11.02.2010 18:48:17

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit Verlusten - Griechenland-Problematik

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Unsicherheiten über die griechische Schuldenproblematik haben den Dax (DAX) am Donnerstag belastet. Der Leitindex rutschte nach einem freundlichen Start in die Verlustzone und fiel zeitweise bis auf 5.454 Punkte. Mit einem Abschlag von 0,59 Prozent auf 5.503,93 Punkten ging er aus dem Handel. Der MDAX (MDAX) sank um 0,12 Prozent auf 7.344,66 Zähler. Der TecDax (TecDAX) schloss nahezu unverändert bei minus 0,02 Prozent auf 780,68 Punkte.

    Zwar haben sich die Euro-Staaten grundsätzlich auf einen Rettungsplan für das hoch verschuldete Griechenland geeinigt, doch bislang hat die griechische Regierung wohl nicht um Finanzhilfen gebeten. Die hohe Verunsicherung in dieser Thematik lasse die Investoren scharenweise aus den Märkten rennen, sagte Händler Andreas Lipkow von der Wertpapierhandelsbank MWB Fairtrade. Die Schwäche des Euro trage zu den Verlusten am deutschen Aktienmarkt bei. Der Kurs des Euro geriet nach den unkonkreten Plänen für mögliche Griechenland-Hilfen deutlich unter Druck und fiel am späten Nachmittag zeitweise auf 1,3593 Euro.

    Im Dax rückten die Anteilsscheine des Chipherstellers Infineon (Infineon Technologies) vor allem wegen eines Machtkampfs um den Vorsitz im Aufsichtsrat in den Fokus. Sie legten nach und nach zu und schlossen mit plus 1,47 Prozent auf 4.060 Euro. Letztlich wurde der Machtkampf dann gegen den Finanzvorstand des Autozulieferers ZF, Willi Berchthold, entschieden. Der britische Finanzinvestor Hermes hatte Berchtold gegen den Ex-Siemensvorstand Klaus Wucherer ins Rennen um den Posten des Chefaufsehers geschickt.

    Die Anteilsscheine von Fresenius (Fresenius St) profitierten mit plus 1,64 Prozent auf 49,070 Euro von einer positiven Studie der US-Bank Morgan Stanley und waren damit Favorit im Dax. Die Lufthansa-Aktien (Deutsche Lufthansa) verloren am Indexende nach einem überraschend hohen Vorsteuerverlust des Konkurrenten Air France-KLM 3,22 Prozent auf 10,955 Euro. Zudem wäre wohl die angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft SAS an einer Übernahme durch die Lufthansa interessiert. Die Lufthansa wollte das nicht kommentieren.

    Bilanzen wurden zudem von Unternehmen aus dem MDax und dem TecDax vorgelegt. Positiv stachen im Index mittelgroßer Werte besonders die Titel von Aurubis und Rhön-Klinikum (RHOeN-KLINIKUM) hervor, die beide erfreuliche Ausblicke auf das laufende Jahr gaben. Dafür wurden sie mit Kursaufschlägen von jeweils über vier Prozent belohnt und waren die beiden größten MDax-Favoriten an diesem Tag.

    Im TecDax sprangen die Aktien von Dialog Semiconductor um knapp elf Prozent hoch. Der Schaltkreis-Hersteller überzeugte neben seiner starken Bilanz ebenfalls mit einem optimistischen Ausblick. Nach einem deutlichen Umsatz- und Gewinnplus im vergangenen Jahr will der Konzern weiterhin überproportional wachsen.

    Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) verlor 0,74 Prozent auf 2.680,25 Punkte und auch in Paris gab der Leitindex nach. Der Londoner FTSE 100 hingegen legte zu. In den USA legten die Börsen nach einem schwachen Handelsstart zu und zeigten sich zum europäischen Börsenschluss fest.

    Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,87 (Vortag: 2,86) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 123,97 Punkte. Der Bund Future büßte 0,38 Prozent auf 123,00 Punkte ein. Der Kurs des Euro geriet nach den unkonkreten Plänen für mögliche Griechenland-Hilfen deutlich unter Druck und fiel am späten Nachmittag zeitweise auf 1,3593 Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3718 (1,3740) US- Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7290 (0,7278) Euro./ck/wiz

    --- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---

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