Christian Scheid-Kolumne 06.02.2019 09:12:42

5,5 % SAP Protect Aktienanleihe: Profitabilitätsprobleme

Kolumne

Ein gemischtes Zahlenwerk hat der deutsche Softwarekonzern SAP gemeldet: Der Umsatz legte im vierten Quartal 2019 währungsbereinigt um 13 Prozent auf 7,43 Mrd. Euro zu. Doch das Betriebsergebnis hinkte mit einem Anstieg um acht Prozent auf knapp 2,55 Mrd. Euro hinterher. Analysten bemängelten vor allem, dass die Profitabilität mit dem starken Umsatzwachstum nicht recht Schritt gehalten habe. Der Grund dafür liegt vor allem in der stärkeren Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft. Dadurch verteilen sich die Gewinne auf einen längeren Zeitraum.

Auch bei den neuen Buchungen in der Cloud-Sparte lief es nicht rund. Zwar verzeichnete SAP einen Anstieg um 23 Prozent. Im Vorquartal hatte es jedoch noch zu einem Plus von 37 Prozent gereicht. Nun will SAP ein unternehmensweites Restrukturierungsprogramm auflegen, dem 4.400 Stellen zum Opfer fallen könnten. In diesem Zusammenhang rechnet das Management mit Kosten von 800 Mio. bis 950 Mio. Euro, die überwiegend im ersten Quartal ausgewiesen werden sollen.

Angesichts des durchwachsenen Zahlenwerks ist es kein Wunder, dass die SAP-Aktie mit Kursabschlägen reagierte. Schon seit längerer Zeit ist im Chart keine eindeutige Tendenz erkennbar. Vor diesem Hintergrund könnte als Alternative eine neue Protect Aktienanleihe (ISIN AT0000A269B1) von der Erste Group interessant sein. Das Papier ist mit einem Kupon von 5,5 Prozent ausgestattet, der am Laufzeitende in einem Jahr in jedem Fall zur Auszahlung kommt. Zudem wird die Anleihe zum Nennwert getilgt, wenn der Kurs der SAP-Aktie zu keinem Zeitpunkt der Laufzeit die Barriere verletzt. Andernfalls erhalten Anleger SAP-Aktien entsprechend des vorab definierten Bezugsverhältnisses geliefert.

Bei einer klassischen Aktienanleihe (ISIN AT0000A269A3) winkt sogar ein Kupon von 7,5 Prozent. Allerdings müssen Anleger ohne Protect-Level auskommen. Für konservative Anleger könnte die Protect Pro Aktienanleihe (ISIN AT0000A269C9) interessant sein, da hier die Barriere von 80 Prozent nur am letzten Tag der Laufzeit aktiv ist. Der Kupon beträgt daher nur 4,0 Prozent p.a.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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