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08.03.2013 21:24:34
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ROUNDUP: Jeder dritte Flug in Köln/Bonn wegen Streiks ausgefallen
Die Tarifparteien waren vor einer Woche ohne Verhandlungsergebnis auseinandergegangen. Einen neuen Termin gibt es nicht. Inzwischen sieht Verdi Bewegung im Arbeitgeberlager. "Es bröckelt", sagte Isemeyer. So stocke das Transportunternehmen UPS (United Parcel Service)
Und bei Securitas in Hamburg habe der Personalchef verraten, dass man die untere Lohngruppe von 8,23 Euro inzwischen um 0,50 Cent bis zwei Euro pro Stunde aufstocke, weil man sonst nicht genug Arbeitskräfte finde.
"Hier wird auf dem Rücken der Fluggäste ein Scheingefecht ausgetragen", sagte dagegen ein Sprecher des Arbeitgeberverbandes BDSW. "Tatsache ist, dass Verdi nur an den Flughäfen streikfähig ist." Die Arbeitgeber hätten für die Fluggast-Kontrolleure für die Jahre 2013 und 2014 insgesamt 13,7 Prozent mehr Lohn geboten und für die untere Lohngruppe insgesamt 9,2 Prozent. Verdi hatte 30 Prozent gefordert.
In einer Mitteilung am Abend forderte der BDSW den Einsatz eines Landesschlichters. Er habe starke Zweifel, ob man mit Verdi noch vernünftig verhandeln könne, erklärte der Verhandlungsführer der Landesgruppe NRW im BDSW, Gunnar Vielhaack. Nach seinen Angaben hat Verdi in den jüngsten Verhandlungen Forderungen von bis zu 43 Prozent aufgestellt. "Bei einer solchen Vielzahl betroffener Menschen, die unter diesem Tarifkonflikt leiden, fordern wir die nordrhein-westfälische Landesregierung auf, auch sich einzubringen, um eine Schlichtung durch ihren Landesschlichter zu erreichen", so Vielhaack weiter.
Am Airport Köln/Bonn waren die Passagier-Kontrolleure am Freitag um 4.00 Uhr in den Ausstand getreten. Die Streikbereitschaft habe sich noch erhöht und liege inzwischen bei 100 Prozent, sagte Isemeyer. Es sei zunächst nur eine Schleuse geöffnet gewesen. Am Nachmittag waren dann bis zu acht Spuren besetzt. Allein Germanwings strich nach eigenen Angaben 26 abfliegende und ankommende Maschinen.
Seit Januar wurden der Düsseldorfer Flughafen dreimal und der Flughafen Köln/Bonn jetzt insgesamt viermal bestreikt. Die Mitarbeiter seien "stinksauer", hieß es bei Verdi. Verdi hatte als Ziel der Streiks angekündigt, die insgesamt 34 000 Beschäftigten der Branche in NRW "aus dem Niedriglohnsektor" herauszuholen.
Der Flughafenchef von Köln/Bonn, Michael Garvens, sprach von einem "enormen wirtschaftlichen Schaden" durch die Streiks bei Fluggästen, Airlines, Shops und dem Flughafen selbst. Er forderte die Tarifpartner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den Konflikt beizulegen./fc/DP/zb
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