MÄRKTE EUROPA/Rally nimmt eine Auszeit - Ölaktien fest

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben ihre Rally am Dienstag erst einmal beendet. Der DAX fiel um 0,7 Prozent auf 13.379 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch einen neuen Rekordstand bei knapp 13.526 Punkten markiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent auf 3.659 Punkte nach.

"Auf dem erreichten Niveau ist die Luft dünn geworden", sagte ein Teilnehmer. Die überkaufte technische Situation verzögere aber vermutlich nur den Beginn einer weiteren dynamischen Aufwärtswelle. Daneben warteten Anleger auf den Donnerstag, denn dann erreicht die Berichtssaison ihren Höhepunkt: Allein aus dem DAX legen 9 Unternehmen ihre Quartalsergebnisse auf den Tisch.

Gegen den leichteren Gesamtmarkt legten Öl- und Gas-Aktien weiter zu. Ihr Stoxx-Branchenindex gewann 0,9 Prozent. Händler setzen darauf, dass die Macht des Kronprinzen Mohammed bin Salman in Saudi-Arabien durch die Verhaftung vieler innenpolitischer Gegner gestärkt ist. Der Kronprinz gilt als Anhänger der Förderkürzungen. Außerdem gelten höhere Ölpreise als hilfreich beim Börsengang des saudischen Ölgiganten Aramco.

Hoffnung auf bessere Margen treibt Innogy

Im Plus zeigten sich auch die Versorger, deren Branchenindex minimal im Plus schloss. Gewinner Nummer eins im DAX waren RWE. Sie profitierten mit einem Plus von 1,3 Prozent von den Plänen der Tochter Innogy, nach denen ein Teil des britischen Innogy-Geschäfts mit Teilen des Konkurrenten SSE verschmolzen werden und dann an die Börse gebracht werden soll. Innogy selbst zogen um 1,9 Prozent an. "Ein Verkauf wäre zwar besser gewesen, doch auch mit diesem Schritt könnte die Margenverwässerung durch das britische Geschäft zumindest gemildert werden", sagte ein Händler.

Generell profitierte die Stimmung für die Versorger auch von der Erwartung, die Grünen könnten in den Sondierungsgesprächen von der Forderung nach einem schnellen Kohle-Ausstieg abrücken. Eon gewannen 0,7 Prozent.

Ausgeschlossen von der positiven Branchenstimmung wurden die Windkrafthersteller. In Madrid verbilligte sich der Kurs des Windturbinenherstellers Siemens Gamesa Renewable Energy um 6,8 Prozent. Im Handel war von schwachen Geschäftszahlen die Rede. Die Analysten von JP Morgan bemängelten zudem den 2018er Gewinnausblick. Im TecDAX schlossen Nordex mit 5,5 Prozent im Minus, in Kopenhagen verloren Vestas 2,9 Prozent.

BMW nach Zahlen schwach

BMW verloren nach ihren Quartalszahlen 2,8 Prozent. Die Zahlen sind enttäuschend ausgefallen, allerdings litt der Gewinn vor allem unter den Kosten zur Entwicklung neuer Modelle.

SAP fielen um 1,1 Prozent auf 98,49 Euro. Wie es im Handel hieß, hat die UBS 3,75 Millionen SAP-Aktien aus dem Besitz von Unternehmensgründer Hasso Plattner verkauft, zu 98 Euro das Stück.

Einen kräftigen Kursverlust von 7,0 Prozent verzeichneten die Aktien der Container-Reederei Moeller-Maersk. Die Dänen mussten auch im dritten Quartal einen Verlust vermelden. Im SDAX verloren Hapag-Lloyd 1,9 Prozent.

Osram stiegen dagegen um 5,7 Prozent. Ausblick, freier Cashflow und Margenentwicklung kamen im Handel positiv an. Für positive Fantasie sorgte daneben, dass Osram ein Gemeinschaftsunternehmen mit Continental ins Leben ruft für Fahrlichtsysteme. Continental gaben mit dem Gesamtmarkt um 0,9 Prozent nach.

Als sehr gut wurden die Zahlen von Rheinmetall bewertet. Der Umsatz sei etwas höher als erwartet ausgefallen und habe damit das Ergebnis getrieben. Der Kurs legte um 1,6 Prozent zu.

Zalando und Dialog unter Druck

Dagegen reduzierten sich Zalando um 5,7 Prozent. Der Internet-Einzelhändler hat das Margenziel gesenkt. Kräftige Verluste erlitten auch Dialog Semiconductor. Der Kurs fiel ebenfalls um 5,7 Prozent. Bryan Garnier monierte, die Umsatzprognose des Apple-Zulieferers liege unter der Markterwartung.

Biotest verloren 2,8 Prozent. Hier waren es allerdings keine Zahlen, sondern der US-Widerstand gegen die geplante Übernahme durch die chinesische Creat Group, der den Kurs drückte. Anfangs hatte das Minus sogar über 11 Prozent betragen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.658,77 -23,59 -0,6% +11,2%

Stoxx-50 3.223,51 -17,64 -0,5% +7,1%

Stoxx-600 394,65 -1,94 -0,5% +9,2%

XETRA-DAX 13.379,27 -89,52 -0,7% +16,5%

FTSE-100 London 7.513,11 -49,17 -0,6% +5,2%

CAC-40 Paris 5.480,64 -26,61 -0,5% +12,7%

AEX Amsterdam 553,80 -1,20 -0,2% +14,6%

ATHEX-20 Athen 1.964,68 -45,01 -2,2% +12,9%

BEL-20 Brüssel 4.100,43 -18,07 -0,4% +13,7%

BUX Budapest 39.809,00 -306,77 -0,8% +24,4%

OMXH-25 Helsinki 4.045,64 -29,14 -0,7% +9,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 137.894,55 -2598,67 -1,8% +44,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.032,26 -8,21 -0,8% +16,8%

PSI 20 Lissabon 5.349,73 +7,40 +0,1% +14,5%

IBEX-35 Madrid 10.216,70 -99,80 -1,0% +9,2%

FTSE-MIB Mailand 22.985,32 -17,53 -0,1% +19,5%

RTS Moskau 1.146,98 +37,60 +3,4% -0,5%

OBX Oslo 749,33 +1,39 +0,2% +21,3%

PX-GLOB Prag 1.418,27 -0,14 -0,0% +18,4%

OMXS-30 Stockholm 1.670,87 -5,27 -0,3% +10,1%

WIG-20 Warschau 2.541,85 +26,51 +1,1% +30,5%

ATX Wien 3.411,22 +20,92 +0,6% +30,3%

SMI Zürich 9.214,57 -74,21 -0,8% +12,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:33 Mo, 17:14 % YTD

EUR/USD 1,1574 -0,14% 1,1591 1,1588 +10,1%

EUR/JPY 131,96 -0,27% 132,32 132,16 +7,3%

EUR/CHF 1,1570 -0,19% 1,1592 1,1590 +8,0%

EUR/GBP 0,8803 -0,15% 0,8816 1,1324 +3,3%

USD/JPY 114,00 -0,14% 114,16 114,06 -2,5%

GBP/USD 1,3147 +0,00% 1,3146 1,3121 +6,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,15 57,35 -0,4% -0,25 +0,2%

Brent/ICE 63,69 64,27 -0,9% -0,58 +8,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.274,84 1.280,52 -0,4% -5,68 +10,7%

Silber (Spot) 16,96 17,24 -1,7% -0,28 +6,5%

Platin (Spot) 922,50 936,00 -1,4% -13,50 +2,1%

Kupfer-Future 3,09 3,16 -2,2% -0,07 +22,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 07, 2017 12:02 ET (17:02 GMT)