Erwartungen erfüllt 11.09.2014 08:30:00

Apple-Aktie steigt deutlich nach Keynote

An der Technologiebörse Nasdaq schlossen die Papiere mit einem Plus von gut drei Prozent bei 101 US-Dollar. Am Vortag hatten die Titel während der Vorstellung neuer iPhone-Modelle, einer Computeruhr und eines mobilen Bezahlsystems starke Kursausschläge verzeichnet. Am Handelsende hatten sie aber nur einen unauffälligen Verlust von 0,38 Prozent verbucht.

Apple will mit der neuen Smartwatch an den Erfolg von iPhone und iPad anknüpfen. Die von Konzernchef Tim Cook präsentierte Uhr ist der erste Vorstoß des Konzerns in eine neue Produktkategorie seit dem iPad-Tablet vor über vier Jahren. Sie soll verschiedene Smartphone-Funktionen übernehmen. Außerdem stellte Apple zwei iPhone-Modelle mit deutlich größeren Bildschirmen und das mobile, digitale Bezahlsystem Apple Pay vor, das der herkömmlichen Brieftasche Konkurrenz machen soll.

KEINE EUPHORIE WEGEN APPLE WATCH

Auch bei Analysten stieß das neueste Produkt der Kalifornier auf großes Interesse. Von Euphorie war allerdings nichts zu spüren. Die Apple Watch verfüge über einige interessante Funktionen wie eine Aktivierung per Stimme und den Nahfunk-Standard NFC für mobile Bezahldienste, schrieb etwa Jon Cox vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Allerdings dürfte die Form einige Nutzer enttäuschen, da sie einem iPod Mini mit verschiedenen Armbändern ähnele. Zudem glaubt er nicht, dass die an Gesundheit und Fitness orientierten Funktionen die Uhr attraktiv genug für einen größeren Käuferkreis machen.

UBS-Analyst Steven Milunovich räumte der Apple-Uhr eine innovative Benutzer-Oberfläche ein, die sich an individuelle Wünsche anpassen lasse. Die für den Verkaufsstart 2015 angekündigten Preise ab 349 US-Dollar lägen aber höher als erwartet. Das neue, zunächst nur in den USA verfügbare Bezahlsystem Apple Pay in Verbindung mit der NFC-Technik, biete zwar in puncto Bequemlichkeit und Sicherheit Vorteile gegenüber der Nutzung einer Kreditkarte. Bahnbrechend sei es in diesem Bereich aber nicht. Die Präsentation der neuen iPhone-Modelle habe den Erwartungen entsprochen. Die insgesamt solide Unternehmenspräsentation sollte den Weg für ein beschleunigtes Umsatzwachstum ebnen, glaubt der Experte.

BERENBERG GRUNDSÄTZLICH SKEPTISCH

Die neuen iPhones sähen gut aus und das neue Bezahlsystem sei vielversprechend, lautete das Urteil von Ben Schachter, Analyst bei der australischen Investmentbank Macquarie. Die Apple Watch bewertet er indes zurückhaltender. Sie müsse erst beweisen, dass sie den Nutzern im Alltag wirklich einen Mehrwert bringe. Zudem warteten die Anleger weiter auf den Apple-Fernseher und ein großflächigeres iPad. Apps, Software und Dienstleistungen dürften das operative Ergebnis des Unternehmens weiter antreiben.

Grundsätzlich skeptisch zu den Smartphone-Herstellern äußerte sich die Privatbank Berenberg. Angesichts der bereits gereiften Endmärkte und des Wettbewerbs zwischen Apple, Samsung und chinesischen Herstellern bleibt Analyst Adnaan Ahmad für die Branche pessimistisch. Die Bruttomargen von Apple dürften - entgegen den Erwartungen - in den kommenden Jahren eher sinken. Das neue iPhone 6 könnte kurzfristig zwar eine Gewinnbelebung bringen. Die entscheidende Frage sei aber, wie die Kalifornier danach ihre Gewinne weiter steigern könnten. Die Apple-Aktie habe sich bereits von 70 auf 100 Dollar verteuert. Somit seien die neuen Produkte eingepreist.

MORGAN STANLEY OPTIMISTISCH FÜR IPHONE-ABSATZ

Analystin Kathryn Huberty von der US-Investmentbank Morgan Stanley glaubt, dass Funktionen und Preisgestaltung der neuen iPhones die Marktanteilsgewinne des Konzerns beschleunigen dürften. Für 2015 rechnet sie mit einem iPhone-Absatzplus von elf Prozent, betonte aber, dies sei eine konservative Prognose. Die präsentierte Apple Watch sieht sie als ersten Schritt, die Chancen im bisher noch schwächelnden Markt für Computeruhren zu nutzen. Huberty lobte auch das angekündigte mobile Bezahlsystem Apple Pay. Es sei ein weiteres Zeichen dafür, dass Apple komplexe Probleme lösen und neue Entwicklungen in das firmeneigene Ökosystem integrieren könne.

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FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)

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