Leidgeprüft |
31.08.2015 19:42:40
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Erneute Dividendensorgen drücken RWE weiter ins Minus
Damit sind die Anteilsscheine nicht mehr weit davon entfernt, wieder auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahrzehnten zurück zu fallen. Diesen hatten die Aktien am vergangenen Montag bei 13,10 Euro erreicht, als die weltweit drastisch eingetrübte Börsenstimmung zu einem Crash am deutschen Aktienmarkt geführt hatte.
DIVIDENDENTREND ZEIGT NACH UNTEN
Aktuell sind Befürchtungen wieder aufgeflammt, dass die Essener ihre Ausschüttungen noch weiter zusammenstreichen könnten. 2009 hatte RWE noch 4,50 Euro je Aktie an seine Anteilseigner ausgeschüttet. Von da an ging es bergab: 2010 und 2011 erhielten die Aktionäre jeweils 3,50 Euro pro Aktie, 2012 und 2013 waren es 2,00 Euro und 2014 und 2015 sogar nur noch 1,00 Euro. Diese Entwicklung ist ungewöhnlich: Normalerweise versuchen große Konzerne, mit kontinuierlichen Dividendenerhöhungen oder zumindest mit stabilen Ausschüttungen das Vertrauen der Anleger zu gewinnen.
Für 2016 sei mit einem spürbaren Dividendenrückgang auf 0,50 bis 0,60 Euro je Aktie zu rechnen, sagte Essens Kämmerer Lars Martin Klieve der "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Auch Duisburg erwartet nach Angaben eines Stadtsprechers einen "verringerten Dividendenvorschlag" für die nächste Hauptversammlung. Die kommunalen Aktionäre halten insgesamt rund 24 Prozent der RWE-Anteile.
'DIVIDENDENTRATSCH GEHT WEITER'
"Der Dividendentratsch geht weiter", sagte ein Händler. Er verwies darauf, dass der Markt bislang mit einer Dividendenkürzung von lediglich 20 Prozent auf 0,80 Euro rechne.
Einzelne Analysten gehen allerdings schon weiter: So hatte der Experte John Musk von RBC Capital Markets bereits Mitte August eine Ausschüttung von lediglich 0,60 Euro je Aktie prognostiziert. Nach den enttäuschenden Geschäftszahlen für das zweite Quartal erscheine eine Dividendenkürzung unvermeidlich. Am Tag der Veröffentlichung des Zahlenwerkes waren die Anteilsscheine zum Handelsschluss um knapp 8 Prozent abgesackt.
Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank rechnet ebenfalls mit weniger Dividende, was sie mit einer zurückhaltenderen Einschätzung des Geschäfts in Großbritannien und möglicherweise höheren Steuern begründete. Auch das anhaltend ungünstige Strompreisumfeld belaste, merkte Markloff an. Durch das rapide gewachsene Angebot aus Wind- und Sonnenkraft bekommen die Produzenten nur noch rund 30 Euro pro Megawattstunde - noch vor wenigen Jahren waren es 55 Euro. Ehemals profitträchtige Großkraftwerke sind nun ein Klotz am Bein.
EUROSTOXX-PLATZ WACKELT
In dieser Gemengelage könnte es für die RWE-Aktionäre noch übler kommen: Angesichts des jüngsten Kurssturzes muss der Versorger wohl seinen Platz im europäischen Leitindex EuroSTOXX 50 räumen. Die Stammaktie werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dem Börsenbarometer herausgenommen, schrieb Analyst Sven Diermeier von Independent Research. Fonds, die den Index exakt nachbilden, müssten dann entsprechend umschichten und umgewichten, was in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse hat.
Analyst Stefan de Schutter von der Alpha Wertpapierhandels GmbH nannte denn auch die Aussicht auf ein Ausscheiden aus diesem wichtigen Index als weiteren Grund für den Kursrutsch. Die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx entscheidet auf Basis der Schlusskurse vom 31. August über etwaige Neuaufnahmen. Bekannt gegeben werden die Beschlüsse noch am selben Abend nach dem US-Handelsschluss. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 21. September.
Von RWE in Mitleidenschaft gezogen wurden de Schutter zufolge auch die Papiere des Wettbewerbers Eon, die als zweitschwächster Wert im Index 1,75 Prozent einbüßten. Auch bei den Düsseldorfern sei die Dividendenrendite nicht gerade rosig./la/das/mzs/he
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