10.04.2015 16:37:46

MÄRKTE USA/Starker Dollar dämpft Börsenstimmung - GE im Fokus

   NEW YORK (Dow Jones)--Vor dem Wochenende agieren die Anleger an der Wall Street eher vorsichtig. Zum einen dämpft die jüngste Aufwertung des Dollar die Stimmung, denn sie schmälert die Gewinne exportorientierter US-Unternehmen. Die gerade anlaufende Bilanzsaison in den USA wird besonders auch unter diesem Aspekt betrachtet.

   Auch Zinsspekulationen kommen wieder ins Spiel. Denn der Präsident der Federal Reserve Bank von Richmond, Jeffrey Lacker, spricht sich für eine erste Zinserhöhung schon im Juni aus, wie aus dem vorab veröffentlichten Manuskript einer Rede hervorgeht, die er am Freitag in Florida halten wird. Damit wiederholt er zwar im wesentlichen das, was er schon am 31. März in einer Rede in Richmond gesagt hat, doch ist Lacker, ein geldpolitischer "Falke", in diesem Jahr stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschuss der US-Notenbank.

   An wichtigen Konjunkturdaten wurden nur die Import- und Exportpreise aus dem März veröffentlicht. Die Importpreise verringerten sich im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten exakt diese Entwicklung prognostiziert.

   Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 17.968 Punkte. Electric (GE), die um faGestützt wird der Index von General st 8 Prozent zulegen. Am Freitag bestätigte sich vorbörslich, was das Wall Street Journal schon am Donnerstag berichtet hatte: GE verkauft den Großteil der Problem-Sparte GE Capital. Das kommt gut an. Der S&P-500-Index legt ebenfalls um 0,1 Prozent zu, während der Nasdaq-Composite kaum verändert tendiert.

   Bei Apple beginnen die Online-Vorbestellungen für die Apple Watch. Ab dem 24. April soll das neue Produkt auch in Geschäften in großen Städten erhältlich sein. Der Apple-Kurs fällt jedoch um 0,7 Prozent, nachdem Analyst Tavis McCourt von Raymond James die Titel auf Market Perform von Outperform abgestuft hat.

   Geschäftszahlen haben am Donnerstag nach Börsenschluss PriceSmart, die Bekleidungskette Gap und der Restaurantbetreiber Ruby Tuesday vorgelegt. Ruby Tuesday schnitt nicht ganz so schlecht ab wie befürchtet. Gap enttäuschte mit den Umsatzdaten der Gap-Filialen, während bei Pricesmart der Gewinn unter den Erwartungen blieb. PriceSmart verbilligen sich um fast 6 Prozent und Gap um fast 4 Prozent. Dagegen verteuern sich Ruby Tuesday um 2,5 Prozent.

   Der Dollar nähert sich zum Euro wieder seinem Jahreshoch. Die Gemeinschaftswährung kostete im Tagestief nur noch 1,0565 Dollar. Aktuell zeigt sie sich etwas erholt bei gut 1,0620 Dollar. Beobachter machen für die Aufwertung des Dollar die wachsende Zinsdifferenz zwischen USA und Eurozone verantwortlich. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen werfen nur noch etwa 0,15 Prozent Zinsen ab, während die Rendite zehnjähriger US-Anleihen 1,92 Prozent beträgt. Damit liegt sie aber vier Basispunkte niedriger als am Donnerstag im späten Geschäft. Händler berichten von einer Erholung der Anleihekurse nach dem Ausverkauf am Vortag. Kurse und Renditen von Anleihen bewegen sich in entgegengesetzte Richtungen.

   Am Rohstoffmarkt zeigt sich der Ölpreis mit 51,32 Dollar für das Barrel der US-Sorte WTI 1 Prozent höher als zum Settlement am Vortag. Der Markt wartet auf Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zu den in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in den USA. Der Goldpreis erholt sich von den Vortagesverlusten. Die Feinunze steigt um 1,2 Prozent auf 1.208 Dollar. Das Edelmetall profitiert laut Händlern davon, dass der Auftakt der US-Bilanzsaison als misslungen betrachtet wird. Nachdem die US-Konjunkturdaten im ersten Quartal überwiegend schwächer ausgefallen waren, hatten Beobachter ihre Erwartungen schon zurückgeschraubt. Nun gibt es Befürchtungen, dass sich selbst diese niedrigeren Gewinnschätzungen als zu hoch erweisen könnten. Anleger flüchten daher in das als sicherer Hafen geltende Gold.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.968,17 0,05 9,44 S&P-500 2.093,98 0,13 2,80 Nasdaq-Comp. 4.975,66 0,02 1,09 Nasdaq-100 4.400,43 -0,08 -3,53

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.20 Uhr Do, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0623 -0,37% 1,0662 1,0686 EUR/JPY 127,58 -0,66% 128,43 128,54 EUR/CHF 1,0406 -0,08% 1,0414 1,0412 USD/JPY 120,08 -0,35% 120,50 120,28 GBP/USD 1,4653 -0,27% 1,4692 1,4752 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 10, 2015 10:07 ET (14:07 GMT)

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