ATX
Christian Scheid-Kolumne |
20.10.2020 10:54:11
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ATX: Jetzt das Aufholpotenzial hebeln
Die Pandemie ist sicherlich auch der Grund dafür, warum österreichische Aktien so schwach performen. Seit Jahresbeginn liegt der Wiener Leitindex mit gut 32 Prozent im Minus, während viele andere internationale Auswahlbarometer ihre Verluste längst wieder ausgeglichen haben. Der Grund ist die auffallend zyklische Zusammensetzung des ATX mit einem hohen Gewicht der Branchen Finanzen, Öl und Stahl. 45 Prozent der Unternehmen sind dem Finanzwesen zuzuordnen, 29 Prozent der Grundindustrie und 12 Prozent Industriegütern und Dienstleistungen, die stark von der Rohstoffpreisentwicklung abhängen. Die restlichen 14 Prozent entfallen auf die Sektoren Versorger, Technologie und Telekom sowie Konsumgüter.
Wie schnell es nach oben gehen kann, zeigte sich in der Woche zum 9. Oktober: Beflügelt von der international positiven Börsenstimmung im Zusammenhang mit der Hoffnung auf neue US-Konjunkturhilfen legte der ATX um knapp 6 Prozent zu. Vor allem Banken und zyklische Werte waren stark gesucht, was den finanzlastigen Wiener Leitindex stark unterstützte. Steigende Corona-Zahlen wurden dabei ausgeblendet.
Die Wiener Raiffeisen Capital Management verweist zudem darauf, dass der Faktor Nachhaltigkeit bei vielen österreichischen Unternehmen einen hohen Stellenwert besitzt. So seien beispielsweise die Verbund AG, der Faserspezialist Lenzing oder der Energiekonzern OMV in ihren Segmenten bei diesem Punkt Vorreiter und dürften über¬durchschnittlich stark vom "Green Deal" der Europäischen Kommission profitieren.
Raiffeisen Capital Management zählt zudem Mayr-Melnhof zu den Gewinnern. Der weltweit größte Produzent von Recyclingkarton und größte europäische Erzeuger von Faltschachteln verdient massiv am Internethandel. CA Immo, die ein Immobilienportfolio im Wert von rund 5,2 Milliarden Euro in Metropolen wie München oder Wien verwaltet, sei auch in den wachstumsstarken Regionen Osteuropas vertreten. Und die Bau-AG Strabag dürfte kräftig von den Konjunkturprogrammen der Regierungen profitieren, auch im Nachbarmarkt Deutschland.
Sollte der Wiener Leitindex zu einer Aufholjagd ansetzen, können Anleger mit einem Turbo Long-Zertifikat (ISIN AT0000A0K357) der Erste Group Bank überproportional daran teilhaben (siehe rechts). Wer es vorsichtiger angehen möchte, könnte sich ein neues ATX Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A2KA17) der Raiffeisen Centrobank ansehen. Bei einem Risikopuffer von 21,7 Prozent ist mit dem Papier im März 2022 ein Ertrag von 10,2 Prozent drin. Die Barriere ist bei 1.700 Punkten eingezogen - knapp über dem Corona-Ausverkaufstief.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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