Zalando erreicht Jahresprognose

Das vierte Quartal war nochmals von starkem Wachstum geprägt - trotz der schwierigen Marktverhältnisse für die Modebranche infolge einer zu warmen Witterung. So habe man in Europa aber auch in den USA in dem Zeitraum einen der wärmsten Winter überhaupt erlebt, so Ritter. Der Vorteil von Zalando im Gegensatz zum stationären Handel sei, auf solche Bedingungen schnell reagieren zu können, dank optimierter Lagerhaltung und flexiblen Einkaufsmöglichkeiten.

So sprangen andere Segmente für die Wintermode in die Bresche. Eine starke Nachfrage gab es laut Ritter etwa in der Kindermode oder im Unterwäschebereich. Auch das Sportsegment habe sich gut entwickelt. "Trotz eines schwierigen Umfeldes sind wir mit dem vierten Quartal zufrieden", erklärte Ritter.

So erhöhte sich der Umsatz im Schlussquartal um 30 bis 31 Prozent auf 865 bis 872 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT dürfte bei 61 bis 78 Millionen Euro gelegen haben. Dies, ebenso wie die entsprechende Marge von etwa 8 Prozent habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, so Ritter. Analysten hatten 882 Millionen Euro Umsatz und ein bereinigtes EBIT von 72 Millionen Euro prognostiziert.

Das vierte Quartal ist üblicherweise das stärkste bei Modehändlern. Die warme Witterung ließ jedoch im stationären Geschäft vielerorts die Kunden wegbleiben. Händler begannen frühzeitig, die Winterware zu rabattieren. Zwar arbeitet Zalando nach den Worten Ritters auch mit Preisnachlässen, versucht jedoch, die Lagerhaltung so zu optimieren, "dass so etwas nicht nötig ist". Denn Rabatte drücken auf die Marge.

Die Analysten von Baader nannten die Zahlen überzeugend. Das starke Wachstum habe gehalten werden können. Damit habe der Onlinehändler unterstrichen, dass er in der Lage sei, sich besser als der deutsche Einzelhandel insgesamt zu entwickeln. Wahrend Zalando zweistellig wachse und die Marge verbessere, machten die traditionellen Einzelhändler mit Zielsenkungen und Gewinnwarnungen auf sich aufmerksam, lautete das erste Fazit. Die Aktie gewinnt am Morgen 4,75 Prozent auf 31,08 Euro.

Auch im Gesamtjahr erreichte Zalando die Vorgaben. Der Umsatz stieg vorläufigen Zahlen zufolge um 33,5 bis 33,8 Prozent auf 2,955 bis 2,962 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bereinigte EBIT dürfte sich auf 96 bis 114 Millionen verbessert haben, nach 81,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die entsprechende Marge betrug 3,3 bis 3,9 Prozent.

Zalando hatte zuvor ein Umsatzwachstum von 33 bis 35 Prozent sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 3 bis 4 Prozent prognostiziert. Analysten hatten mit einem Umsatz von 2,971 Milliarden und einem bereinigten EBIT von 108 Millionen Euro gerechnet.

Die endgültigen Zahlen sowie die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sollen am 1. März veröffentlicht werden.

  DJG/nas/mgo

   Dow Jones Newswires

   Von Natali Schwab

FRANKFURT (Dow Jones)