Goldpreis
Christian Scheid-Kolumne |
17.06.2014 16:00:00
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Quo vadis, Goldpreis?
"Der Preisrutsch wurde sicherlich auch durch technisch-orientierte Anleger intensiviert", erklären die Rohstoffanalysten der DZ Bank. Die Experten nennen eine ganze Reihe von Gründen für die Schwäche des Goldpreises: "Die Ukraine-Prämie hat sich mittlerweile abgebaut und der Risikoappetit der Anleger kehrt zurück. Vor allem der Aktienmarkt bindet derzeit die Aufmerksamkeit der Anleger", so die DZ Bank.
"Neben der fallenden Risikoaversion konnten die US-Konjunkturdaten positiv überraschen. So sind die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA besser ausgefallen als vom Markt antizipiert. Auch die Dollar-Stärke setzte dem gelben Edelmetall zuletzt zu." Da die wichtigsten negativen Goldpreistreiber weiterhin intakt seien, erwartet die DZ Bank in den kommenden zwölf Monaten einen signifikanten Preisrutsch von rund 15 Prozent auf 1.050 Dollar.
Doch es gibt auch andere Meinungen: Die Analysten von Société Générale haben ihre Prognose für den durchschnittlichen Goldpreis im Jahr 2014 von 1.180 auf 1.272 Dollar pro Feinunze erhöht. Das entscheidende Kriterium sei die Krise in der Ukraine, in der Gold als sicheres Investment stärker gefragt sei. Die Bank of America Merrill Lynch geht davon aus, dass der Preis aufgrund der starken asiatischen Goldnachfrage nicht mehr unter die Schwelle von 1.150 Dollar fallen werde. Das Research der Citigroup erwartet Impulse seitens der indischen Schmucknachfrage mit dem Beginn der Festival-Saison im Oktober dieses Jahres.
Wir stehen klar auf der Seite der Gold-Bullen. Dennoch sollten Anleger bei ihren Investments zumindest einen moderaten Rückgang ins Kalkül ziehen. Als maximales Korrekturziel sehen wir die Marke von 1.100 Dollar an. Ein Gold Capped Call (ISIN DE000PA30GM2) von BNP Paribas erreicht seine Maximalrendite von aktuell 5,5 Prozent, wenn der Goldpreis am 20. März 2015 auf oder über 1.100 Dollar steht. Wertlos verfällt das Papier bei einem Goldpreis am Laufzeitende von 1.000 Dollar oder weniger - ein Szenario, das wir für wenig wahrscheinlich halten.
Riskanter ist ein Gold StayHigh-Optionsschein (ISIN DE000SG5LYZ4), bei dem ebenfalls die Marke 1.100 Dollar von entscheidender Bedeutung ist. Sofern das Edelmetall diese Barriere auch nur ein einziges Mal berührt, verfällt der Schein sofort wertlos. Den hohen Risiken steht eine Renditechance von 18,9 Prozent gegenüber. Ein ähnliches Papier (ISIN DE000SG4LDQ0) mit Barriere bei 1.000 Dollar, ist Mitglied in unserem Musterdepot. Wir tauschen diese Position gegen den Schein mit Laufzeit März 2015 und Barriere 1.100 Dollar aus.
In Schwächeperioden bietet es sich zudem an, beim NYSE Arca Gold Bugs Index-Zertifikat (ISIN DE000SG0HGQ9) aufzustocken, den wir im Musterdepot haben. Der Basiswert enthält Aktien von internationalen Minengesellschaften wie Goldcorp und Barrick Gold aus Kanada sowie Newmont Mining aus den Vereinigten Staaten, deren Aktien sehr stark auf die Entwicklung des Goldpreises reagieren.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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