10.04.2015 19:51:45

EASA etabliert nach Germanwings-Absturz Sicherheits-Taskforce

   Von Andy Pasztor und Robert Wall

   MADRID (Dow Jones)--Zwei Wochen nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen stellt die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) eine Arbeitsgruppe zusammen. Dazu will die EASA Experten von außen holen, die mögliche Schritte zur Vermeidung einer Wiederholung des Unglücks vom 24. März erörtern sollen. Dies teilte ein Sprecher der EASA mit.

   Während die EASA damit auf öffentlichen und politischen Druck zu handeln reagiert, hagelte es bereits Kritik seitens Pilotengewerkschaften. Der Leiter der internationalen Pilotenvereinigung IFALPA, Don Wykoff, sagte am Freitag auf einer Konferenz in Madrid, die vermeintlichen Lösungen seien ineffektiv und vorschnell und nur dazu da, damit einige sich kurzfristig besser fühlten. Sie funktionierten langfristig aber nicht.

   In Reaktion auf den Absturz von Flug 4U 9525 führten Fluggesellschaften und Aufsichtsbehörden in Europa und anderswo die Zwei-Personen-Regel ein, wonach sich zu jeder Zeit mindestens zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten müssen.

   Die Vereinigung Cockpit begrüßte zwar den Schritt als rasche Maßnahme zur Wiederherstellung des Vertrauens unter den Passagieren. Sie meldete aber Zweifel an, ob dies langfristig etwas bringt, um absichtlich herbeigeführte Abstürze zu vermeiden. Das französische Pendant SNPL war gegen die Maßnahme, da es Misstrauen der Crew gegenüber signalisiere und die Regel neue Schwächen mit sich bringen könne.

   Die von EASA-Direktor Patrick Ky zusammengestellte Arbeitsgruppe werde voraussichtlich aus Vertretern von Sicherheitsbehörden, Fluggesellschaften und Piloten bestehen, eventuell würden auch medizinische Experten einbezogen. Die Taskforce soll den von der EASA kontaktierten Experten zufolge unter anderem überlegen, ob die Sicherheitsvorkehrungen der Cockpittüren verändert und die Überprüfungen der Flugtauglichkeit von Piloten verbessert werden müssen. Dazu würde sie Informationen der Flugunfalluntersuchung auswerten, aber nicht ihre Arbeit bis zu deren Abschlussbericht aufschieben, sagte der EASA-Sprecher.

   In Deutschland soll sich eine Arbeitsgruppe von Luftfahrtbranche und Bundesregierung kommende Woche erstmals treffen.

   Die französischen Ermittler gehen davon aus, dass der Co-Pilot den Airbus A320 am 24. März mit Absicht gegen einen Berg steuerte. In den letzten Minuten war er demnach allein im Cockpit, weil er den Kapitän des Fluges nach einem Toilettengang nicht mehr einließ.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/reg/bam

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   April 10, 2015 13:20 ET (17:20 GMT)

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