08.08.2023 17:47:41

XETRA-SCHLUSS/China und Italien nehmen DAX in die Zange

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Dienstag kräftig nach unten gegangen. Der DAX fiel um 1,1 Prozent auf 15.775 Punkte. Händler verwiesen zum einen auf sehr schwache chinesische Wirtschaftsdaten und zum anderen auf die geplante Sondersteuer für Banken in Italien. Diese werde erheblich auf das Kapital der Banken, die Gewinne und damit auch auf die Kreditvergabe drücken. Im Sog der italienischen Institute gaben fast alle europäischen Banken kräftig nach, so Commerzbank um 3,3 Prozent und Deutsche Bank um 3,8 Prozent.

Keine Kaufargumente lieferten einmal mehr schwache Daten aus China. Denn die chinesischen Exporte sind im Juli stärker als vorausgesagt gesunken und auch deutlicher als noch im Juni. Die Daten untermauerten den trüben Zustand der Weltkonjunktur. Aber auch die Binnenkonjunktur in China schwächelt massiv, wie weit deutlicher als ohnehin befürchtet eingebrochene Importdaten zeigten. Anders als bei der Finanzkrise 2008 dürfte China als Konjunkturlokomotive ausfallen.

Bayer, Gerresheimer und Versorger im Blick

Bayer drehten im Verlauf zeitweise ins Plus und konnten sich schließlich mit einem Minus von 0,1 Prozent knapp behaupten. Laut Aussagen aus der Analystenkonferenz kommen die Strukturen auf den Prüfstand, und Anfang des kommenden Jahres will sich der Konzern neue strategische und finanzielle Ziele setzen. "Damit kommt auch wieder Fantasie über eine mögliche Aufspaltung auf", so ein Marktteilnehmer. "Zunächst könnte die Konsumersparte ausgegliedert werden", sagte er.

Auf der Gewinnerseite standen auch ausgewählte Pharmatitel. Gerresheimer stiegen um knapp 11 Prozent auf 114,10 Euro, nachdem Berenberg das Kursziel auf 127 Euro erhöht hat. Daneben gewannen Eon vor ihren für Mittwoch angekündigten Quartalszahlen 1 Prozent und RWE 0,5 Prozent. Metzler hat das Kursziel für RWE auf 58 von 56 Euro erhöht.

Fraport nach gutem zweiten Quartal zuversichtlicher

Der Flughafenbetreiber Fraport (+7,5%) hat im zweiten Quartal von der anhaltenden Erholung der Passagierzahlen profitiert. Der Umsatz legte deutlich zu, während der operative Gewinn wegen höherer Kosten leicht unter dem Vorjahresniveau blieb. Mit Blick auf das laufende Gesamtjahr wurde der Konzern nun etwas zuversichtlicher.

Norma stiegen um 4,1 Prozent. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal von einer besseren Nachfrage der Autobranche profitiert und sowohl Umsatz als auch Gewinn gesteigert. Eine geringere Nachfrage im Bereich Wassermanagement konnte der Spezialist für Verbindungstechnik mehr als ausgleichen.

"Die Zahlen zum zweiten Quartal sind überzeugend" so ein Marktteilnehmer zu Sixt (-0,3%). Die Reiselust sei zurückgekehrt, der Autovermieter spreche von einem Rekordquartal. Das Unternehmen hat den Ausblick bestätigt, was teils so erwartet worden war. Da die Urlaubskosten gestiegen seien, bleibe abzuwarten, ob dieses Quartal zu wiederholen sei. Besonders in Deutschland stehe ein konjunktureller Abschwung vor der Tür. Die Aktie habe seit Jahresbeginn bereits um ein Viertel zugelegt, daher seien Gewinnmitnahmen möglich, warnten Händler.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 15.774,93 -1,1% +13,30%

DAX-Future 15.832,00 -1,1% +11,54%

XDAX 15.768,16 -1,3% +13,69%

MDAX 27.911,39 -0,4% +11,12%

TecDAX 3.121,59 -1,3% +6,86%

SDAX 13.345,85 -1,0% +11,91%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 133,14 +138

YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 7 33 0 3.083,0 82,1 68,2

MDAX 12 37 1 442,7 28,5 25,5

TecDAX 10 20 0 651,6 30,6 25,3

SDAX 17 50 3 97,6 11,9 8,4

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 08, 2023 11:47 ET (15:47 GMT)

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