Niedrige Ölpreise belasten 29.04.2016 16:25:00

BASF bestätigt Prognosen trotz operativen Gewinnrückgangs

Die Einbußen fielen allerdings deutlich moderater aus als Marktbeobachtern befürchtet hatten. Unter dem Strich verdiente der weltgrößte Chemiekonzern deutlich mehr. Auch der Umsatz fiel unter das Vorjahresniveau zurück, was aber zum großen Teil auf die Aufgabe des Erdgashandels- und Speichergeschäfts zurückzuführen war. Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern. Ein Markteilnehmer bewertete das Quartalsergebnis am Morgen als gut.

In den Monaten von Anfang Januar bis Ende März fiel das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um 8 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdienten die Ludwigshafener mit 1,39 Milliarden Euro 18 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Grund für den Gewinnanstieg war die deutlich gesunkene Steuerquote. Sie fiel auf 15,4 Prozent nach 29,7 Prozent im Vorjahr. Die Konzernerlöse schmolzen um 29 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro ab. Devestitionen und der niedrige Ölpreis waren dafür verantwortlich. Durch die Abgabe des Erdgashandels- und Speichergeschäfts an Gazprom gingen BASF im Quartal Erlöse von 4,2 Milliarden Euro verloren. Im Gegenzug hatte BASF von dem russischen Energiekonzern mehr Anteile an großen Erdgasfeldern in Sibirien erhalten.

Jahresprognose bekräftigt

Für das Gesamtjahr bleibt BASF bei seinen Prognosen. Wegen der Aufgabe des Gashandelsgeschäft rechnet der Konzern weiter mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen wird leicht unter Vorjahr erwartet. Dabei unterstellt BASF im Jahresdurchschnitt einen Ölpreis von 40 US-Dollar je Barrel. Mit Absatzsteigerungen rechnet der Manager weiter in allen Segmenten.

Die stark gesunkenen Öl- und Gaspreise und die Abgabe des Erdgashandels- und Speichergeschäfts haben im Segment Öl- und Gas erwartungsgemäß tiefe Spuren hinterlassen. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) fiel um 85 Prozent auf nur noch 66 Millionen Euro zurück. Der Umsatz schmolz um 88 Prozent auf 611 Millionen Euro ab.

Unterschiedliche Spartenentwicklung

In den Chemiesegmenten konnte sowohl die Sparte Functional Materials & Solutions als auch Performance Products mehr Gewinn (EBIT vor Sondereinflüssen) einfahren als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Basischemiesparte Chemicals mußte wegen des gesunkenen Ölpreises dagegen deutliche Preisrückgänge hinnehmen und erlitt einen scharfen Gewinnrückgang.

In der Sparte Functional Materials & Solutions, wo BASF unterschiedliche Produkte wie Fahrzeug- und Prozesskatalysatoren, Batteriematerialien, Betonzusatzmittel und Hochleistungskunststoffe herstellt verbesserte sich das Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen noch um 6 Prozent auf 456 Millionen Euro. Der Umsatz gab wegen rückläufiger Verkaufspreise dagegen um 4 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro nach.

Verbessert hat sich das Ergebnis auch in der Sparte Performance Products. Dort produziert BASF unter anderem Vitamine und weitere Lebensmittelzusatzstoffe sowie Inhaltsstoffe für Pharmazeutika Kosmetik und Hygieneartikel. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) legte um 6 Prozent auf 547 Millionen Euro zu, was vor allem verringerten Fixkosten und höheren Mengen zu verdanken war. Die Erlöse fielen trotz Absatzsteigerungen dagegen um 6 Prozent auf knapp 3,8 Milliarden Euro. Auch hier machten sich die niedrigeren Verkaufspreise bemerkbar.

Schwierig blieb das Geschäft in der Basischemikaliensparte Chemicals . Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen ging drastisch um 36 Prozent auf 465 Millionen Euro zurück. Gesunkene Margen und gestiegene Fixkosten vor allem wegen der Inbetriebnahme neuer Anlagen im Jahr 2015 waren dafür verantwortlich. Der Umsatz büßte mit 3,1 Milliarden Euro 19 Prozent ein.

Im Pflanzenschutzgeschäft ging der Umsatz in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld um 6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich noch leicht dank höherer Preise und gesunkener Fixkosten.

Seine Anstrengungen zur Portfoliobereinigung will der Konzern fortsetzen. "Ziel ist, uns auf wachstumsstarke Geschäfte zu konzentrieren", bekräftigte Konzernchef Kurt Bock. Ende Februar hatte sich BASF mit Akzo Nobel auf den Verkauf des Geschäfts mit Industrielacken geeinigt. Die Ludwigshafener wollen sich künftig auf das Kerngeschäft mit Autolacken konzentrieren. In China kaufte BASF unlängst ein Werk für Autoreparaturlacke. Zudem soll - wie unlängst bekannt gegeben - das weltweite Geschäft mit Polyolefinkatalysatoren an den US-Konzern Grace & Co verkauft werden.

     DJG/hoa/cbr

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