Gerüchte dementiert 17.09.2015 15:40:39

Direkte Beteiligung von arabischem Investor an RWE kein Thema mehr

Zeitweise kletterte das RWE-Papier am Donnerstag über neun Prozent. Nach dem Kursabsturz in den vergangenen beiden Tagen nutzen Investoren den Einstieg. Berichte über den Verkauf kleinerer Wasserwerke und Gerüchte über den Einstieg eines arabischen Investors hatten den Kurs der RWE-Aktie angetrieben. Dass der Bericht der "Wirtschaftswoche" um die Beteiligung der Investmentgesellschaft Aabar Investment aus Abu Dhabi nun dementiert wurde, tut dem Höhenflug der RWE-Anteilsscheine keinen Abbruch.

"Das Thema Kapitalbeteiligung verfolgen wir nicht weiter", sagte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Es gebe aber weiter Gespräche, in denen Möglichkeiten für gemeinsame lokale Projekte in der Region Naher Osten und Nordafrika ausgelotet würden. Möglich sei auch, die gute Beziehung zu dem Investor in eine längerfristige Partnerschaft etwa in Form eines Gemeinschaftsunternehmens münden zu lassen.

RWE hatte im Frühjahr die Gespräche mit einem nicht näher genannten Investor aus den reichen Golfstaaten bestätigt. Dabei ging es auch um eine direkte Beteiligung über eine Kapitalerhöhung. Dagegen hatten sich aber die die mächtigen kommunalen Aktionäre von RWE gesträubt. Sie wollten ihre 24-prozentige Beteiligung nicht verwässern lassen. Zuletzt wurde auch darüber spekuliert, dass RWE seine Ökostromtochter Innogy ausgliedert und sich die Araber daran beteiligen. Auch das ist nun offensichtlich vom Tisch.

Damit haben sich die Hoffnungen auf den Retter aus Arabien weitgehend in Luft aufgelöst. Geblieben sind nur noch mögliche regionale Energieprojekte. Dabei hatte die "Wirtschaftswoche" mit einer Vorabmeldung noch zwischenzeitlich für Euphorie an der Börse gesorgt. Demnach stünden die Gespräche über einen Einstieg der Investmentgesellschaft Aabar Investment aus Abu Dhabi bei RWE oder bei Projekten des Konzerns kurz vor dem Abschluss. Die RWE-Aktie legte mehr als zehn Prozent zu. Als bekannt wurde, dass eine direkte Beteiligung vom Tisch ist, gab das Papier wieder einen Teil der Gewinne ab.

RWE könnte angesichts von 25,6 Milliarden Euro Schulden und immer stärker wegbrechender Gewinne infolge der Energiewende Kapitalspritzen gut gebrauchen. Zuletzt waren RWE-Aktien wegen neuer Sorgen um die Sicherheit der Atomrückstellungen schwer unter Druck geraten und am Dienstag auf ein historisches Tief von 10,18 Euro gestürzt. Im Jahr 2008 lag der Höchststand bei 102,199 Euro. Inzwischen droht sogar der Abstieg des Traditionsunternehmens aus dem deutschen Leitindex DAX.

/enl/stb

ESSEN (dpa-AFX)

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