Kryptobörse |
06.06.2023 22:07:38
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NASDAQ-Titel Coinbase-Aktie bricht letztlich zweistellig ein: US-Börsenaufsicht verklagt auch Coinbase
Coinbase-Chef Brian Armstrong reagierte bei Twitter mit Kritik an der SEC. Statt klare Regeln zu veröffentlichen, verfolge die Aufsicht einen Ansatz der "Regulierung durch Zwang", der "Amerika gefährde". Zudem seien sich verschiedene US-Finanzaufsichtsbehörden selbst nicht einig, was die gesetzliche Definition von Kryptoanlagen angehe. Coinbase sei deshalb stolz, die Branche vor Gericht zu vertreten, um endlich mehr Klarheit zu bekommen. Die SEC habe das Geschäftsmodell von Coinbase außerdem im Zusammenhang mit dem Börsengang im Jahr 2021 überprüft und damals keine Einwände dagegen gehabt.
Coinbase-Chef Armstrong liegt ohnehin schon länger im Clinch mit der SEC. So machte der Firmenblog des US-Unternehmens schon vor der Klage mit einem Beitrag vom März auf, dessen Überschrift lautet: "Wir fragten die SEC nach vernünftigen Kryptoregeln für Amerikaner. Stattdessen bekamen wir juristische Drohungen." SEC-Chef Gary Gensler hat sich den häufig als zu lasch reguliert kritisierten Markt für Digitalwährungen zum Steckenpferd gemacht. Spätestens seit dem spektakulären Kollaps des Branchenriesen FTX von US-Jungunternehmer Sam Bankman-Fried - dem wegen Betrugsvorwürfen eine lange Haftstrafe droht - steht die SEC unter hohem Druck, die Zügel zu straffen.
Mit der Klage gegen Coinbase verschärft die Behörde ihre Gangart nun weiter. Am Vortag hatte die SEC bereits Klage gegen den Betreiber der weltgrößten Krypto-Handelsplattform Binance eingereicht. Gensler warf Binance sowie Firmengründer und Chef Changpeng Zhao Täuschungen, Interessenkonflikte, Offenlegungsversäumnisse und kalkuliertes Hintergehen von Gesetzen vor. So seien Investoren etwa hinsichtlich der Risikokontrollen und Handelsvolumen in die Irre geführt worden.
Binance teilte mit, die Anschuldigungen der SEC ernst zu nehmen. Das Unternehmen kündigte jedoch zugleich an, sich energisch zu verteidigen. Binance habe bei den Ermittlungen aktiv kooperiert. Dass die Behörde trotzdem Klage eingereicht habe, sei entmutigend. "Die Aktionen der SEC untergraben Amerikas Rolle als globales Zentrum für finanzielle Innovationen und Führung", hieß es in dem Statement weiter.
Die Aktien der Kryptobörse Coinbase sackten angesichts der Klage der SEC an der NASDAQ letztlich um 12,09 Prozent auf 51,61 US-Dollar ab. Zeitweise waren sie sogar um mehr als 20 Prozent eingebrochen auf das tiefste Niveau seit Mitte Januar.
Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen reagierten am Dienstag zeitweise mit deutlichen Kursverlusten auf die Klagen der SEC, holten diese im Tagesverlauf jedoch wieder auf.
WASHINGTON/NEW YORK (dpa-AFX)
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