Christian Scheid-Kolumne 14.07.2015 17:00:00

ATX-Zertifikate: Es kann bei SBO noch schlimmer kommen

Kolumne

Unterm Strich blieben 28,2 Prozent weniger übrig als im Vorjahr. Damit nicht genug: Laut SBO-Vorstandschef Gerald Grohmann könnte es noch schlimmer kommen. Aus heutiger Sicht sei sogar nicht auszuschließen, dass der Konzern im Gesamtjahr 2015 in die roten Zahlen abdriftet. Hinweise darauf dürften wohl die nächsten Quartalszahlen liefern, die SBO am 20. August veröffentlichen wird. Schon jetzt ist sicher, dass der Auftragseingang schwächer sein wird als im ersten Quar-tal. Obwohl diese Entwicklung angesichts der schwachen Ölpreise eigentlich hinlänglich bekannt sein müsste, reagierten Börsianer enttäuscht und schickten die Aktie auf Tal-fahrt. Der Titel fuhr mit einem Minus von mehr als neun Prozent einen der größten Tages-verluste der vergangenen zwölf Monate ein. Zusätzliches Öl ins Feuer goss ein negativer Analystenkommentar: Die Experten der Erste Group Bank haben die Bewertung von SBO mit "Reduce" und einem Kursziel von 54,70 Euro wieder aufgenommen. Die Exper-ten halten das aktuelle Kursniveau mit Blick auf die Parallelen zum Ölpreiseinbruch 2008/09 für zu hoch. Auch der festere Dollar und die breitere Aufstellung rechtfertigen die aktuelle Bewertung nicht. Da durch den Kurssturz die Bodenbildung wieder in Frage gestellt werden muss, bleibt das vorgestellte Mini Future Bear-Zertifikat (ISIN: DE000HV71P94) von UniCredit onemarkets interessant. Das Papier wandelt Verluste der Aktie mit einem Hebel von 1,25 in Gewinne um. Bei der Aktienanleihe (ISIN: AT0000A1C1G6) von Raiffeisen Centrobank (RCB) ist ebenfalls noch nicht alles verloren. Zwar wurde die Barriere von 48,80 Euro verletzt, womit bei Fälligkeit im Juli 2016 nun 16,39344 Aktien je Aktienanleihe geliefert werden, was aktuell 88,21 Prozent des Nennwerts beziehungsweise einem Gegenwert von 882,13 Euro ent-spricht. Doch angesichts des aktuellen Briefkurses von 92,57 Prozent kann noch eine Seit-wärtsrendite von 5,7 Prozent erzielt werden. Denn der Kupon von 12,0 Prozent wird am Ende der Laufzeit auf jeden Fall gezahlt wird. Allerdings sollte die Aktie nicht mehr allzu weit fallen. Ansonsten können Anleger hohe Verluste erleiden

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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