Rote Zahlen |
05.05.2022 17:57:00
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Zalando-Aktie tiefrot: Zalando setzt weniger um und rutscht ins Minus
Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte der Berliner Online-Marktplatz für Mode nun am unteren Ende für Umsatz, Bruttowarenvolumen (GMV) und bereinigtes EBIT, die geplanten Investitionen sollen in vollem Umfang im laufenden Jahr durchgeführt werden, im Mai ist der Markteintritt in zwei neue Märkte geplant.
Im Quartal ergab sich ein bereinigter EBIT-Verlust von 51,8 Millionen Euro nach einem Gewinn im Vorjahr. Nach Steuern betrug der Verlust 61,3 Millionen Euro - nach einem Gewinn von rund 35 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 1,5 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro. Das Bruttowarenvolumen stieg um 1 Prozent leicht auf rund 3,18 Milliarden Euro.
Im Gesamtjahr soll nun der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) am unteren Ende der Spanne von 430 bis 510 Millionen Euro landen. Der GMV soll ebenfalls am unteren Ende der Spanne 16 bis 23 Prozent zulegen, der Umsatz am unteren Ende der Spanne 12 bis 19 Prozent. Investieren will der Konzern weiterhin im laufenden Jahr 400 bis 500 Millionen Euro.
Zalando-Anleger erschrocken - 'Zeit starken Wachstums vorbei'
Die Anleger kehren den Zalando-Aktien am Donnerstag im großen Stil den Rücken zu. Sie stellten sich nach dem Quartalsbericht noch stärker als zuvor auf Zeiten moderateren Wachstums ein, und so begab sich der Kurs nach morgendlichen Schwankungen im Laufe des Nachmittags so richtig auf Talfahrt. Die Zalando-Aktie sackte via XETRA bis zum Handelsende um 10,61 Prozent auf 33,21 Euro ab. Der Kurs steuert allmählich auf das Corona-Crash-Tief vom März 2020 zu.
Laut der JPMorgan-Expertin Georgina Johanan ist Zalando damit das erste größere Unternehmen der Online-Modebranche, das seine Ziele wegen einer nachlassenden Konsumbereitschaft kürzt.
Am Markt waren die ersten Stimmen davon nicht wirklich überrascht, schließlich war die Entwicklung auch der von der Pandemie geprägten hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr geschuldet. Zalando hatte bei der Jahresbilanz 2021 auch schon angedeutet, dass der Auftakt in das neue Jahr gedämpft ausfallen würde. Mit dem Ergebnis und einem pessimistischeren Ausblick auf das laufende Jahr sei im Großen und Ganzen bereits gerechnet worden, hieß es. "Aber wird das helfen? Die Tage des starken Wachstums sind vorbei", lautete das Urteil eines Börsianers.
Benjamin Kohnke von Stifel Research sieht den andere Zeiten gewohnten Online-Händler angesichts "glanzloser Zahlen" nun in einer äußerst kritischen Lage. Da der Kurs sich seit Jahresbeginn schon fast halbiert habe, sei viel von dem konkretisierten Ausblick schon im Aktienkurs eingepreist. Die Bewertung der Aktie sei aber immer noch recht anspruchsvoll im Vergleich zur Konkurrenz. Dies sei aber auch nicht ungerechtfertigt wegen einer in vielerlei Hinsicht besseren Positionierung.
Von der Pandemie-Rally bis über die 100-Euro-Marke ist mit zuletzt gezahlten 33,60 Euro kaum noch etwas übrig. Hatte der Corona-Crash die Aktien nach dem Virusausbruch im März 2020 noch bis auf 27,33 Euro gedrückt, zahlten Anleger im Sommer 2021 mit bis zu 105,90 Euro fast das Dreifache. Vor der Pandemie pendelte der Kurs Anfang 2020 noch im Bereich zwischen 40 und 50 Euro, also über dem aktuellen Niveau.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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