Aktienrückkauf |
23.02.2024 06:43:00
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Heidelberg Materials-Aktie zurückhaltend: Heidelberg Materials erzielt Gewinn und zeigt sich optimistisch für 2024 - setzt auf Aktienrückkauf
Mit Preisanpassungen konnten 2023 die Absatzrückgänge mehr als ausgeglichen werden. Der Umsatz stieg vergleichbar um 4 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro. Mit Hilfe aktiver Kostenkontrolle und dank etwas niedrigerer Energiekosten kletterte das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen auf vergleichbarer Basis um 19,2 Prozent auf 4,26 Milliarden Euro. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs stieg organisch um 29,5 Prozent auf 3,022 Milliarden Euro. Je Aktie verdiente Heidelberg Materials bereinigt 10,42 Euro - ein Plus von 95 Cent. Alle Zahlen entsprechen den Markterwartungen.
"In einem nach wie vor schwierigen Umfeld haben wir das vergangene Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen", sagte Vorstandschef Dominik von Achten.
Mit Blick auf das laufende Jahr rechnet Heidelberg Materials mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum und einem Ergebnis aus laufendem Geschäft zwischen 3,0 und 3,3 Milliarden Euro. "Wir gehen mit Optimismus ins neue Geschäftsjahr 2024", sagte von Achten, auch wenn die Rahmenbedingungen im Bausektor herausfordernd blieben.
Heidelberg Materials will weitere Aktien zurückkaufen. Wie der Baustoffkonzern mitteilte, hat er ein neues Aktienrückkaufprogramm im Gesamtvolumen von bis zu 1,2 Milliarden Euro und einer Laufzeit bis spätestens Ende 2026 beschlossen. Das Programm stehe im Einklang mit der Finanzpolitik des Unternehmens und sei im Zusammenhang mit der Senkung der Nettoverschuldung, der guten Geschäftsentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr sowie mit der Teilhabe der Aktionäre am Unternehmenserfolg zu sehen, so der DAX-Konzern Heidelberg Materials weiter.
Der Rückkauf soll in drei Tranchen durchgeführt werden. Die erste soll im zweiten Quartal nach der Hauptversammlung beginnen.
Heidelberg-Materials-Chef: 'Ein Aufsplitten der Firma ist keine Option'
Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) will seine Geschäftsstruktur beibehalten. "Es gibt keine Überlegung, die Firma regional aufzustellen", sagte Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag in Heidelberg. Ein Aufsplitten der Firma sei keine Option. Der Schweizer Konkurrent Holcim will das Nordamerikageschäft als unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse bringen.
Derweil will Heidelberg Materials weiter über Zukäufe wachsen. "Unser Akquisitionshunger ist groß", sagte von Achten. Es gebe genügend zu kaufen, aber Zukäufe müssten die Kriterien erfüllen. Dabei seien vor allem die USA interessant. Bei Übernahmen sei das Unternehmen auf kleinere und mittlere Deals fokussiert. Einen größeren Zukauf schloss von Achten aber nicht aus, aber ein Deal ab vier Milliarden Euro sei finanziell schwierig darzustellen.
Heidelberg Materials will seine Pole Position bei grünem Zement nutzen
Heidelberg Materials sieht gute Chancen, ab dem nächsten Jahr grünen Zement zu deutlich höheren Preisen als traditionelle Produkte verkaufen zu können. Nicola Kimm, verantwortlich für Nachhaltigkeit beim Heidelberger Baustoffkonzern, verzeichnet derzeit große Nachfrage nach dem Produkt, das seit November vergangenen Jahres vermarktet wird und irgendwann ab 2025 auch ausgeliefert werden soll. "Wir sehen weltweit Interesse" bei Firmen, die ohne CO2-Emissionen bauen wollen, sagte sie auf der Bilanzpressekonferenz.
Heidelberg Materials will das Produkt nach Inbetriebnahme der großindustriellen CO2-Abscheideanlage im norwegischen Zementwerk Brevik auf den Markt bringen, die derzeit noch gebaut wird. 400.000 Tonnen klimaschädliches Treibhausgas soll diese auffangen können; damit ist das maximale Volumen an CO2-neutralem Zement definiert, das der Konzern zumindest anfänglich vermarkten kann: Laut Heidelberg Materials fielen im Dezember im Schnitt 534 Kilo Kohlendioxid pro Tonne produziertem Zement an. Laut Kimm wird grüner Zement im Ergebnis "deutlich weniger" als 1 Prozent des weltweiten Angebots ausmachen.
Zu welchem Preis das Produkt verkauft wird, dazu wollte sich Konzernchef Dominik von Achten noch nicht äußern. "Wir sprechen nicht von einem Preisaufschlag", sagte er. "Das ist ein völlig neues Produkt. Das gibt es einfach nicht." Er machte aber deutlich, dass Heidelberg seine einzigartige Position als Frontrunner nutzen will. "Es gibt weltweit niemand anderes, der dieses Produkt liefern kann. Und dann entscheidet auch der Markt darüber, was er bereit ist, dafür zu bezahlen."
Derzeit fülle man das Auftragsbuch. Vorständin Kimm sagte, Heidelberg Materials verkaufe den grünen Zement mit dem Namen evoZero nicht über Großhändler, sondern direkt an die Erbauer von Immobilien. "Wir sind sehr optimistisch, dass wir einen fairen Preis bekommen für dieses Produkt, der sich allerdings deutlich unterscheidet von dem, was bisher der traditionelle Zement kostet", sagte von Achten.
Wie ertragreich die neuen Produkte werden, geplant sind auch Zemente mit erhöhtem Recyclinganteil oder reduzierten CO2-Emissionen, hängt auch maßgeblich von der Entwicklung der CO2-Preise und den staatlichen Zuschüssen für den Bau von Abscheideanlagen ab. In Brevik bekommt Heidelberg Materials 85 Prozent der Investitionen gefördert. Konzernchef von Achten rechnet damit, dass die Förderung sinken wird, vielleicht auf die Hälfte der Summe. Aber ganz ohne gehe es nicht, sagt auch Finanzvorstand Rene Aldach: Bei 50 Prozent Förderung und einem CO2-Tonnenpreis von 50 Euro wie aktuell werde es mit der Rentabilität "sportlich".
Die Aktie von Heidelberg Materials zeigt sich im XETRA-Handel zeitweise 2,10 Prozent leichter bei 86,78 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)/ (dpa-AFX)
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