Gute Prognosen |
08.01.2018 13:27:46
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Große Börsengänge könnten deutschen IPO-Markt spürbar beleben
Die kontinuierlich niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank, hohe Liquidität aufgrund der EZB-Anleihekäufe, Renditesuche der Investoren und neue Höchststände an den Aktienmärkten könnten laut PWC 2018 mehr und größere Unternehmen dazu bewegen, 2018 in Deutschland den Gang an die Börse zu wagen, sofern die Volatilität an den Aktienmärkten sich im Rahmen hält.
Allein vier Börsenkandidaten könnten laut PWC zusammen bereits im ersten Halbjahr ein Emissionsvolumen im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich generieren - die Deutsche Bank-Fondstochter DWS, der Bremshersteller Knorr-Bremse, der Wissenschaftsverlag Springer Nature und die Siemens Gesundheitssparte Siemens Healthineers. Davon dürfte die Hälfte auf Siemens Healthineers entfallen, schätzt PWC.
Im Vergleich dazu sah es im vergangenen Jahr eher verhalten aus. Das Gesamtemissionsvolumen bei 13 Börsengängen betrug 2,53 Milliarden Euro, nach 17 Neunotierungen bei insgesamt 5,02 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
"Die IPO-Pipeline ist so prall gefüllt, zumindest was das Volumen angeht, wie nicht mehr seit dem Jahr 2000", so PWC in einer Analyse des Emissionsmarkts Deutschland.
Insgesamt rechne PWC 2018 mit 14 bis 18 Börsengängen in Deutschland, sagte Nadja Picard, PWC-Kapitalmarktexpertin und Partnerin im Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services.
Abhängig vom geopolitischen Umfeld und der globalen Zinspolitik werden erfahrungsgemäß nicht alle 15 bis 20 Unternehmen, die aktuell den Schritt aufs Börsenparkett vorbereiten, diesen auch im anvisierten Fenster nutzen können.
Im vergangen Jahr allerdings enttäuschte der deutsche IPO-Markt nicht nur mit einer Halbierung des Emissionsvolumens im Vergleich zu 2016 und einem Rückgang das dritte Jahr in Folge, sondern es gab auch weniger und kleinere Börsengänge.
Damit partizipierte Deutschland im vergangenen Jahr unterproportional am weltweiten Aufschwung des IPO-Marktes, der laut PWC so erfolgreich war, wie seit 2007 nicht mehr. Weltweit waren die Rahmenbedingungen für Börsengänge aufgrund der niedrigen EZB-Zinsen und neuer Höchststände an den internationalen Aktienmärkten bei niedriger Volatilität günstig, so die PWC-Experten.
Nach einer Flaute im Sommer wagten im Oktober und November fünf Unternehmen den Gang aufs Parkett. 2017 gab es in Deutschland eher kleinere IPOs mit Emissionsvolumen unter 1 Milliarde Euro. Mehr als die Hälfte entfiel auf den Bereich Industrie. 2016 waren die Neunotierungen gleichmäßiger auf die Sektoren Finanzdienstleistungen, Handel, Chemie und Versorger verteilt.
FRANKFURT (Dow Jones)
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