Großer Fehlschlag |
17.06.2013 11:20:31
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Siemens findet keinen Käufer und macht Solarsparte dicht
Zuvor hatte das Handelsblatt aus Kreisen erfahren, dass Siemens die Fertigung beendet. Laut der Zeitung sollen 280 Arbeitsplätze vor allem in Israel betroffen sein. Siemens hatte im Jahr 2009 den israelischen Solarthermie-Spezialisten Solel für 284 Millionen Euro übernommen. Mit Solel wollte Siemens Weltmarktführer in der Solarthermie werden. Die Investition in die israelische Firma erwies sich für Siemens allerdings als Fehlschlag. Das Unternehmen machte stets mehr Verlust als Umsatz.
Die Schließung kostet Siemens nun noch einmal einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, wie der Sprecher sagte. Laut Handelsblatt belaufen sich die Gesamtbelastungen für Siemens damit einschließlich der bisher aufgelaufenen operativen Verluste auf knapp eine Milliarde Euro. Diese Summe wollte Siemens nicht kommentieren.
Der Rückzug von Siemens aus den Solaraktivitäten steht seit Oktober 2012 fest. Der Konzern teilte damals mit, den Ausflug ins Solargeschäft zu beenden und sich von dem Solargeschäft zu trennen. Seitdem suchte Siemens nach einem Käufer. Weil der Preisdruck und die Überkapazitäten das Solargeschäft inzwischen wenig profitabel machen, wollte der Münchener Industriekonzern es abstoßen und sich künftig bei den Erneuerbaren Energien auf Wind- und Wasserkraft konzentrieren. Siemens folgt damit dem Beispiel des US-Mitbewerbers General Electric, der im Sommer letzten Jahres den Bau einer Fabrik für Solarpanele im US-Bundesstaat Colorado stoppte und seine Aktivitäten in diesem Bereich auf Eis legte.
Solarthermie und Photovoltaik-Aktivitäten genügen nicht den Anforderungen, die Siemens konzernweit an ihre Aktivitäten stellt: 15 bis 20 Prozent Rendite auf das eingesetzte Kapital sollen es sein. Ein Analyst beurteilt den Ausstieg von Siemens damals als folgerichtig. "Solarthermie war wegen des Preisrückgangs bei Modulen schon seit 2011 nicht mehr gegenüber Photovoltaik wettbewerbsfähig," sagte Leonard Herbig, Analyst beim in Berlin ansässigem Zentrum für Solarmarktforschung. Herbig kritisiert auch, dass Siemens zu spät ins Solargeschäft eingestiegen sei und es von Anfang an nur halbherzig betrieben habe.
DJG/cbr/jhe
Dow Jones Newswires
Von Christine Benders-Rüger
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