Christian Scheid-Kolumne 15.05.2018 09:39:46

Richtungswechsel am Devisenmarkt

Kolumne

Seit dem Mitte Februar markierten Zwischenhoch bei gut 1,255 Dollar rutsche der Kurs zeitweise unter 1,19 Dollar ab. Für den Richtungswechsel gibt es laut den Analysten der Fondsgesellschaft DWS im Wesentlichen drei Gründe: Erstens ist die Geldpolitik in den USA wesentlich restriktiver als in der Eurozone, was sich etwa in höheren Leitzinsen ausdrückt. Zweitens divergiert die Fiskalpolitik: Während europäische Regierungen, nicht zuletzt dank unerfreulicher Erfahrungen während der Eurokrise, ihre Defizite reduziert haben, steigt die Lücke im US-Budget wieder an. Der daraus resultierende höhere Finanzierungsbedarf werde wohl mittelfristig die Finanzierungskosten ansteigen lassen. Drittens seien die Ökonomen in Bezug auf das Wirtschaftswachstum etwas vorsichtiger für die Eurozone und etwas positiver für die USA geworden. Aufgrund dieser Gemengelage weitete sich der Renditeabstand zwischen 10-jährigen US- und deutschen Staatsanleihen zuletzt auf fast 2,4 Prozent aus und war damit so hoch wie zuletzt im Jahr 1989. Früher oder später mussten sich diese Entwicklungen auch am Devisenmarkt niederschlagen. Wer Ende Jänner 2018 unserer Empfehlung zum Kauf des Discount Puts von BNP Paribas (ISIN DE000PR4S6K8) gefolgt ist, liegt nun schon mit mehr als 25 Prozent im Plus. Wir raten zu Gewinnmitnahmen!

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.