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08.09.2020 16:23:40

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - US-Vorlagen belasten

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die schwachen Vorlagen der US-Börsen belasten am Dienstagnachmittag auch die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX fällt um 1,0 Prozent auf 12.964 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,5 Prozent auf 3.264 Punkte. Zwischenzeitlich war es noch tiefer gegangen, unter anderem wegen der Tesla-Aktie, die ihre Korrektur mit Abschlägen von zeitweise fast 20 Prozent fortsetzt. "Aber auch sonst sind Marktteilnehmer ernüchtert", sagt ein Händler.

"Die Anleger haben Angst vor einer stärkeren Korrektur der hochbewerteten Technologie-Werte, die auch noch hochgewichtet sind", so ein Marktteilnehmer. Außerdem rückten Risikofaktoren wie der Brexit und die US-Wahl näher. "Die Leichtigkeit der Sommerrally ist passe'", so der Händler. Zu Mailand heißt es noch, der jüngste Anstieg der Spreads von italienischen Bundesanleihen drücke dort zusätzlich auf die Stimmung. Der MIB führt den Abschwung in Europa mit einem Minus von 2,1 Prozent an, belastet von schwachen italienischen Konjunkturdaten. Der Einzelhandelsumsatz ist im Juli um 2,2 Prozent gesunken und hat damit die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erholung vom Coronavirus-Einbruch nicht erfüllt.

Aus technischer Sicht sei es ungünstig, dass die Erholung am Montag nur von geringen Umsätzen begleitet wurde, so der Markteilnehmer. Nun zögen die Umsätze bei fallenden Kursen wieder an.

Bei den europäischen Branchen-Indizes fällt der Stoxx-Index der europäischen Technologie-Aktien um 1,8 Prozent. Im DAX geben Infineon 2,0 Prozent ab und SAP 1,9 Prozent. In den Niederlanden fallen ASML um 2,0 Prozent, in Mailand verlieren STMicro 3,0 Prozent. In der zweiten Reihe des deutschen Markts gibt der TecDAX um 1,6 Prozent nach.

Brexit weiterhin ein Risiko - Pfund schwach

Aber auch die anderen Branchenindizes notieren Minus, wenn auch zumeist nicht so stark wie der Stoxx-Technologie-Index. Nur der Öl- und Gas-Index notiert nach dem jüngsten Ölpreisrückgang noch schwächer. Er verliert 4,0 Prozent.

In London beginnt nun eine neue Verhandlungsrunde zwischen der EU und Großbritannien über die Beziehungen nach dem Brexit. Der Euro steigt daraufhin gegen das Pfund auf den höchsten Stand seit dem 19. August.

Spekulationen um noch mehr Sparmaßnahmen der Lufthansa belasten.

Keine guten Nachrichten vor allem für Airbus (minus 4,5 Prozent), MTU (minus 2,5 Prozent) und andere Flugzeug-Hersteller und -zulieferer sehen Händler hinter Berichten über einen noch stärkeren Sparkurs der Lufthansa. Diese geben 2,6 Prozent ab. "Wer Flugzeuge stilllegt, kauft keine neuen", kommentiert ein Händler einen Bericht im Handelsblatt. Mit Berufung auf Kreise heißt es dort, die Flotte der Lufthansa könnte um noch mehr als 100 Flugzeuge schrumpfen.

Für die Aktie von Swiss Re geht dagegen um 1,6 Prozent nach oben. Positiv werden die Aussagen zu der anstehenden Erneuerungsrunde gewertet. Angesichts zunehmender Risiken, hoher Schadensforderungen und niedriger Zinsen erwarte Swiss Re über alle Segmente hinweg weiter anziehende Preise. Die Analysten von Berenberg sind zudem zuversichtlich für die Erneuerungsrunde der Munich Re, die Aktie liegt nur geringfügig um 0,4 Prozent im Minus, ähnlich ist das Bild im Stoxx-Index der europäischen Versicherer.

Kurseinbruch bei Europcar

Einen Kurseinbruch verzeichnet die Aktie von Europcar, die um 38 Prozent abstürzt. Der Autovermieter will angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Krise mit seinen Kreditgebern über eine finanzielle Neuaufstellung verhandeln. Europcar will eine an das Umsatzniveau angepasste nachhaltige Kapitalstruktur mit geringerer Verschuldung und angemessener Liquidität sicherstellen. Die Covid-19-Pandemie hatte den Autovermieter stark getroffen und ihm im zweiten Quartal einen Verlust von 181 Millionen Euro beschert.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.264,24 -1,50 -49,83 -12,84

Stoxx-50 2.941,07 -1,23 -36,61 -13,57

DAX 12.963,89 -1,04 -136,39 -2,15

MDAX 27.179,37 -1,41 -387,72 -4,00

TecDAX 3.026,62 -1,56 -47,83 0,39

SDAX 12.307,57 -0,99 -123,08 -1,63

FTSE 5.900,56 -0,62 -36,84 -21,28

CAC 4.962,18 -1,81 -91,54 -16,99

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,50 -0,03 -0,74

US-Zehnjahresrendite 0,67 -0,05 -2,01

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:55 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1788 -0,23% 1,1805 1,1821 +5,1%

EUR/JPY 125,00 -0,46% 125,46 125,61 +2,5%

EUR/CHF 1,0821 -0,05% 1,0834 1,0820 -0,3%

EUR/GBP 0,9038 +0,70% 0,8990 0,8980 +6,8%

USD/JPY 106,00 -0,27% 106,27 106,26 -2,6%

GBP/USD 1,3044 -0,90% 1,3135 1,3163 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8494 +0,25% 6,8353 6,8328 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 10.100,90 -0,50% 10.234,76 10.119,51 +40,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 36,71 39,77 -7,7% -3,06 -35,9%

Brent/ICE 39,67 42,01 -5,6% -2,34 -35,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.917,55 1.929,18 -0,6% -11,63 +26,4%

Silber (Spot) 26,32 27,03 -2,6% -0,71 +47,4%

Platin (Spot) 914,30 911,83 +0,3% +2,48 -5,3%

Kupfer-Future 3,00 3,05 -1,6% -0,05 +6,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 10:23 ET (14:23 GMT)

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