Aktienrückkauf 04.05.2016 18:05:00

Dialog Semiconductor-Aktie bricht ein: Smartphone-Schwäche belastet

Nach einem schwachen Jahresstart musste der Chiphersteller bei der Prognose für das laufende Jahr zurückrudern. Die Erlöse dürften 2016 um einen hohen einstelligen Prozentbetrag sinken, teilte das stark vom Geschäft mit Apple abhängige Unternehmen am späten Dienstagabend mit. Bisher hatte Dialog auf ein einstelliges Plus gehofft.

Zudem dürfte die bereinigte Bruttomarge etwas unter dem Vorjahresniveau liegen. Hier hatte das Unternehmen bislang mit einem stabilen Wert gerechnet. 2015 konnte Dialog den Umsatz trotz einer Schwäche zum Jahresende noch um 17 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar steigern. Die Bruttomarge zog dabei auf 46,1 Prozent an.

An der Börse sorgte die Umsatz- und Gewinnwarnung für das laufende Jahr für einen Ausverkauf bei der seit einiger Zeit unter Druck stehenden Aktie. Am Mittwochvormittag gab das Papier um bis zu 15 Prozent auf 25,21 Euro nach und baute damit die Verluste der vergangenen Wochen aus. Letztlich verlor die Aktie als Schlusslicht im TecDAX 8,60 Prozent auf 27,25 Euro. Anfang April hatte die Aktie noch fast 37 Euro gekostet.

Zudem entfernte sich das Papier weiter von seinem Mitte 2015 erreichten Mehrjahreshoch von 53,85 Euro, das es nach einem fast beispiellosen Höhenflug seit 2007 erreicht hatte. Doch in der zweiten Jahreshälfte mehrten sich die Zweifel an der Bewertung und ob Dialog das zuletzt hohe Wachstumstempo halten kann. Auch die starke Abhängigkeit von Apple als wichtigsten Kunden stand in der Kritik.

Dialog-Chef Jalal Bagherli vergrätzte außerdem die Investoren mit dem Plan, den US-Hersteller Atmel für rund 4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Viele Investoren stuften das Vorhaben als zu teuer ein. Die Übernahme scheiterte aber letztendlich an einem höheren Gegengebot. In der Folge erholte sich das Papier von den Verlusten. Mit dem Minus vom Dienstag näherte sich die Aktie allerdings wieder dem im Februar markierten Jahrestief von 24,21 Euro.

Am Kursrutsch konnte auch der Start eines Aktienrückkaufprogramms oder die weiterhin ganz wohlwollenden Einschätzungen vieler Experten wie die der Analysten von Commerzbank, Kepler Cheuvreux oder Merrill Lynch nichts ändern. Auch die zumindest weitestgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Ergebnisse im ersten Quartal sowie der Ausblick auf das zweite Quartal konnten das Minus nicht begrenzen.

Im zweiten Quartal soll der Umsatz im Vergleich zum ersten Jahresviertel auf 240 bis 260 Millionen Dollar steigen. Die Bruttomarge werde unverändert bleiben oder leicht über der im ersten Quartal liegen. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 241,4 Millionen Dollar zurück. Die Bruttomarge fiel dabei auf 44,6 (Vorjahr: 46,0) Prozent. Der Gewinn ging um 61 Prozent auf 21,6 Millionen Dollar zurück.

/he/zb

LONDON (dpa-AFX)

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