Umsatz stagniert |
12.03.2015 10:09:31
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Lufthansa will 2015 trotz Preisdruck mehr verdienen
Das bereinigte EBIT ersetzt die bisherige Kern-Kennziffer der Airline, das operative Ergebnis, das sich 2014 auf 954 Millionen Euro belief, also im Schnitt 250 bis 300 Millionen Euro niedriger liegt als das bereinigte EBIT.
Die Lufthansa profitiert, wie andere Airlines auch, von gesunkenen Treibstoffkosten. Finanzvorstand Menne schätzt diese im laufenden Jahr auf rund 6 Milliarden Euro, rund 800 Millionen Euro weniger als im Vorjahr und mehr als 1 Milliarde Euro niedriger als 2013. Gleichwohl sei eine genaue Prognose schwierig, da die Kerosinpreise starken Schwankungen unterliegen.
Auch die Talfahrt des Euro zum Dollar spielt eine Rolle, da Kerosin in der derzeit starken US-Währung bezahlt wird. Die Lufthansa kalkuliert mit einem Euro-Kurs von 1,14 Dollar, während sich die Gemeinschaftswährung gegenwärtig der Parität mit der US-Währung nähert. Die Airline sei bei den Treibstoffkosten im laufenden Jahr zu 78 Prozent und im nächsten Jahr zur Hälfte abgesichert, ergänzte Menne in einer Analystenkonferenz.
Im laufenden Jahr verspricht sich die Airline auch positive Effekte aus ihrem Kostensenkungsprogramm Score und den Investitionen in neue Flugzeuge und die Kabinenausstattung. Sie will dafür 2,9 Milliarden Euro ausgeben, 100 Millionen mehr als im Vorjahr. In den Folgejahren 2016 und 2017 sollen die Investitionen dann auf 2,5 Milliarden Euro jährlich sinken.
Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr kündigte am Donnerstag an, dass die Airline neun neue Maschinen bestellt habe. Drei fabrikneue Boeing 777-300ER sollen bei der Lufthansa-Tochter Swiss zum Einsatz kommen. Für die Low-Cost-Tochter Eurowings werden sechs gebrauchte Airbus vom Typ A320ceo angeschafft. Die neun Jets haben einen Listenpreis von rund 1 Milliarde Euro. Die gebrauchten Airbus-Maschinen sollen im kommenden Jahr an Eurowings ausgeliefert werden, die Boeings für die Swiss folgen 2017.
Gleichwohl spürt die Fluggesellschaft, die ihr Sitzplatz-Angebot um etwa 3 Prozent ausweiten will und von einer leicht steigenden Auslastung ausgeht, einen weiter zunehmenden Marktdruck. So rechnet sie mit einem deutlich zurückgehenden Preisniveau, den sogenannten Yields.
Im Streit mit den Piloten über die Vorruhestandsregelung drohen womöglich neue Streiks, sollte es bei den Gesprächen über die sogenannte Übergangsversorgung zu keiner Annäherung geben, zu denen sich Management und die Vereinigung Cockpit möglicherweise noch in dieser Woche treffen. Das Lufthansa-Management hatte am Mittwoch ein Entgegenkommen in strittigen Punkten angedeutet. Die Prognose der Fluggesellschaft für das aktuelle Jahr enthält weder mögliche Streik- noch Restrukturierungskosten.
Wie Lufthansa bereits im Februar mitgeteilt hatte, wurde 2014 das selbst gesteckte Ziel eines operativen Ergebnisses von rund 1 Milliarde Euro vor den Kosten durch die zehn Arbeitskämpfe der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bei einem stagnierenden Umsatz von 30 Milliarden Euro erreicht.
Exakt belief sich die Kernkennziffer des Konzerns auf 954 Millionen Euro. Dabei schlugen die Streikkosten mit 232 Millionen Euro negativ zu Buche. 220 Millionen Euro davon entfielen auf die Arbeitskämpfe der Pilotengewerkschaft, mit der das Management wegen der Vorruhestandsregelung seit Monaten im Clinch liegt.
Unterm Strich schmolz das Lufthansa-Ergebnis auf 55 Millionen von 313 Millionen Euro im Jahr 2013 zusammen. Hier belastete die Marktwertentwicklung einer 2012 begebenen Wandelanleihe und die Verringerung der Zeitwerte von zur Treibstoffpreissicherung eingesetzten Optionen. Die Kennzahlen wurden am Donnerstag unverändert bestätigt.
Nach dem deutschen Bilanzierungsstandard HGB ergab sich sogar ein Fehlbetrag von 732 Millionen Euro, weswegen der DAX-Konzern die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr gestrichen hat.
DJG/apr/brb
Dow Jones Newswires
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)
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