Dividende bleibt stabil |
10.03.2015 08:55:33
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Gewinn von RWE schrumpft weiter wegen unrentabler Kraftwerke
Die Zahlen für 2014 seien etwas besser ausgefallen als erwartet, sagten Aktienhändler am Dienstagmorgen. Der Ausblick liege noch im Rahmen der Erwartungen. Allerdings könne die Unsicherheit über die Höhe der Dividende für die kommenden Jahre die Aktie belasten.
Wie seine Konkurrenten verdient RWE angesichts des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit seinen konventionellen Kraftwerken immer weniger Geld. Vor diesem Hintergrund erwirtschaftete der Konzern unter dem Strich, aber bereinigt um Sondereffekte, im vergangenen Jahr einen Gewinn von 1,28 Milliarden Euro und damit 44,6 Prozent weniger als im Vorjahr. 2013 hatte allerdings eine Einmalzahlung des Gaslieferanten Gazprom die Kennziffer deutlich erhöht. Zudem war das operative Geschäft der Öl- und Gasfördertochter Dea noch im nachhaltigen Nettoergebnis enthalten gewesen. 2014 flossen nur die anteiligen Zinsen auf den Verkaufspreis in die Kennzahl ein.
Der Ergebnisrückgang lag im Rahmen der Erwartungen von RWE: Der Konzern hatte zuletzt einen Wert von 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Das Ergebnis nach Steuern und Dritten fiel 2014 aber deutlich besser aus als im Vorjahr. Unter dem Strich erzielte RWE unter anderem durch den Wegfall von Sonderbelastungen einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro. 2013 hatte der Versorger zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen Milliardenverlust geschrieben. Grund dafür waren vor allem Abschreibungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro gewesen.
Operativ ging der Gewinn von RWE im vergangenen Jahr deutlich zurück: Das Betriebsergebnis schrumpfte um rund ein Viertel auf 4 Milliarden Euro - genau wie von Analysten erwartet. Besonders stark verringerte sich das Ergebnis im Stromerzeugungsgeschäft. In der Sparte brach das Betriebsergebnis um 29 Prozent auf 979 Millionen Euro ein.
"In der konventionellen Stromerzeugung verschlechtern sich die Rahmenbedingungen schneller, als wir gegensteuern können", schrieb Vorstandschef Peter Terium den Aktionären. "Mittelfristig wollen wir RWE wieder auf Wachstumskurs bringen, ohne unsere strikte finanzielle Disziplin aus den Augen zu verlieren." Dabei konzentriere sich der Konzern auf die drei Wachstumsfelder Vertrieb, Netzgeschäft und erneuerbare Energien, schrieb Terium, dessen Vertrag RWE vergangene Woche frühzeitig bis 2021 verlängert hatte.
Mit seinem Sparprogramm kommt RWE schneller voran als gedacht: Zwischen 2012 und 2014 senkte der Konzern die Kosten um 1,4 Milliarden Euro - das waren 250 Millionen Euro mehr als geplant. Deshalb hat RWE das Sparziel um 500 Millionen angehoben. Ab 2017 sollen Einsparungen in Höhe von 2 Milliarden Euro erreicht werden.
Für das laufende Jahr rechnet RWE dennoch mit weiteren Ergebnisrückgängen. Der Konzern erwartet einen Rückgang des EBITDA um bis zu 14 Prozent auf 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis wird nach der Prognose des Versorgers um bis zu 10 Prozent auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro fallen. Das nachhaltige Nettoergebnis sieht RWE bei 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro. Die Dividende soll sich ab dem laufenden Jahr nicht mehr am nachhaltigen Nettoergebnis orientieren, wie der Konzern bereits im Dezember ankündigte. Stattdessen will RWE verschiedene Kriterien wie den operative Cash-Flow, die Höhe der Verschuldung und die Ertragslage berücksichtigen. Damit schafft sich der Konzern die Möglichkeit, die Dividende weiter zu senken.
Auf RWE lasten weiterhin hohe Schulden: Die Nettoverbindlichkeiten lagen Ende Dezember wie im Vorjahr bei rund 31 Milliarden Euro. Die Schulden dürften Ende 2015 "deutlich unter dem jetzigen Niveau liegen", kündigte Terium an. Dazu beitragen soll vor allem der Dea-Verkauf, den RWE vergangene Woche abschloss. Die russische Investmentgesellschaft Letter One um den Milliardär Michail Fridman übernahm die Öl- und Gasfördertochter für 5,1 Milliarden Euro.
DJG/jen/kla
Dow Jones Newswires
Von Jenny Busche
ESSEN (Dow Jones)
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