30.01.2018 18:07:45

MÄRKTE EUROPA/Aktien schwächer - Anleger werden vorsichtig

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen sind die Kurse am Dienstag gefallen. Der DAX fiel um knapp 1 Prozent auf 13.198 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,9 Prozent nach auf 3.611 Punkte. Händler sprachen von einer Fortsetzung der Konsolidierung bei sehr niedrigen Umsätzen. Die Kurse am Anleihemarkt zeigten sich dagegen nach dem Rückschlag am Montag mit einer Seitwärtsbewegung.

"Die Anleger sind wegen der laufenden Sitzung der US-Notenbank vorsichtig, auch wenn die nächste Zinserhöhung erst für März erwartet wird", sagte ein Börsianer. Zusätzlich getrübt wurde die Stimmung vom Dow-Jones-Index, der seit Wochenbeginn den stärksten Rückschlag seit über einem Jahr verzeichnete.

Unter Druck standen die Gewinner der vergangenen Wochen wie die Rohstoff- und die Autotitel, aber auch weiterhin zinssensitive Branchen wie die Versorger- und Immobilienaktien. Der Stoxx-Versorger-Subindex verlor 1,0 Prozent. Damit summiert sich das seit dem Novemberhoch aufgelaufene Minus schon auf etwa 10 Prozent.

Salzgitter, Deutsche Bank und RWE führen Verlierer in DAX-Familie an

Bei den Rohstoffwerten sprachen Händler von einer Gegenbewegung, nachdem die Branchentitel zuletzt besonders gut abgeschnitten hatten. Zudem standen die Ölpreise am Dienstag stärker unter Druck. Der Branchen-Index im Stoxx fiel um 1,8 Prozent. Salzgitter verloren 4,1 Prozent. Zwar haben die am Nachmittag vorgelegten 2017er Zahlen die Erwartungen leicht geschlagen, Händler sprachen aber von Gewinnmitnahmen, weil der Ausblick kein nennenswertes Steigerungspotenzial mehr sehe.

Im DAX gaben Deutsche Bank 4,5 Prozent ab. Marktteilnehmer verwiesen auf charttechnisch orientierte Verkäufe, aber auch auf Berichte über Liquiditätsprobleme beim chinesischen Großaktionär HNA. Da die Lage bei HNA recht unübersichtlich sei und ein möglicher Aktienüberhang drohe hielten sich die Anleger bei der Deutschen Bank zunächst zurück.

Ähnlich stark fielen im DAX nur RWE mit einem Minus von 3,7 Prozent. Das US-Brokerhaus Jefferies hat die Kaufempfehlung für den Versorger auf "Halten" gesenkt. Auf der Gewinnerseite im DAX standen weiterhin Fresenius Medical Care. Sie stiegen um 0,6 Prozent auf 92,94 Euro und markierten neue Rekordstände. Händler verwiesen auf positive Effekte von der US-Steuerreform und auf kürzlich getroffene Aussagen von Standard & Poor's, wonach der Ausblick für die Bonität trotz der erfolgten Zukäufe positiv sei.

SAP-Zahlen schwächer, Ausblick besser

SAP reagierten schwach auf die Zahlen für das vierte Quartal. Nach Einschätzung der DZ Bank sind diese insgesamt unter den Erwartungen ausgefallen, besser sei allerdings der Ausblick auf das laufende Jahr. Daneben gab SAP die Übernahme von Callidus Software für 2,4 Milliarden US-Dollar bekannt. SAP verloren 2,1 Prozent.

Während Philips auf der Umsatzseite im vierten Quartal überzeugen konnte, verfehlte das EBITDA die Markterwartung knapp. Philips gaben um 3,7 Prozent nach. Rund lief es bei Swatch. Der Uhrenhersteller konnte die Umsätze stärker steigern als von Analysten erwartet. Swatch stiegen um 5,1 Prozent.

Hellofresh stark - Windaktien sehr fest

Positiv wurden die Zahlen von Hellofresh aufgenommen. Bei dem Unternehmen wird zuerst auf das Wachstum geschaut, und hier konnte der Kochboxen-Anbieter überzeugen. Die Anzahl der aktiven Kunden wurde auf 1,45 Millionen gesteigert. Hier war zum Beispiel die Deutsche Bank jüngst noch von 1,3 Millionen ausgegangen. Hellofresh gewannen 5,2 Prozent.

In Stockholm standen Ericsson mit einem Plus von 0,9 Prozent auf der Gewinnerseite. Der aktivistische Investor Cevian, der 9,1 Prozent hält, sieht ein Potenzial von über 20 Prozent für die Aktie, wie er laut Händlern in der schwedischen Zeitung Svenska Dagbladet sagte. Ericsson legt am Mittwoch neue Geschäftszahlen auf den Tisch.

Bei Siemens Gamesa kamen der Auftragseingang sowie der Ausblick sehr gut an. Nach Einschätzung des CEO stabilisieren sich der US-Markt und die Preise im Quartalsvergleich. Der negative Preiseffekt dürfte im Laufe des Jahres abnehmen. Siemens Gamesa legten um knapp 4 Prozent zu, die Aktie des Windenergie-Wettbewerbers Vestas im Fahrwasser um gut 4 Prozent.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.606,75 -36,29 -1,0% +2,9%

Stoxx-50 3.222,82 -30,92 -1,0% +1,4%

Stoxx-600 396,12 -3,68 -0,9% +1,8%

XETRA-DAX 13.197,71 -126,77 -1,0% +2,2%

FTSE-100 London 7.587,98 -83,55 -1,1% -0,2%

CAC-40 Paris 5.473,78 -47,80 -0,9% +3,0%

AEX Amsterdam 561,00 -5,05 -0,9% +3,0%

ATHEX-20 Athen 2.215,83 -35,29 -1,6% +6,4%

BEL-20 Bruessel 4.126,57 -28,62 -0,7% +3,7%

BUX Budapest 39.926,42 -573,70 -1,4% +1,4%

OMXH-25 Helsinki 4.037,01 -27,33 -0,7% +3,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 145.793,27 -2142,58 -1,4% +3,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.026,80 -8,99 -0,9% +0,3%

PSI 20 Lissabon 5.730,21 -37,81 -0,7% +5,6%

IBEX-35 Madrid 10.428,20 -127,40 -1,2% +3,8%

FTSE-MIB Mailand 23.480,92 -320,63 -1,3% +8,9%

RTS Moskau 1.274,94 -0,63 -0,0% +10,4%

OBX Oslo 736,89 -10,10 -1,4% -0,8%

PX Prag 1.127,39 -3,84 -0,3% +4,6%

OMXS-30 Stockholm 1.603,31 -7,09 -0,4% +1,7%

WIG-20 Warschau 2.566,14 -27,26 -1,1% +4,3%

ATX Wien 3.597,68 -38,94 -1,1% +5,2%

SMI Zuerich 9.433,34 -23,93 -0,3% +0,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:33 Mo, 18:30 % YTD

EUR/USD 1,2391 +0,09% 1,2367 1,2360 +3,1%

EUR/JPY 134,91 -0,01% 134,41 134,91 -0,3%

EUR/CHF 1,1591 -0,16% 1,1589 1,1586 -1,0%

EUR/GBP 0,8774 -0,27% 0,8817 1,1367 -1,3%

USD/JPY 108,88 -0,10% 108,69 109,15 -3,3%

GBP/USD 1,4123 +0,37% 1,4025 1,4050 +4,5%

Bitcoin

BTC/USD 10.374,76 -5,90% 10.915,93 11.100,06 -27,77

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,32 65,56 -1,9% -1,24 +6,4%

Brent/ICE 68,67 69,46 -1,1% -0,79 +3,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.339,36 1.340,31 -0,1% -0,95 +2,8%

Silber (Spot) 17,16 17,17 -0,1% -0,01 +1,3%

Platin (Spot) 995,65 1.007,50 -1,2% -11,85 +7,1%

Kupfer-Future 3,17 3,18 -0,3% -0,01 -3,7%

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 30, 2018 12:07 ET (17:07 GMT)

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