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30.01.2008 12:24:00

UPDATE2: Münchener Rück übertrifft die eigenen Erwartungen

(Neu: Gewinnerwartung, Aussagen zu Risiken, Aktienkurs) Von Michael Pohl Dow Jones NEWSWIRES MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG hat 2007 ihren Nachsteuergewinn nach nur geringen neuen Abschreibungen in Folge der US-Suprimekrise auf 3,9 Mrd EUR steigern können. Wie das Münchener DAX-Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde damit die eigene Prognose übertroffen, die zwischen 3,5 Mrd und 3,8 Mrd EUR gelegen hatte.

   Das Ergebnis nach Steuern liegt um rund 10% über dem Nachsteuergewinn des Vorjahres von 3,54 Mrd EUR. Der Vorstand will der Hauptversammlung eine Dividende von 5,50 (4,50) je Aktie vorschlagen.

   Die US-Subprime-Krise habe die Münchener Rück im vierten Quartal mit Veräußerungsverlusten von weniger als 10 Mio EUR auf Finanzinstrumente belastet, erklärte das Unternehmen.

   "Die vorgelegten Zahlen sind in großen Teilen sehr positiv", kommentierte UniCredit-Analyst Lucio Di Geronimo die vorab veröffentlichten Eckdaten. Auch Analyst Konrad Becker vom Merck Finck & Co nannte die Ergebniszahlen "besser als erwartet".

   Allerdings müssten erst die Details des Jahresabschlusses abgewartet werden, die die Münchener Rück am 25. Februar veröffentlichen will. "Noch wissen wir nicht, inwiefern das Konzernergebnis von positiven Steuereffekten oder möglicherweise Verkäufen beeinflusst ist", sagte Becker.

   Die 10 Mio EUR Abschreibungen im vierten Quartal in Folge der Subprimekrise seien "eine sehr niedrige Zahl", sagte der Analyst. "Das ist nach all den bisherigen Erfahrungen mit anderen Finanzkonzernen eine positive Überraschung."

   Münchener-Rück-Finanzvorstand Jörg Schneider sagte, eine "risikobewusste Anlagepolitik und eine gesunde Skepsis gegenüber Übertreibungen an einzelnen Märkten haben sich bewährt". Der Konzern sei mit ihren festverzinslichen Kapitalanlagen nur in geringem Ausmaß von den Verwerfungen an den Kreditmärkten betroffen.

   Auch die Risiken in Zusammenhang mit US-Anleiheversicherern, den so genannten Monoliners, seien für die Münchener Rück gering, sagte Schneider. Vom entsprechenden Bestand zum Jahresende in Höhe von 320 Mio EUR seien 80% Kommunalanleihen. Rund 20% entfielen auf Unternehmensanleihen und strukturierte Finanzierungen.

   Selbst ohne eine Garantie der Bondversicherer wäre allenfalls ein sehr niedriger zweistelliger Millionenbetrag abzuschreiben, sagte Schneider. Nachdem die Münchener Rück das Anleiherückversicherungsgeschäft bereits 2003 eingestellt habe, weise das auslaufende Haftungsportfolio weiter keinerlei Probleme auf.

   Die geringe Belastungen von 10 Mio EUR in Folge der Subprimekrise seien durch Verkaufsverluste angefallen, die vor allem auf die Dollar-Schwäche zurückzuführen seien, sagte Schneider. Notwendige Wertberichtigungen seien bereits in den zum dritten Quartal genannten 150 Mio EUR Abschreibungen enthalten.

   Für 2008 wollte der Finanzvorstand zunächst keine Gewinnprognose abgegeben. Er bekräftigte jedoch auf Nachfrage das generelle Mindestziel eines Nachsteuergewinns von 3,1 Mrd EUR auch für das laufende Jahr. Die früher genannte Zahl eines Konzerngewinns von über 3 Mrd EUR als unteres Plateau für die kommenden Jahre gelte weiterhin.

   Schneider fügte hinzu, 2008 werde gleichwohl "ein schwieriges Jahr" wegen der sich seitwärts oder abwärts entwickelnden Kapitalmärkte. Im operativen Geschäft des laufenden Jahres kommt es im Rückversicherungsgeschäft zu Prämienrückgängen, wie aus den Ergebnissen der Erneuerungsrunde für Rückversicherungsverträge vom Januar hervorgeht.

   Demnach hat die Runde zu einem Prämienrückgang bei dem zur Erneuerung anstehenden Geschäft von 4% auf 8,1 Mrd EUR geführt. Zwar habe der durchschnittliche Preisabrieb beim erneuerten Geschäft auf "sehr zufrieden stellende" 2,8% begrenzt werden können, teilte der Konzern mit. Zugleich erneuerte der Rückversicherer aber auch Verträge mit 1,2 Mrd EUR Prämienvolumen nicht.

   UniCredit-Analyst Di Geronimo erklärte, der Prämienrückgang liege insgesamt im Rahmen der Erwartungen. "Die Münchener Rück schreibt hier Profitabilität groß und das ist positiv", sagte der Analyst.

   Das Neugeschäft der Ergo Versicherungsgruppe AG legte den Angaben zufolge 2007 insgesamt um 3,7% auf 1,9 Mrd EUR zu. Im Hauptmarkt Deutschland wuchs das Neugeschäft um 5% auf 1,6 Mrd EUR, wie die Münchener Rück weiter mitteilte.

   Die Aktie der Münchener Rück legte in einem negativen DAX-Umfeld um über 3,5% zu und notierte gegen 11.50 Uhr bei 118,40 EUR.

Webseite: http://www.munichre.com -Von Michael Pohl, Dow Jones Newswires, +49 (0) 89 5521-4031; michael.pohl@dowjones.com DJG/mpl/mim (END) Dow Jones Newswires

   January 30, 2008 06:21 ET (11:21 GMT)

   Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 21 AM EST 01-30-08

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02.12.24 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Buy Goldman Sachs Group Inc.
25.11.24 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
18.11.24 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Overweight Barclays Capital
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