11.12.2023 09:18:43

MÄRKTE EUROPA/Behaupteter Start in die Notenbank-Woche

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem behaupteten Wochenstart präsentieren sich die europäischen Aktienmärkten. Der DAX gewinnt im frühen Xetra-Handel 0,1 Prozent auf 16.772 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 notiert ebenfalls 0,1 Prozent fester bei 4.526 Punkten. "Der DAX dürfte die Rally-Gewinne zunächst mehr oder weniger verteidigen", so ein Händler mit Blick auf das Plus von nun schon über 2.000 Punkten in den vergangenen Wochen und die damit erzielten Rekordstände. Über die Eröffnung hinaus überwiegt sogar noch vorsichtiger Optimismus: "Die 17.000er-Marke könnten wir vor dem Verfall noch anreißen", so ein Optionshändler. Am Freitag ist der letzte Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen in diesem Jahr. Zuvor stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank im Fokus. Danach gehen Händler de facto von einem Ende der Börsenaktivitäten von Großanlegern aus, da die Bücher fürs Jahr dann voraussichtlich geschlossen werden.

Positiv ist auch, dass von gefährlicher Euphorie an den Börsen keine Rede sein kann: Beim DAX-Future hat das Volumen der ausstehenden Put-Optionen ein neues 6-Monats-Hoch erreicht, wie Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partner sagt. "Damit wird jetzt eine Art Sicherheitsnetz aufgespannt", so der Vermögensverwalter. Diese zunehmende Skepsis mache zumindest einen schnellen und steilen Absturz beim deutschen Leitindex unwahrscheinlicher.

Etwas Sorgen macht man sich bei den Vorschusslorbeeren für die Notenbanksitzungen. So warnt Stratege Klaus Baader von der Societe Generale, dass Fed, EZB und Bank of England die Zinsen unverändert lassen und dabei signalisieren werden, dass Senkungen erst einmal nicht auf der Agenda stehen. Die EZB könnte dazu ein früheres Ende ihres Anleihekaufprogramms PEPP ankündigen und damit das Quantitative Tightening beschleunigen.

Wasser in den Wein gießen die Vorlagen aus China. Besonders in Hongkong setzt die Börse ihre Talfahrt fort. In China sind die Preise zuletzt weiter gefallen, die Verbraucherpreise das zweite Mal in Folge. Die Produzentenpreise gingen im Jahresvergleich sogar deutlich um 3,0 Prozent zurück und deuten damit nicht auf den erhofften Anstieg der Güternachfrage hin. Besonders bei den Rohstoffwerten und anderen von China abhängigen Branchen rechnen Händler nun mit Abgabedruck. Der Stoxx-Index der rohstoffnahen Basic Resources führt so auch mit einem Minus von 1,5 Prozent mit deutlichen Abstand die Verliererseite an. Die anderen Branchenindizes liegen alle kaum verändert im Markt.

Im DAX ziehen RWE um 1,1 Prozent an, dagegen fallen Zalando um 2,0 Prozent. Bei den anderen Titeln sind die Ausschläge gering.

Morphosys mit positiven Studiendaten zweistellig im Plus

Im TecDAX gewinnen Morphosys 11,6 Prozent. Das Biotech-Unternehmen steht im Fokus mit seiner Investoren-Konferenz zu zukünftigen Aussichten von Pelabresib. Hier wurden positive Studiendaten aus einer Phase-3-Manifest-2-Studie vermeldet. Das Medikament wirke wie erhofft auf allen vier Einsatzgebieten. Damit könnten möglicherweise die Sorgen von Ende November ausgeräumt werden, die für einen massiven Kurseinbruch gesorgt hatten. Morphosys hat die Daten nach eigenen Angaben bereits auf der laufenden ASH-Konferenz in San Diego präsentiert.

Encavis leiden dagegen mit einem Minus von 4,4 Prozent unter einer Abstufung auf "Underweight" durch Morgan Stanley.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.525,97 +0,1% 2,66 +19,3%

Stoxx-50 4.065,72 +0,0% 1,04 +11,3%

DAX 16.772,49 +0,1% 13,27 +20,5%

MDAX 26.617,52 -0,3% -73,77 +6,0%

TecDAX 3.257,00 +0,2% 5,93 +11,5%

SDAX 13.205,62 +0,3% 38,21 +10,7%

FTSE 7.537,93 -0,2% -16,54 +1,4%

CAC 7.540,79 +0,2% 14,24 +16,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,28 0 -0,30

US-Zehnjahresrendite 4,26 +0,04 +0,38

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:14 % YTD

EUR/USD 1,0756 -0,0% 1,0767 1,0759 +0,5%

EUR/JPY 157,35 +0,8% 156,56 155,52 +12,1%

EUR/CHF 0,9467 -0,1% 0,9469 0,9467 -4,4%

EUR/GBP 0,8571 -0,1% 0,8583 0,8583 -3,2%

USD/JPY 146,34 +0,9% 145,38 144,52 +11,6%

GBP/USD 1,2547 +0,0% 1,2545 1,2536 +3,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1943 +0,2% 7,1911 7,1836 +3,8%

Bitcoin

BTC/USD 42.014,72 -4,1% 42.245,80 43.877,46 +153,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,61 71,23 +0,5% +0,38 -6,8%

Brent/ICE 76,33 75,84 +0,6% +0,49 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,25 38,84 -6,7% -2,59 -54,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.994,65 2.004,62 -0,5% -9,97 +9,4%

Silber (Spot) 23,02 23,01 +0,0% +0,01 -4,0%

Platin (Spot) 923,28 921,05 +0,2% +2,23 -13,6%

Kupfer-Future 0,00 3,82 0% 0 +0,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 11, 2023 03:19 ET (08:19 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu RWE AG St.mehr Analysen

06.03.25 RWE Buy Goldman Sachs Group Inc.
04.03.25 RWE Overweight JP Morgan Chase & Co.
25.02.25 RWE Buy UBS AG
25.02.25 RWE Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
24.02.25 RWE Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ENCAVIS AG 17,39 -0,40% ENCAVIS AG
Morphosys AG (spons. ADRs) 16,70 3,73% Morphosys AG (spons. ADRs)
RWE AG (spons. ADRs) 30,60 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 31,27 0,51% RWE AG St.
Zalando 32,26 -2,71% Zalando

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 813,75 -0,85%