Milliardenklage |
03.01.2018 11:46:41
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Musikverlag verklagt Spotify auf 1,6 Milliarden Dollar
Für die Verwendung von Songs müssen grundsätzlich zum einen die Plattenfirmen wie etwa Universal Music bezahlt werden, aber auch die Autoren und Verlage. Letzteres ist deutlich aufwendiger, weil Komponisten und Texter oder ihre Rechtsnachfolger ausfindig gemacht werden müssten. In den USA verlangt das Urheberrecht von Streaming-Anbietern zwar nicht, mit Autoren oder Verlagen zu verhandeln, sie müssen aber über die geplante Verwendung vorher in Kenntnis gesetzt werden. Spotify habe dies in vielen Fällen versäumt, argumentiert Wixen in der Klage.
Denn der Streaming-Anbieter habe zwar selbst mit den Plattenfirmen verhandelt, aber die Regelung der Autorenrechte an eine andere Firma ausgelagert, die Harry Fox Agency. Spotify sei bewusst gewesen, dass diese Agentur nicht die Ressourcen dafür gehabt habe, die nötigen Lizenzen zu bekommen, behauptet Wixen.
Die Klage schließt an ein ähnliches Verfahren an, in dem Spotify in einem Vergleich die Zahlung von 43 Millionen Dollar an Autoren zugesagt hatte. Diese Einigung ist bisher nur vorläufig von dem zuständigen US-Richter abgesegnet worden, die endgültige Bestätigung steht noch aus. Wixen scherte auch dort aus und legte Widerspruch gegen den Deal ein, weil er unzureichend sei. Spotify stellte in dem Verfahren im Gegenzug in Frage, ob Wixen überhaupt zu Klagen im Namen der vertretenen Autoren berechtigt sei.
Der Zeitpunkt der Milliardenklage von Wixen Ende vergangener Woche ist nicht zufällig: Erwartete Gesetzesänderungen in den USA mit dem geplanten Music Modernization Act ließen keine Ansprüche mehr ab dem 1. Januar 2018 zu. Auch Apple wurde mit einem ähnlichen Vorwurf bei seinem Streamingdienst von einem Musiker verklagt.
Für Spotify kommt die Klage zur Unzeit: Der Streamingdienst plant laut vielen Medienberichten einen Börsengang, und die hohe Forderung ist ein unangenehmer Risikofaktor. Der aus Schweden stammende Dienst ist die Nummer eins im Streaming-Geschäft mit über 140 Millionen Nutzern, von denen mehr als 60 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Das Streaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden, entwickelt sich zur zentralen Einnahmequelle der Musikindustrie und lässt das Geschäft nach einer langen Durststrecke wieder wachsen./so/blu/DP/jha/
LOS ANGELES (dpa-AFX)
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