganz anders aussehen, als der US-Präsident es bisher propagiert habe.
Aktuell deutet der Future auf den S&P-500 auf eine schwache Eröffnung am Kassamarkt hin. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen zu Beginn der Handelswoche nicht auf der Agenda. Für Bewegung könnte eine Rede von Charles Evans, Präsident der Chicago-Fed, sorgen.
Dollar rutscht auf Viermonatstief Am Devisenmarkt steht der Dollar mit der gescheiterten Gesundheitsreform von Trump unter Druck und rutscht auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. Damit notiert der Greenback auf Niveaus, die er zuletzt im Umfeld des Wahlsiegs von Trump im November innehatte. Sollten Trumps Ankündigungen keine Taten folgen, dann würde auch der bereits gespielte vermeintliche Inflationsanstieg, der sogenannte Trump-Reflation-Trade, nicht eintreten und damit auch der verstärkte Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter anzuheben, so ein Marktbeobachter. "Die Trump-Euphorie dürfte nun aber weitgehend ausgepreist sein", merkt Devisenstratege Vasileios Gkionakis von Unicredit an.
Der Euro steigt in der Spitze auf 1,0891 Dollar und geht aktuell mit 1,0887 Dollar um. Gleichzeitig fiel der Dollar bis auf 110,11 Yen zurück und notiert mit 110,18 Yen aktuell nur knapp über diesem Niveau.
Der Goldpreis macht mit der Trump-Niederlage einen deutlichen Satz über die Marke von 1.250 Dollar je Feinunze. Er profitiert von der wieder gestiegenen Verunsicherung unter den Investoren wie auch vom deutlich gefallenen Dollar. Das Edelmetall wird auch deshalb gekauft, weil die Spekulation auf steigende Zinsen einen Dämpfer erhalten hat mit der Trump-Schlappe. Die Feinunze liegt bei 1.258 Dollar, ein Plus von 1,2 Prozent. Auch der "sichere Hafen" der Anleihen ist gesucht. Für die Rendite zehnjähriger US-Papiere geht es um 6 Basispunkte auf 2,36 Prozent nach unten.
Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat ihre Mitglieder dazu ermahnt, die beschlossenen Förderkürzungen einzuhalten. Ansonsten könnte es am Ölmarkt wieder zu Verspannungen kommen. Vor diesem Hintergrund steht auch eine mögliche Verlängerung der Förderkürzungen um weitere sechs Monate im Raum. Dazu kommt übergeordnet die Sorge um ein weiter steigendes Ölangebot - vor allem durch eine anziehende US-Förderung. Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zeigten am Freitag bereits den zehnten Wochenanstieg der in den USA aktiven Ölförderanlagen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,1 Prozent auf 47,46 Dollar, für Brent geht es um 0,7 Prozent auf 50,46 Dollar nach unten.
Apple mit Abgaben trotz gewonnenem Patentstreit Für die Apple-Aktie geht es vorbörslich mit Gesamtmarkt um 0,7 Prozent abwärts, obwohl der Technologiekonzern einen wichtigen Patentstreit in China gewonnen hat. Demnach verletzen das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus nicht Patente für das Außendesign des Herstellers Shenzhen Baili Marketing Services. Zwar hätte ein Urteil gegen Apple nur recht geringen Einfluss auf den Geschäftsverlauf gehabt, doch hätte es möglicherweise den Weg für weitere Klagen gegen andere iPhone-Modelle geebnet.
Dow Chemical und Dupont dürfen sich aus Sicht der EU-Kommission zusammenschließen. Die Brüsseler Kartellwächter gaben die Megafusion unter Auflagen frei. Die Konzerne müssen sich von bestimmten Unternehmensbereichen trennen. Mit dem im Dezember angekündigten Zusammenschluss von Dow und Dupont entsteht zunächst ein Konzern mit einem Marktwert von rund 120 Milliarden US-Dollar. Der weitere Plan sieht vor, das fusionierte Unternehmen in drei separate Konzerne aufzuspalten. Die Aktien von Dupont legen gegen den Trend um 0,1 Prozent zu, während es für Dow Chemical um 0,1 Prozent nach unten geht.
=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,23 -1,6 1,25 3,0 5 Jahre 1,89 -5,0 1,94 -3,1 7 Jahre 2,18 -5,4 2,23 -7,1 10 Jahre 2,36 -5,6 2,41 -8,9 30 Jahre 2,97 -4,5 3,01 -9,9DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:13 Uhr Fr., 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0887 +0,35% 1,0850 1,0811 +3,5% EUR/JPY 119,9591 +0,28% 119,6256 119,91 -2,4% EUR/CHF 1,0713 -0,01% 1,0715 1,0707 +0,0% EUR/GBP 0,8639 -0,23% 0,8659 1,1551 +1,4% USD/JPY 110,18 -0,06% 110,25 110,89 -5,7% GBP/USD 1,2606 +0,61% 1,2530 1,2489 +2,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,46 47,97 -1,1% -0,51 -15,3% Brent/ICE 50,46 50,8 -0,7% -0,34 -13,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.258,07 1.243,46 +1,2% +14,62 +9,3% Silber (Spot) 17,97 17,77 +1,1% +0,20 +12,8% Platin (Spot) 979,85 964,35 +1,6% +15,50 +8,4% Kupfer-Future 2,58 2,63 -1,9% -0,05 +2,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/mgo
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March 27, 2017 08:31 ET (12:31 GMT)
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