08.08.2016 10:35:48

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - DAX nahe am Jahreshoch

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem sehr freundlichen Vorwochenausklang geht es im frühen Geschäft am Montag an den Börsen weiter aufwärts. Der Dax gewinnt 0,8 Prozent auf 10.453 Punkte und liegt damit nur noch knapp unter dem bisherigen Jahreshoch bei 10.486. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,7 Prozent auf 2.994. Nach dem stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht und den neuen Rekordständen an Wall Street vom vergangenen Freitag ist die Stimmung weiter gut und leidet auch nicht darunter, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung noch im laufenden Jahr wieder gestiegen ist.

   An der türkischen Börse in Istanbul steigt das Börsenbarometer nach der Großdemo der Unterstützer von Staatschef Recep Tayyip Erdogan am Sonntag mit Millionen Teilnehmern sogar um 1,5 Prozent und damit in Europa am stärksten.

   Schwächere Außenhandelsdaten aus China spielen an den Märkten keine Rolle. An den asiatischen Börsen ging es mit den Kursen ebenfalls nach oben, obwohl die chinesischen Exporte wie auch die Importe im Juli jeweils stärker gesunken sind als erwartet - die Importe dabei erneut stärker als die Exporte. Hier mache sich die insgesamt schwache weltweite Nachfrage bemerkbar, heißt es.

   Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro nach seinem Rücksetzer vom Freitag kaum verändert bei 1,1090 Dollar. Nach den US-Arbeitsmarktdaten war er am Freitag stärker unter Druck geraten, konnte sich dann aber zumindest wieder leicht erholen. Wie die Commerzbank anmerkt, wird an den Finanzmärkten wieder mit einer Wahrscheinlichkeit von 44 Prozent eingepreist, dass die US-Notenbank noch im laufenden Jahr die Leitzinsen anheben wird. Das stützt den Dollar und belastet zugleich das zinslos gehaltene Gold. Die Feinunze kostet 1.331 Dollar, verglichen mit Freitaghochs über 1.360.

PostNL mit guten Zahlen und Übernahmefantasie Am Aktienmarkt ist die Aktie der niederländischen Post, PostNL, mit einem Plus von gut 10 Prozent Tagesfavorit. Das Unternehmen verdient Geld und hat eine sehr attraktive Dividende angekündigt. Das Briefgeschäft läuft den Analysten von Daivy zufolge gut, das Paket-Geschäft sogar etwas besser als erwartet. Die Analysten stellen die Dividendenrendite in ihrer Studie weit nach oben angesichts einer Dividendenrendite von momentan 7,6 Prozent - im aktuellen Nierdrigzinsumfeld ein klares Kaufargument. Die Kollegen von Jefferies verweisen zudem auf latentes Kaufinteresse des Wettbewerbers aus Belgien, was den Aktienkurs nach unten abstütze. Der Kurs der Deutschen Post zieht um 1 Prozent an.

   Als leicht belastend für die Stimmung für die Airbus-Aktie werten Händler Berichte über Korruptionsuntersuchungen in Großbritannien. Airbus verlieren 1,2 Prozent. "Für den Markt problematisch ist, dass es keinerlei veröffentlichten Details geben soll bis zu einer möglichen Klageerhebung", sagt ein Händler: "Das macht die Sache nicht abschätzbar". Große Befürchtungen über mögliche Strafzahlungen sollte der Markt aber nicht haben, sagt ein anderer Händler, denn schließlich habe Airbus die Sache selbst bei der Behörde gemeldet.

Steinhoff steigen trotz teueren Zukaufs Entgegen der vorbörslichen Markterwartungen gewinnt die Steinhoff-Aktie im 1,4 Prozent. Steinhoff hat ein Gebot für das US-Bettenhaus Mattress Firm vorgelegt. "Strategisch ist der Schritt nachvollziehbar", so ein Marktteilnehmer, denn damit habe der Möbelhändler den Fuß im wichtigen US-Markt. Über die US-Kette kaufe sich Steinhoff mit rund 3.500 Standorten in Nordamerika ein.

   "Der Schritt ist allerdings teuer erkauft", so der Händler weiter, denn Steinhoff zahle eine Prämie von 115 Prozent auf den Freitagschlusskurs. "Jüngst hatte Steinhoff einige Bieterwettkämpfe verloren, nun scheinen sie gleich mit einem hohen Kampfpreis einzusteigen", ergänzt der Marktteilnehmer.

   Umgesetzt werden am Montag angekündigte Änderungen im Stoxx-50-Index. Weil die Aktien der Deutschen Bank und der Credit Suisse nach ihrem Kursverfall nicht mehr die erforderlichen Kriterien für eine Indexzugehörigkeit erfüllen, werden sie wie schon länger bekannt per Montag durch Vinci und ASML ersetzt. Die Absteiger Deutsche Bank und Credit Suisse ziehen im Sog auf breiter Front steigender Bankenaktien kräftiger an, während die Aufsteiger im frühen Handel wenig verändert notieren. Der Banken-Subindex steigt um 1,9 Prozent.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.995,06 0,72 21,35 -8,34 Stoxx-50 2.873,39 0,31 8,88 -7,32 DAX 10.458,49 0,88 91,28 -2,65 MDAX 21.315,39 0,48 102,50 2,60 TecDAX 1.712,68 0,30 5,20 -6,45 SDAX 9.367,64 0,38 35,04 2,96 FTSE 6.822,58 0,43 29,11 9,30 CAC 4.436,37 0,59 25,82 -4,33

Bund-Future 167,08 1 7,74

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Fr, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1084 -0,08% 1,1093 1,1080 +2,1% EUR/JPY 113,4145 +0,11% 113,2861 112,85 -22,9% EUR/CHF 1,0876 +0,02% 1,0873 1,0864 -0,0% EUR/GBP 0,8496 +0,24% 0,8485 1,1796 +15,4% USD/JPY 102,33 +0,20% 102,12 101,85 -12,8% GBP/USD 1,3048 -0,20% 1,3074 1,3070 -11,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,27 41,80 +1,1% 0,47 -0,3% Brent/ICE 44,75 44,27 +1,1% 0,48 +3,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.331,17 1.335,60 -0,3% -4,43 +25,5% Silber (Spot) 19,65 19,62 +0,2% +0,03 +42,2% Platin (Spot) 1.144,00 1.145,60 -0,1% -1,60 +28,3% Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,9% +0,02 +1,0% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   August 08, 2016 04:05 ET (08:05 GMT)

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