Konzernsparte RWE Innogy 15.01.2014 14:32:36

RWE kappt Investitionen für Erneuerbare Energien

Die Sparte für Erneuerbare Energien, RWE Innogy, wird in den kommenden Jahren wohl mit weniger Investitionen auskommen müssen, wie Sparten-Vorstand Hans Bünting am Mittwoch in Essen mitteilte. Genaue Zahlen werde Konzernchef Peter Terium bei der Vorlage der Jahreszahlen im März verkünden. RWE kämpft wegen Einbrüchen in der traditionellen Stromerzeugung mit drastischen Gewinneinbußen und steuert mit Sparprogrammen inklusive Stellenstreichungen und einer Halbierung der Dividende gegen.

RWE Innogy werde die Ziele für 2013 - ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau bei etwa 183 Millionen Euro - erreichen, sagte Bünting. Schwarze Zahlen werde die Tochter aber erst später als bisher geplant erzielen, 2015 oder 2016 soll es soweit sein. Bisher sollte es schon in diesem Jahr ein positives Ergebnis geben. Die schwache Gesamtlage des Konzerns hat auch für die Mitarbeiter von RWE Innogy Konsequenzen: Von den Ende 2013 noch 1500 Beschäftigten der Sparte sollen im Jahr 2015 noch 700 bis 800 übrig bleiben. Direkt abgebaut werden 200 Arbeitsplätze. Die meisten Mitarbeiter sollen intern in andere Abteilungen wechseln.

Im vergangenen Jahr investierte RWE noch etwa eine Milliarde Euro in die Erneuerbaren Energien. Für dieses und das kommende Jahr sollen es je 500 Millionen Euro sein. "Das wird voraussichtlich nach unten angepasst werden", sagte Bünting. Mehr als bisher setzt RWE Innogy in Zukunft auf Partnerschaften zur Finanzierung neuer Windkraftprojekte. Außerdem sollen Servicedienstleistungen angeboten werden, von der Planung über den Bau, den Betrieb bis hin zur Wartung von Anlagen. Auch als Projektentwickler tritt RWE auf, verkauft also fertige Kraftwerkparks weiter.

Als Partner für Windparks an Land hat RWE Innogy Stadtwerke im Visier, für die Offshore-Parks auf hoher See eher Finanzinvestoren wie Versicherer oder Pensionsfonds. So sei es möglich, Projekte mit geringerem Kapitaleinsatz zu realisieren. Bei einem mittelgroßen Offshore-Windpark mit etwa 300 Megawatt (MW) Leistung habe RWE bei kompletter Eigenverantwortung mehr als eine Milliarde Euro kalkulieren müssen. Bei Partnerschaftsmodellen, bei denen sich der Energiekonzern künftig mit einer Minderheitenposition zufrieden geben will und Bankenfinanzierungen miteinbezieht, wäre es nur noch ein Zehntel des Kapitaleinsatzes. "Natürlich bedeutet das für uns auch weniger Ertrag", räumte Bünting ein.

In der aktuellen Pipeline von RWE Innogy stecken zwei Offshore-Windparkprojekte. So soll der Windpark Gwynt y Mor vor der Küste von Nordwales mit einer Größenordnung von 576 Megawatt (MW) im September fertig sein. Beim Park Nordsee Ost (295 MW) sollen Anfang 2015 alle Turbinen am Netz sein, für diesen Sommer hofft Bünting auf die Netzanbindung. Weitere Projekte sind in Planung, werden aber nur mithilfe finanzkräftiger Partner in die Tat umgesetzt. Für Investitionen wird auch entscheidend sein, wie die neue schwarz-rote Bundesregierung das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reformiert./nmu/ep/fbr

ESSEN (dpa-AFX)

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