Schwelender Tarifkonflikt |
09.09.2014 15:50:00
|
Piloten-Streik wird härter: Acht Stunden Ausstand in München
Lufthansa reagierte mit "völligem Unverständnis" auf die Streikankündigung, wie eine Sprecherin in Frankfurt sagte. Der Arbeitskampf treffe erneut unbeteiligte Fluggäste und sei gezielt auf das nahende Ferienende im Bundesland Bayern gerichtet. Lufthansa konzentriere sich nun darauf, die Passagiere bestmöglich zu informieren und zu betreuen. Die Gesellschaft wies darauf hin, dass nur Flüge der Marke Lufthansa betroffen seien, nicht aber der Töchter wie Swiss, Austrian oder Germanwings. Das Frankfurter Drehkreuz werde weitestgehend nicht von dem Streik berührt.
ARBEIT AN SONDERFLUGPLAN
Der Münchner Flugplan weist Verbindungen zu zahlreichen deutschen und europäischen Flughäfen wie auch zu vereinzelten Überseezielen aus. Auch Starts und Landungen von Lufthansa-Maschinen an anderen Flughäfen könnten von dem Streik betroffen sein. Das Unternehmen arbeite an einem Sonderflugplan, sagte eine Sprecherin in München. Dieser war bis zum Nachmittag noch nicht veröffentlicht.
Der Münchner Ausstand ist bereits der vierte in diesem Jahr. Vorausgegangen war ein dreitägiger Vollstreik im April und in den vergangenen Wochen Arbeitsniederlegungen bei der Lufthansa-Tochter Germanwings, deren Piloten ebenfalls unter den Konzerntarifvertrag fallen. Im August waren die Auswirkungen mit einem Streiktag gering geblieben, so dass der Lufthansa-Konzern seine Passagierzahl um vier Prozent steigern konnte. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen Medieninformationen, dass es die Ticketpreise auf verschiedenen Verbindungen ab dem 11. September erhöht.
IM KERN GEHT ES UM ÜBERGANGSVERSORGUNG
Hintergrund ist ein seit langem schwelender Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht und behaupten ihrerseits, zu einer Einigung bereit zu sein.
Auch für Bahnreisende bleibt die Lage angespannt, bis Ende kommender Woche bleiben die Fahrgäste aber wohl von Warnstreiks und ihren Folgen verschont. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will an diesem Donnerstag bekanntgeben, ob eine Urabstimmung über reguläre Streiks eingeleitet wird. Diese Mitgliederbefragung würde mindestens zehn Tage dauern. In diesem Zeitraum - mindestens bis 21. September - schließt die GDL Warnstreiks aus.
/ceb/DP/stb
FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Lufthansa AGmehr Nachrichten
13:33 |
Lufthansa-Aktie fällt: Barclays wird pessimistischer für Lufthansa (dpa-AFX) | |
13:18 |
EQS-PVR: Deutsche Lufthansa AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution (EQS Group) | |
13:18 |
EQS-PVR: Deutsche Lufthansa AG: Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung (EQS Group) | |
12:27 |
Gute Stimmung in Frankfurt: So entwickelt sich der MDAX am Mittag (finanzen.at) | |
10:24 |
EQS-DD: Deutsche Lufthansa AG: Carsten Spohr, buy (EQS Group) | |
10:23 |
EQS-DD: Deutsche Lufthansa AG: Carsten Spohr, Kauf (EQS Group) | |
09:30 |
Handel in Frankfurt: MDAX fällt zum Start (finanzen.at) | |
11.03.25 |
MDAX aktuell: MDAX letztendlich schwächer (finanzen.at) |
Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen
14:50 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
14:40 | Lufthansa Outperform | Bernstein Research | |
07:26 | Lufthansa Underweight | Barclays Capital | |
11.03.25 | Lufthansa Sector Perform | RBC Capital Markets | |
10.03.25 | Lufthansa Overweight | Barclays Capital |
Aktien in diesem Artikel
Lufthansa AG | 7,21 | -3,61% |
|