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18.09.2015 15:52:47

Leoni bleibt auch 2016 optimistisch für China

   Von Ilka Kopplin

FRANKFURT (Dow Jones)-- Trotz der sich abkühlenden Wirtschaft in China bleibt der Autozulieferer Leoni mit Blick auf das eigene Geschäft in dem weltgrößten Pkw-Markt zuversichtlich. "Tagesaktuell haben wir noch keinerlei Einschränkungen oder Rückgänge der Stückzahlen", sagte Vorstandsmitglied Andreas Brand im Interview mit Dow Jones Newswires. Auch für das nächste Jahr sieht Brand "noch keine wesentlichen Veränderungen".

   Leoni beliefert hauptsächlich die Automobilbranche mit Kabeln und Bordnetzen, also der Komplettverkabelung von Fahrzeugen. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Konzernchef Dieter Bellé gesagt, ein nachlassendes Wachstum in China hätte womöglich Auswirkungen auf die eigene Prognose. In den darauffolgenden Wochen hatten sich die Nachrichten gemehrt, dass der Abschwung auf dem chinesischen Pkw-Markt wohl noch stärker ausfallen dürfte als angenommen.

Brand bestätigt die Konzernziele für 2015 und 2016 Dennoch hält Leoni an den eigenen Zielen fest. "Wir haben bisher keinen Anlass, unsere Prognose sowohl für dieses als auch das nächste Jahr zu verändern", bekräftigte Brand, der im Vorstand das Geschäft für Bordnetze leitet. Doch sei es gerade mit Blick auf das Jahr 2016 so, dass auch Leoni nicht davor geschützt sei, "wenn sich die Konjunktur doch noch signifikant verändern würde."

   In diesem Jahr will das Unternehmen aus Nürnberg währungsbereinigt einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro erzielen. Davon sollen 700 Millionen Euro aus China kommen, bestätigte Brand. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) will Leoni mehr als 200 Millionen Euro verdienen. Das entspräche einer Umsatzrendite von mindestens rund 4,7 Prozent.

   Im Jahr 2016 soll bei einem Umsatz von 5 Milliarden Euro dann eine EBIT-Marge von 7 Prozent erzielt werden. Hohe Anlaufkosten für überproportional viele Neuprojekte in der Bordnetz-Sparte hatten in diesem Jahr das Ergebnis gedrückt. Im nächsten Jahr würden die Neuanläufe auf ein Normalmaß zurückgehen, bekräftigte Brand. Zudem werde sich das Spar-Programm in der Kabel-Sparte im nächsten Jahr zunehmend positiv auf den Gewinn auswirken.

   Gerade im Geschäft mit Bordnetzen will das Unternehmen aus Nürnberg zukünftig noch stärker wachsen. Denn wie viele andere in der Branche profitiert auch Leoni von den aktuellen Trends im Autosektor. "Autonomes Fahren, Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme, alternative Antriebe zur CO2-Reduktion - das sind ja alles Themen, die mehr und mehr elektronische Unterstützung im Fahrzeug erfordern", erklärte Brand. Die Folge: Für Leoni erhöht sich der Lieferumfang und damit auch der Umsatz pro Fahrzeug.

Elektromobilität bietet mittel- bis langfristig "sehr ertragreiches Geschäft" "Der Markt für Bordnetze wächst überproportional im Vergleich zum Gesamtfahrzeugmarkt", sagte Brand. Er rechnet in diesem Bereich mit einer Wachstumsrate zwischen 6 und 8 Prozent, während der globale Pkw-Markt lediglich um 3 Prozent zulegen dürfte. Deshalb verstärke sich der Konzern derzeit auch im Bereich elektromechanischer Komponenten, wie beispielsweise Stecker oder Sicherungsboxen, die in den Bordnetzen zunehmend verbaut werden. Solche Komponenten habe Leoni zwar bisher auch schon produziert, aber in relativ kleinem Umfang.

   Aus Sicht des Managers wird der Markt alternativ angetriebener Fahrzeuge zudem in den nächsten Jahren "signifikant" zunehmen. "Das ist kein Zukunftsthema mehr", sagt er mit Blick auf die vielen neu vorgestellten Elektro- und Hybridmodelle auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA). Er sehe für Leoni in den nächsten drei bis vier Jahren eine große Zahl an neuen alternativ angetriebenen Modellen, die mit Kabeln und Bordnetzen ausgestattet werden müssen. Mittel- bis langfristig sei das deshalb ein "sehr ertragreiches Geschäft", sagte er. Derzeit sei der Bereich jedoch noch "durch hohe Entwicklungsvorleistungen geprägt", sagte er auf die Frage, ob das Geschäft für Leoni schon Gewinne erwirtschafte.

   Mit Blick auf das autonome Fahren ergeben sich für Leoni zudem neue Perspektiven. Denn neben den globalen Automobilherstellern, mit denen Leoni bereits zusammenarbeitet, drängen derzeit viele neue Spieler in den Markt. Google und Apple seien heute zwar noch keine Kunden. "Grundsätzlich sehe ich die beiden aber als potenzielle Kunden", sagte Brand.

   Wachsen will der Zulieferer zukünftig auch durch weitere Akquisitionen. "Wir haben die Augen in beiden Divisionen immer offen", sagte Brand mit Blick auf die Kabel- und Bordnetz-Sparte. "Wir sind durchaus in der Lage, auch mittelgroße bis große Investitionen zu tätigen", sagte er, ohne diese jedoch genauer zu beziffern. Aktuell stehe aber nichts an.

   In der Kabelsparte gehe es bei möglichen Zukäufen vorwiegend um technologische Aspekte. Auch der leichtere Zugang zu neuen oder bisher unterrepräsentierten Märkten sei ein weiteres wichtiges Kriterium. In der Bordnetz-Sparte sei Leoni beispielsweise im US-Pkw-Markt als auch in Japan noch zu klein. "Das wird sich langfristig sicher ändern müssen", sagte Brand.

Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com DJG/iko/kgb

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   September 18, 2015 09:52 ET (13:52 GMT)

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