05.01.2022 13:00:42

MÄRKTE EUROPA/DAX schrammt knapp am Allzeithoch vorbei

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwoch weiter nach oben. Dabei legt der DAX einen fulminanten Start in das Jahr hin, am Vormittag schrammte er knapp an seinem Rekordhoch bei 16.290 Punkten vorbei. Es ist zu beobachten, dass schon kleinere Rücksetzer seit Tagen von Investoren für Käufe genutzt werden. Dies steht für einen enorme Liquidität, die zum Start in das neue Jahr investiert werden will. Störfeuer kommt allenfalls von den steigenden US-Zinsen, die auf den Bewertungen im Technologiesektor lasten. Auch die großen Sprünge am Energiemarkt, wie zum Beispiel beim Gas, belasten bisher nicht nachhaltig, sondern allenfalls betroffene Unternehmen wie aktuell Uniper.

Der DAX notiert am Mittwochmittag mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 15.255 Punkten, im Tageshoch lag er bereits bei 15.278 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,5 Prozent höher bei 4.389. Die Anleihen notieren dagegen kaum verändert.

In den USA steht am Nachmittag der ADP-Arbeitsmarktbericht als Vorbote für den großen Dezember-Monatsbericht am Freitag zur Veröffentlichung an. Erwartet werden hier im Durchschnitt zwar nur 375.000 neue Stellen, Strategen weisen aber erneut auf eine enorme Schätzunsicherheit hin. So hatte zuletzt der JOLTS-Index der offenen US-Stellen fast eine halbe Million weniger Stellen ausgewiesen als vom Konsens erwartet, gleichzeitig steigt die Bereitschaft zum Jobwechsel immer weiter. Am Abend legt dann die US-Notenbank ihr Sitzungsprotokoll vom 14. Dezember vor.

Uniper unter Druck - Sorge um Absicherungsgeschäfte

Uniper bauen ihre Verluste auf 2,3 Prozent aus. Das Abrufen bestehender Kreditfazilitäten habe damit nichts zu tun, meint ein Händler: "Eher die Spekulation auf die dahinterliegenden Gründe". Die Ausführungen von Uniper klängen, als müssten kräftige Margin-Nachforderungen von Absicherungsgeschäften bedient werden. Auch wenn dies normales Tagesgeschäft an den volatilen Terminmärkten sei, wecke es auch immer wieder die Sorge vor eventuellen Schieflagen.

Uniper musste Sicherungsleistungen für Rohstoffgeschäfte bereitstellen und sichert sich dazu mit Krediten ab. Um zusätzliche Liquidität und finanzielle Flexibilität in künftigen, potenziell extremen Marktsituationen sicherzustellen, habe Uniper die bestehende revolvierende Kreditfazilität mit den Kernbanken in Anspruch genommen, teilte das Unternehmen mit. Der Versorgersektor stellt zudem die schwächste Branche in Europa mit 1,1 Prozent Minus.

Air Liquide legen um 0,9 Prozent zu, nachdem die vorläufigen Umsatzzahlen im erwarteten Rahmen ausgefallen sind. Der Hinweis des Industriegaseherstellers auf steigende Inputkosten sei nicht anders erwartet worden, heißt es im Handel. Zudem kommentieren die Analysten von Equita, diese würden durch Lieferverträge an den Endkunden weitergereicht, weswegen es keine Auswirkung auf die Gewinnschätzungen gebe.

Autos weiter gesucht

Leicht positiv werden die US-Absatzzahlen von BMW (+0,9%) an der Börse kommentiert. Sie legten trotz der Unsicherheiten um Corona- und Chipkrise bei der Marke BMW im Gesamtjahr um fast 21 Prozent zum Vorjahr zu. Der Rückgang im vierten Quartal war für die meisten Hersteller erwartet worden. Allerdings seien gute Absatzzahlen derzeit gar nicht nötig, meint ein Händler.

Die Autobranche werde als Ganzes mit der Hoffnung auf die kommende Konjunkturerholung gekauft, heißt es. Für den Sektor geht es 1,1 Prozent nach oben. Hauptgewinner sind Renault mit 3,4 Prozent Plus, nachdem JP Morgan ihr fast doppelt über dem Kurs liegendes Kursziel von 62 Euro bestätigt hat.

Zu den Verlierern des Tages gehört auch der Nahrungsmittelindex, der 1 Prozent fällt. Hier belastet ein Minus von 2,7 Prozent bei Nestle. "So eine drastische Abstufung überrascht", sagt ein Händler. Denn Jefferies hat die Aktie auf "Underperform" gesenkt, da man unter anderem Margendruck erwartet.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.389,47 +0,5% 21,85 +2,1%

Stoxx-50 3.865,98 +0,0% 1,63 +1,2%

DAX 16.264,86 +0,7% 112,25 +2,4%

MDAX 35.662,09 +0,4% 135,88 +1,5%

TecDAX 3.836,45 +0,1% 4,50 -2,1%

SDAX 16.553,70 -0,0% -4,78 +0,9%

FTSE 7.516,36 +0,1% 11,21 +1,6%

CAC 7.354,87 +0,5% 37,46 +2,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,13 -0,01 +0,05

US-Zehnjahresrendite 1,65 -0,00 +0,14

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Uhr Mo, 18:50 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1318 +0,3% 1,1300 1,1287 -0,5%

EUR/JPY 130,91 -0,1% 131,03 130,11 +0,0%

EUR/CHF 1,0356 +0,2% 1,0341 1,0371 -0,2%

EUR/GBP 0,8358 +0,2% 0,8349 0,8376 -0,5%

USD/JPY 115,66 -0,4% 115,96 115,28 +0,5%

GBP/USD 1,3542 +0,1% 1,3533 1,3448 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,3733 -0,0% 6,3754 6,3735 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 46.279,24 +0,2% 46.424,34 46.578,50 +0,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,04 76,99 +0,1% 0,05 +2,4%

Brent/ICE 79,95 80,00 -0,1% -0,05 +2,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.818,89 1.814,53 +0,2% +4,36 -0,6%

Silber (Spot) 23,06 23,05 +0,0% +0,01 -1,1%

Platin (Spot) 981,12 977,40 +0,4% +3,72 +1,1%

Kupfer-Future 4,44 4,48 -0,7% -0,03 -0,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 05, 2022 07:00 ET (12:00 GMT)

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