05.09.2019 09:38:43
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MÄRKTE EUROPA/DAX steigt fast auf 12.100 - China-Erleichterung
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit weiteren Kursgewinnen sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Sowohl vom US-chinesischen Handelsstreit als auch vom Brexit kommen positive Nachrichten. So konnte das britische Parlament verhindern, dass es zu der gefürchteten harten Variante kommt. Den Plänen von Premierminister Boris Johnson wurde gleich eine doppelte Absage erteilt. Die Aussicht auf einen abrupten Abgang aus der EU am 31. Oktober ist damit gering geworden. Auch Neuwahlen dürfte es vor diesem Termin nicht mehr geben.
Besonders bei den Handelsgesprächen bahnt sich eine Deeskalation an. So hat Vizepremier Liu He mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin telefoniert, um ein hochrangiges Treffen Anfang Oktober zu verabreden. Das schürt die Hoffnungen auf einen Durchbruch in den zuletzt offensichtlich festgefahrenen Verhandlungen.
Der DAX legt um 0,6 Prozent zu auf 12.093 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 3.471 Punkte. Am Morgen stand der DAX-Futures allerdings noch fast 70 Punkte höher. Doch für Gewinnmitnahmen sorgen sehr schwache deutsche Auftragseingänge. Sie brachen um 2,7 Prozent ein, während Ökonomen lediglich ein Minus von 1,5 Prozent erwartet hatten. Die Daten erhöhen nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, die Rezessionswahrscheinlichkeit für die deutsche Wirtschaft erheblich. "Vor allem aus dem Ausland außerhalb der Eurozone kamen merklich weniger Aufträge", betonte Gitzel.
Mit China und Brexit gleich zwei Belastungsfaktoren weg
Die Freude über die Entspannung bei den Handelsgespräche überwiegt jedoch. In Asien legten die Börsen unter der Führung von Tokio deutlich zu. Sämtliche Risikobarometer befinden sich auf dem Rückzug: An den internationalen Rentenmärkten geht es abwärts und auch der Yen baut seine Schwäche zum US-Dollar deutlich aus. Sowohl Anleihen als auch der Yen gelten als "sichere Häfen", deren Anstieg daher als negatives Zeichen gesehen wird. Für den DAX werden Charttechniker nun immer bullisher: Mit der umgekehrten Kopf-Schulter-Formation deutet sich in den kommenden Tagen ein Vorstoß in den Bereich oberhalb von 12.400 Punkten an.
Wichtige fundamentale Impulse stehen davor aber noch auf der Agenda: Am Nachmittag werden in den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe veröffentlicht. "Die Frage ist, ob sich der Dienstleistungsbereich auch weiterhin von der Industrie abkoppelt", sagt ein Marktteilnehmer. Der ISM für das verarbeitende Gewerbe war am Dienstag mit unter 50 schwach ausgefallen. Für die USA ist aber der Service-Bereich deutlich wichtiger als die Industrie.
Deutsche Auto-Hersteller mit gutem US-Absatz
Deutsche Autoaktien ziehen an. Sie profitieren stark von den wieder beginnenden Handelsgesprächen und dazu noch überraschend guten Absatzzahlen aus den USA. Vor allem Daimler ragen positiv hervor: Mercedes hat den Absatz dort im August im Jahresvergleich um fast ein Viertel gesteigert. VW erzielte ein Plus von 9,8 Prozent, BMW konnte 7,2 Prozent mehr Autos verkaufen als im Vorjahr. Entsprechend steigen VW um 1,3 Prozent, Daimler und BMW bis 1,4 Prozent und Zulieferer wie Conti um 1,7 Prozent und Infineon sogar um 3 Prozent.
HeidelbergCement klettern um 1,4 Prozent und Siemens um 0,9 Prozent. Beide wurden von der Deutschen Bank zum Kauf empfohlen.
Die Index-Änderungen bewegen ebenfalls. Der Aufstieg in den MDAX treibt Compugroup um 0,9 Prozent. Das TecDAX-Mitglied hat auf der Zielgeraden die Liquiditätsanforderungen geschafft. Aufstiegskonkurrent Rational ist dagegen auf der Schlussgeraden aus den Liquiditätsrängen herausgerutscht, legt aber dennoch 0,4 Prozent zu. Auch Drägerwerk erhöhen sich um 0,7 Prozent, da das Unternehmen gerade noch den TecDAX-Platz gerettet hat.
Varta legen sogar um 2,7 Prozent zu, obwohl weiter auf den Aufstieg in den TecDAX gewertet werden muss. Dies sei jedoch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben, heißt es im Handel. Im DAX erfolgt der Austausch von Thyssenkrupp (plus 2,2 Prozent) gegen MTU (plus 0,5 Prozent) wie erwartet.
Starke Zahlen für die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie kommen von Safran aus Paris. Die Franzosen haben nach den Halbjahreszahlen den Ausblick deutlich erhöht. Der Nettogewinn sprang 45 Prozent zum Vorjahr auf 1,35 Milliarden Euro. Entsprechend haussiert die Aktie um 7,3 Prozent.
Im Fokus stehen auch Innogy, hier strebt Eon einen Verschmelzungsvertrag und einen Squeeze-Out an. Die Aktien fallen 1,2 Prozent, Eon legen um 0,4 Prozent zu. Seit Jahresbeginn hat die Innogy-Aktie bereits etwa 50 Prozent zugelegt, und in den vergangenen Tagen hat sich der Kursanstieg beschleunigt. Zur Höhe der Barabfindung machte Eon keine Angaben. "Das mahnt eher zur Vorsicht", ergänzt ein Marktteilnehmer, Eon werde nicht mehr zahlen als nötig.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.471,01 0,58 20,18 15,65
Stoxx-50 3.175,23 0,28 8,76 15,04
DAX 12.093,36 0,57 68,32 14,53
MDAX 25.893,04 0,57 146,96 19,94
TecDAX 2.824,68 0,91 25,53 15,28
SDAX 10.899,26 0,72 78,35 14,62
FTSE 7.298,15 -0,18 -13,11 8,67
CAC 5.566,60 0,62 34,53 17,67
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,67 0,01 -0,91
US-Zehnjahresrendite 1,49 0,02 -1,19
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:28 Mi, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1034 -0,01% 1,1023 1,1025 -3,8%
EUR/JPY 117,46 +0,07% 117,37 117,13 -6,6%
EUR/CHF 1,0844 +0,21% 1,0837 1,0820 -3,7%
EUR/GBP 0,9021 +0,17% 0,9022 0,9045 +0,2%
USD/JPY 106,45 +0,07% 106,48 106,22 -2,9%
GBP/USD 1,2231 -0,17% 1,2218 1,2190 -4,2%
USD/CNY 7,1379 -0,11% 7,1418 7,1465 +3,8%
Bitcoin
BTC/USD 10.548,00 -1,09% 10.636,00 10.434,12 +183,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,01 56,26 -0,4% -0,25 +16,6%
Brent/ICE 60,51 60,70 -0,3% -0,19 +9,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.548,47 1.552,60 -0,3% -4,14 +20,7%
Silber (Spot) 19,47 19,55 -0,4% -0,08 +25,7%
Platin (Spot) 985,00 983,50 +0,2% +1,50 +23,7%
Kupfer-Future 2,59 2,58 +0,3% +0,01 -2,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2019 03:38 ET (07:38 GMT)
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