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11.02.2022 17:54:00
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OMV-Aktie springt zum Handelsschluss an: OMV darf süddeutsche Tankstellen an Esso verkaufen
Die OMV hatte im Dezember 2020 den Verkauf ihres deutschen Tankstellengeschäfts an die EU Group um 485 Mio. Euro angekündigt. Nun muss die OMV unter aufschiebender Wirkung 23 Tankstellen an andere Marktteilnehmer verkaufen, Esso 25. Das Bundeskartellamt muss diesen Erwerbern zuvor zustimmen.
"Wir haben sichergestellt, dass es für die Autofahrer vor Ort auch künftig noch genügend Alternativen zu den führenden Marken-Tankstellen gibt", so der Kartellamt-Chef. "Mit den Daten der Markttransparenzstelle können Verbraucherinnen und Verbraucher die Preise vergleichen. Gerade in Zeiten hoher Preise macht es sich bezahlt, wenn man eine Tank-App nutzt und die günstigeren Tankstellen ansteuert."
Die EG Group betreibt in Deutschland 959 Tankstellen unter der Marke "Esso" und gehört neben BP (Marke "Aral"), Shell und Total zu den führenden Tankstellenbetreibern Deutschlands. Das betroffene Tankstellennetz von OMV umfasst 285 Standorte ausschließlich in Süddeutschland mit einem Schwerpunkt in Bayern und Baden-Württemberg.
Nach den Ergebnissen der umfangreichen Ermittlungen des Bundeskartellamtes hätte eine vollständige Übernahme des OMV-Tankstellennetzes in den Regionen Stuttgart, München, Rosenheim, Bad Herrenalb, Weil am Rhein, Lindau am Bodensee sowie im Raum Passau/Bayerischer Wald einen deutlichen Anstieg der Marktkonzentration bewirkt. Es wäre zu befürchten gewesen, dass der Zusammenschluss dort zur Entstehung bzw. Verstärkung einer gemeinsamen marktbeherrschenden Stellungen der führenden Anbieter BP/Aral, Shell und EG Group geführt hätte.
In den übrigen deutschen Regionen, in denen es OMV-Tankstellen gibt, ist hingegen eine größere Zahl von weiteren Wettbewerbern mit teilweise durchaus erheblichen Marktanteilen und einer gerade auch hinsichtlich der Preishöhe abweichenden Marktstrategie aktiv. Darüber hinaus ist die bisherige Marktstellung von Esso und OMV in einigen Regionen schwächer als in anderen.
Der geplante Zusammenschluss war zunächst bei der Europäischen Kommission angemeldet worden. Diese hat nach einem entsprechenden Antrag die Prüfung des Vorhabens im Juli vergangenen Jahres an das deutsche Bundeskartellamt verwiesen.
Im Wiener Handel ging es für OMV-Aktien zunächst leicht nach unten, schlussendlich notierten sie jedoch 1,01 Prozent fester bei 58,26 Euro.phs/ivn
(APA)
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