26.10.2016 18:46:52
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MÄRKTE EUROPA/Bei 10.800 Punkten rennt der DAX gegen eine Wand
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Wochenmitte ging den Aktienkursen an Europas Börsen die Puste aus. Der DAX, der zuvor in acht Handelstagen in der Spitze um fast 500 Punkte geklettert war, gab um 0,4 Punkte oder 48 Punkte auf 10.710 nach. Schon am Dienstag hatten sich erste Anzeichen einer Ermüdung gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 3.081 Punkte.
Der Dax könnte somit zum dritten Mal seit Mitte August den Sprung über den hartnäckigen Widerstand bei 10.800 Punkten verpassen. "Jedes Mal wenn wir dieses Niveau erreichen, scheinen die Indizes gegen die Wand zu laufen, statt dass ein neuer Bullenmarkt ausgelöst wird", sagte Craig Erlam vom US-Broker Oanda.
Immerhin konnten die europäischen Börsenbarometer einen Teil ihrer Verluste in den letzten zwei Handelsstunden aufholen. Auslöser hierfür war ein überraschender Rückgang der Rohöl- und Benzinlagerbestände in den USA. Die Ölpreise und der Öl- und Gassektor grenzten daraufhin ihre Verluste ein. Auch im Aktiengeschäft an der Wall Street sorgte dies für etwas Erleichterung.
Auch am Devisenmarkt ging es am Mittwoch mal in die andere Richtung: Der Euro wertete zum US-Dollar nicht mehr ab. Die schwache Gemeinschaftswährung hatte zuletzt Europas Aktienbörsen gestützt. Am Nachmittag stieg der Euro in der Spitze bis auf 1,0946 Dollar, nachdem er am Dienstag noch bis auf 1,0850 Dollar gefallen war. Am Abend wird der Euro mit 1,0915 Dollar bezahlt.
Bundesanleihen gaben den dritten Tag in Folge nach. Fallende Anleihekurse sind gleichbedeutend mit steigenden Renditen. Das stütze Europas Bankenaktien, die mit 0,3 Prozent leicht zulegen konnten. Die extrem niedrigen Marktzinsen erschweren der Branche schon länger die Geschäfte.
Ölpreis stützt Airlines und Moody's belastet Stahlwerte Profiteure des nachgebenden Ölpreises waren die Aktien der europäischen Fluggesellschaften. So legten die Kurse von Lufthansa, Air France-KLM und IAG um 1,7 bis 5,2 Prozent zu.
Unter Druck standen Europas Stahlwerte. Händler führten dies auf eine Sektorstudie von Moody's zurück. Die Rating-Agentur hat aufgrund einer fortgesetzten Konkurrenz durch billige Stahlimporte aus China und Russland einen negativen Blick auf die Branche bis 2017. thyssenkrupp fielen um 2,6 Prozent, ArcelorMittal um 1,6 Prozent und Salzgitter um 2,3 Prozent.
Zu den Kursverlierern im DAX zählten Bayer mit einem Minus von 1,5 Prozent, trotz eines starken dritten Quartals und einer erhöhten Gewinnprognose für das laufende Jahr. Händler sagten, nach einem Investorentreffen der Leverkusener im September habe man am Markt mit noch optimistischeren Zielen für 2016 gerechnet.
Der Luxusgüter-Hersteller Kering, bekannt vor allem für die Marke Gucci, hat den Umsatz im dritten Quartal um 10 Prozent erhöht. Der Kurs sprang daraufhin um fast 8 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 203 Euro nach oben. Airbus hat im dritten Quartal vor Sonderaufwendungen mehr verdient als erwartet. Der Kurs legte um 3,7 Prozent zu.
Der Anlagenbauer KRONES hat im dritten Quartal mehr Aufträge erhalten als erwartet, der Kurs haussierte um 12 Prozent. Papiere des Autozulieferers Norma litten mit einem Abschlag von 6,6 Prozent unter einer Abstufung durch die Bank of America Merrill Lynch.
Peugeot und Renault sorgen für gute Stimmung Positives gab es von Frankreichs Autoherstellern: Peugeot erwartet für dieses Jahr ein Wachstum auf Europas Absatzmärkten von 6 Prozent. Renault hat den Umsatz zuletzt sogar um 13 Prozent erhöht. Peugeot kletterten um 2,8 Prozent und Renault um 3,2 Prozent. Aktien der ebenfalls stark vom europäischen Markt abhängigen Fiat legten um 4,4 Prozent zu.
Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline rechnet auf dem weltweit wichtigsten Absatzmarkt USA in den kommenden Jahren mit Druck auf die Arzneimittelpreise. Der Kurs der Aktie gab um 0,2 Prozent leicht nach.
Der Bierbrauer Heineken sprach von widrigen konjunkturellen Verhältnissen auf den Märkten der Schwellenländer und von Wechselkursrisiken. Der Kurs verlor 3,6 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.080,98 -6,43 -0,2% -5,7% Stoxx-50 2.841,16 -15,47 -0,5% -8,4% Stoxx-600 341,76 -1,31 -0,4% -6,6% XETRA-DAX 10.709,68 -47,63 -0,4% -0,3% FTSE-100 London 6.958,09 -59,55 -0,8% +11,5% CAC-40 Paris 4.534,59 -6,25 -0,1% -2,2% AEX Amsterdam 455,82 -3,47 -0,8% +3,2% ATHEX-20 Athen 1.561,77 +3,50 +0,2% -14,8% BEL-20 Bruessel 3.570,63 -17,39 -0,5% -3,5% BUX Budapest 29.854,68 +135,32 +0,5% +24,8% OMXH-25 Helsinki 3.517,73 +6,36 +0,2% +4,7% ISE NAT. 30 Istanbul 97.073,77 -0,96 -0,0% +8,6% OMXC-20 Kopenhagen 903,63 -8,72 -1,0% -10,9% PSI 20 Lissabon 4.710,73 -9,12 -0,2% -11,5% IBEX-35 Madrid 9.173,30 +33,60 +0,4% -3,9% FTSE-MIB Mailand 17.280,74 +50,71 +0,3% -19,3% RTS Moskau 991,60 -10,66 -1,1% +31,0% OBX Oslo 564,64 -12,36 -2,1% +4,8% PX-GLOB Prag 1.190,71 -17,10 -1,4% -4,1% OMXS-30 Stockholm 1.454,21 +2,94 +0,2% +0,5% WIG-20 Warschau 1.779,73 -5,86 -0,3% -4,3% ATX Wien 0,00 0,00 0,0% +4,7% SMI Zuerich 7.892,77 -37,10 -0,5% -10,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mi,8:37 Di, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0919 +0,09% 1,0909 1,0873 +0,5% EUR/JPY 114,0224 +0,39% 113,5796 113,63 -26,2% EUR/CHF 1,0838 +0,07% 1,0831 1,0823 -0,4% EUR/GBP 0,8926 -0,13% 0,8953 1,1169 +21,2% USD/JPY 104,43 +0,29% 104,13 104,53 -11,1% GBP/USD 1,2234 +0,39% 1,2186 1,2146 -17,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,42 49,96 -1,1% -0,54 +12,8% Brent/ICE 50,13 50,79 -1,3% -0,66 +12,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,19 1.276,70 -0,7% -8,51 +19,6% Silber (Spot) 17,68 17,82 -0,8% -0,14 +27,9% Platin (Spot) 966,10 964,15 +0,2% +1,95 +8,4% Kupfer-Future 2,14 2,14 +0,2% +0,00 -0,6% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/ros
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October 26, 2016 12:16 ET (16:16 GMT)
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