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Gewinnmitnahmen 30.07.2014 10:15:00

Infineon-Aktie stürzt ab trotz starkem dritten Quartal

Der DAX-Konzern verdiente mehr als erwartet und hob seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2013/14 abermals an. Der bessere Ausblick kommt aber nicht ganz unerwartet, von der Konkurrenz kamen im Vorfeld bereits positive Signale. Aus diesem Grund hatten Marktbeobachter bereits vor Börseneröffnung gesagt, dass es zu Gewinnmitnahmen kommen kann, nachdem die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten um rund ein Drittel zugelegt hat. Kurz nach Börsenstart verliert das Infineon-Papier zeitweise entsprechend annähernd fünf Prozent an Wert.

Der Konzern, weist bereits seit fünf Quartalen kontinuierliches Wachstum auf. Die Infineon Technologies AG profitiert unter anderem von der anziehenden Automobilkonjunktur, vor allem von der starken Nachfrage der deutschen Premium-Hersteller nach Chips, die beispielsweise bei der Getriebe- und Motorsteuerung zum Einsatz kommen. Automotive ist das mit Abstand größte Segment von Infineon. Der Konzern ist der weltweit zweitgrößte Chiphersteller für die Automobilelektronik.

Der Umsatz im Automobilgeschäft legte zum Vorquartal um 5 Prozent auf 510 Millionen Euro zu. Stärker noch war das Wachstum im Bereich Industrial Power Control, das Komponenten für elektrische Antriebe in Industrieanwendungen und Komponenten für die Energieerzeugung in Solar- und Windkraftanlagen herstellt. Hier ging es um 8 Prozent auf 200 Millionen Euro nach oben.

Infineon erwartet, dass das Industriesegment im Geschäftsjahr 2013/14 stärker als der Konzerndurchschnitt zulegen wird. Auch das Automobilgeschäft werde leicht über dem Gesamtwachstum liegen.

Insgesamt werden das Umsatzwachstum und die operative Marge der Segmente voraussichtlich "leicht oberhalb" statt wie bislang am oberen Ende der prognostizierten Spannen abschneiden. Diese lagen für das Umsatzwachstum bei 7 bis 11 Prozent, bei der operativen Rendite bei 11 bis 14 Prozent nach 9,8 Prozent im Vorjahr. Für das vierte Quartal bedeutet das einen Umsatzanstieg von drei bis sieben Prozent zum Vorquartal und eine Segmentergebnis-Marge von 15 bis 17 Prozent.

Im dritten Quartal von April bis Juni hat Infineon profitabler gewirtschaftet. Die Rendite des Segmentergebnisses stieg auf 15,3 Prozent von 13,9 Prozent im Vorquartal. Der Umsatz legte den Markterwartungen entsprechend um sechs Prozent auf 1,11 Milliarden Euro zu. Das Segmentergebnis stieg um 16 Prozent auf 170 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss kletterte um 15 Prozent auf 143 Millionen Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich mit 133 Millionen gerechnet.

Wegen der hohen Schwankungsanfälligkeit des Chipgeschäfts durch konjunkturelle Einflüsse ist in der Branche der Vergleich mit Vorquartals- und nicht Vorjahreszahlen üblich.

Die Infineon-Konkurrenten STMicroelectronics, Europas größter Chiphersteller, und Texas Instruments haben im abgelaufenen Quartal ebenfalls von der soliden Nachfrage der Industrie- und Automobilwirtschaft profitiert.

   DJG/mgo/kla

   Dow Jones Newswires

  

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